Die Frage, wer die Verantwortung trägt, stellt sich im Moment ja ziemlich oft: Wer ist verantwortlich für die aktuelle Ölpest, wer für die Euro-Krise und wer dafür, dass die Ziele, die man für Forschung und Hochschulbildung in Deutschland gesteckt hat, nicht erreicht werden? In der Hochschulrektorenkonferenz, unterstützt vom Bundespräsidenten und Ministerin Schavan (von der man ja sonst nicht mehr viel hört) wird der Ruf laut, Bildung und damit auch die Hochschulen (wieder) unter eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu stellen und folglich dem Bund mehr Rechte, aber natürlich auch Pflichten zu geben, auch wenn es um die Hochschulen geht. Ob da wirklich so viel mehr Finanzkraft als von den Ländern kommt, kann ich nicht beurteilen; zumindest habe ich da meine Zweifel. Dass Kleinstaaterei bei so grundsätzichen Fragen wie in der Bildung aber mehr als verzichtbar ist, das glaube ich schon. Mal schauen, was aus diesem Vorstoß wird. Hier die dazugehörige (kurze) Pressemeldung der HRK.
Liebe Gabi,
es ist sowieso verwunderlich, warum diese Kleinstaaterei politisch so verteidigt wird. Wenn wir an die Entscheidungsprozesse bei Bologna denken, da haben die Bundesländer doch eigentlich rein gar nix zu melden gehabt. Die vielbeschworene Kultushoheit beschränkte sich dabei doch weitestgehend auf Vollzugshoheit. Die Ergebnisse sind bekannt. Leider ist es ein Treppenwitz, dass ausgerechnet Frau Schavan nun Bundeskompetenzen anmahnt, hat sie doch als Landesministerin das jetzige Dilemma mit zu verantworten. Da aber nun Forderungen von mehreren Seiten kommen, lassen wir mal die Hoffnung auf Besserung nicht ganz fahren …
Gruß, Joachim