Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

eigentlich war ich nicht krank

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Studentische E-Mails sind ein immer wieder mal diskutiertes Thema. Dazu ein nettes Fundstück in der aktuellen Ausgabe von „Forschung & Lehre“:

„Betreff: arghh!

Guten Abend. Haben Sie von meiner Freundin die nachricht bekommen dass mein zug ausgefallen ist? Ich stand gerade im wald mit dem ollen ding. Ich hoffe Sie haben mich heute nicht zu sehr vermisst wenn sie brauchen kann ich ihnen einen attest besorgen.. aber eigentlich war ich nicht krank.Lg

E-Mail eines Studenten an einen Hochschullehrer; zitiert nach Bonner General-Anzeiger vom 29. Januar 2013

Ist das jetzt ein Einzelfall oder schon die Regel? Meiner Erfahrung nach würde ich sagen: weder noch. Das ist weder ein Einzelfall (solche und ähnliche Nachrichten bekomme ich schon auch ab und zu – nur hebe ich sie leider nicht auf ) noch ist es die Regel (ein Großteil der Studierenden kann durchaus E-Mails mit angemessenen und klaren Botschaften schreiben). Trotzdem ist das immer wieder ein Thema – so z.B. vor einigen Monaten in Spiegel online: Hier findet sich übrigens (nach dem eigentlichen Beitrag) ein klärender E-Mail-Austausch zwischen dem Sprachwissenschaftler Jan Seifert und dem Autor des Spiegel-Artikels Jonas Leppin.

Was mich an (einigen) studentischen E-Mails besonders irritiert ist, wenn man mich mit „Frau Professor“ ohne Namen anspricht und sich am Ende mit „hochachtungsvoll“ verabschiedet. Das liest wie ein automatisiertes Schreiben vom Finanzamt und weckt entsprechend wenig angenehme Gefühle. Außerdem frage ich mich natürlich, woher das kommt: Ist man selbst die Ursache (kann ich mir irgendwie nicht vorstellen) oder die Kollegen (weiß man natürlich nie so genau) oder das Umfeld (kann sein)? Wie auch immer: Lieber Name statt Titel und freundliche Grüße tun es auch. 🙂

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