Der Eiertanz um den Bachelor-Abschluss

Eine neue HIS-Studie beschäftigt sich mit der Akzeptanz des Bachelor-Studiums bei Studienabgängern. Den Bericht kann man sich hier herunterladen. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der Bachelorabschluss inzwischen unter Schulabgängern zwar bekannter ist als noch vor einigen Jahren, deswegen aber noch lange nicht die Akzeptanz erreicht, die die alten Abschlüsse haben. Mehrfach betont werden im Bericht die schwer einzuschätzenden Arbeitsmarktchancen.

Eine kleine Hilfe in Bezug auf diese Einschätzung kann ich an der Stelle geben: Wer wissenschaftlich arbeiten will, hat mit einem Bachleorabschluss schlichtweg gar keine Chancen, wie wir kürzlich selbst erfahren mussten: Einen Absolventen mit Bachlorabschluss jedenfalls darf ich in einem Projekt NICHT als wissenschaftlichen Mitarbeiter einstellen, da der Bachelor – so die offizielle Begründung – „kein wissenschaftlicher Abschluss“ sei. Also was jetzt? Das frage ich mich hier, denn: Wie kann es sein, dass die Möglichkeit der Promotion nach einem Bachelorabschluss zumindest dann und wann diskutiert wird, aber ein bezahlter Job an der Universität unmöglich ist? Wenn man böse ist, könnte man folgern: Kostenlose wissenschaftliche Arbeit ja, aber bezahlte nein.

Ich bin KEIN Gegner des Bachelor-Master-Systems an sich; ich begrüße z. B. das Leistungspunktesystem, weil man eine Menge damit machen kann, in der Lehre stellenweise sogar flexibler wird (unser Bachelor Medien und Kommunikation existiert seit über fünf Jahren). Was aber soll dieser Eiertanz um den Abschluss? Man könnte ja meinen, dass sich die Verantwortlichen nicht so recht entscheiden können, ob es sich nun um einen Abschluss handelt oder vielleicht doch besser nur um so etwas ähnliches wie einen Abschluss. Ich meine, da dürfen wir der Industrie wirklich keine Vorwürfe machen, wenn ab und wann noch Reserviertheit herrscht, denn: Mit gutem Beispiel gehen Bund und Land in dieser Sache nun wirklich nicht voran.

2 Gedanken zu „Der Eiertanz um den Bachelor-Abschluss“

  1. Die hier getroffene Aussage ist falsch. Ich bin Bachelor und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter auch ohne wissenschaftlichen Abschluss.
    Als Bachelor wird man nach dem neuen Tarifvertrag (TV-L) in der Entgeltgruppe 11 und nach BAT in Gruppe III eingestellt.
    Doof ist das trotzdem…

  2. Darf ich mal fragen, in welchem Bundesland? Da macht ja im Moment im Prinzip jeder, was er will.
    Gabi

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