Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Kommentarlos rausgeworfen

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Problem-, Projekt-, Fall- oder Forschungsorientierung – oder von jedem etwas? Problemorientiertes Lernen war in den 1990er Jahren einer meiner ersten Berührungspunkte mit der Didaktik: Als Psychologin (damals noch mit Schwerpunkt Klinische Psychologie) waren meine ersten Schritte über die Pädagogische Psychologie in die Didaktik (und Mediendidaktik) vor allem durch Schriften rund um den Konstruktivismus und Lehr-Lernmodelle wie Cognitive Apprenticeship, Guided Participation, Goal-Based Scenarios oder Anchored Instruction geprägt.

Als ich vor ein paar Monaten meine Bücherregale neu sortiert habe, hatte ich einige alte Schriften in der Hand (liebe Güte, ist das lange her), z.B.:

  • Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (1997). Problemorientiertes Lernen mit Multimedia. In K.A. Geißler, G. von Landsberg & M. Reinartz (Hrsg.), Handbuch Personalentwicklung und Training (S. 1-20). Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst.
  • Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (1999). Implementation konstruktivistischer Lernumgebungen – Revolutionärer Wandel oder evolutionäre Veränderung? In H.-E. Renk (Hrsg.), Lernen und Leben aus der Welt im Kopf. Konstruktivismus in der Schule (S. 61-78). Neuwied: Luchterhand.

Außerdem gab es da noch den relativ oft zitierten Lehrbuchartikel, in dem die Problemorientierung eine zentrale Rolle gespielt hat – einmal von 2001 und dann fünf Jahre später (endlich wieder ohne Doppelnamen) in einer weiteren Neuauflage:

  • Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2001). Unterrichten und Lernumgebungen gestalten. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.), Pädagogische Psychologie. Ein Lehrbuch (S. 601-646). Weinheim: BeltzPVU.
  • Reinmann, G. & Mandl, H. (2006). Unterrichten und Lernumgebungen gestalten. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.), Pädagogische Psychologie. Ein Lehrbuch (5. vollständig überarbeitete Auflage) (S. 613-658). Weinheim: Beltz.

(Anmerkung am Rande: Bei der aktuellen Lehrbuchfassung hat man diesen unseren Beitrag kommentarlos rausgeworfen –vermutlich habe ich mich wohl allzu weit von der Psychologen-Gemeinschaft wegbewegt ;-)).

Im letzten Jahr bin ich über das forschende Lernen erneut auf aktuelle Variationen rund um die Problemorientierung gestoßen und so kam die Problem-Based Learning-Tagung an der PH Zürich (ich habe u. a. hier darüber berichtet) ganz recht – als Anlass, Konzepte (oder sollte man besser sagen: Prinzipien?) wie Forschungsorientierung und Problemorientierung etwas genauer miteinander zu vergleichen. Die Textfassung meines Vortrags auf dieser Tagung ist nun in der Zeitschrift für Hochschulentwicklung unter dem Titel „Gestaltung akademischer Lehre: semantische Klärungen und theoretische Impulse zwischen Problem- und Forschungsorientierung“ erschienen. Online abrufbar hier.

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