Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Ratlose Experten in Sachen Blogs

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Hans Brügelmann hat mich auf ein aktuelles Interview mit dem Wissenschaftssoziologen Peter Weingart in spektrumdirekt hingewiesen. Dabei geht es um die Glaubwürdigkeit und das Ansehen von Wissenschaft, die öffentliche Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Beziehung zwischen Medien bzw. Journalisten und Wissenschaftlern. Im Interview wird Weingart an einer Stelle auch nach der Bedeutung von Blogs in diesem Zusammenhang gefragt – eine Frage, auf die eher Ratlosigkeit folgt: Im ersten Anlauf wird die Frage gar nicht beantwortet, im zweiten meint Weingart: „Ob die Wissenschaftskommunikation in Zukunft mehr über Blogs laufen wird, hängt auch davon ab, wer die Öffentlichkeit solcher Blogs ist. Die meisten solcher Blogs werden wohl nicht von Leuten gesehen oder gelesen, die normalerweise in die Zeitung gucken oder auch im Internet Presseerzeugnisse studieren, will ich mal unterstellen.“ Das stimmt wohl, dass z.B. die Bild-Zeitung, FAZ und SZ sowie mehr oder weniger „private“ Blogs unterschiedliche Leserschaften haben. Dennoch erscheint mir diese Antwort ein bisschen zu einfach und eher ein Zeichen dafür zu sein, dass man sich damit noch nicht so recht auseinandersetzen mag. Immerhin wird die Äußerung EINZELNER Wissenschaftler in den klassischen Medien wie z.B. der ZEIT (die sich vor allem zu Bildungsthemen in den vergangenen Jahren aus meiner Sicht eher einseitig konservativ geäußert hat) stark in die Breite gestreut und verfestigt sich dann – wegen der ja hohen Glaubwürdigkeit von Wissenschaftlern – als DIE Wahrheit. Genau darum geht es auch in diesem Interviews. Blogs könnten hier sehr wohl die öffentliche Meinung prinzipiell bereichern, wie ich meine. Schade also, dass Weingart dem Thema ausweicht.

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