Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Fassadenkultur der Antragstellung

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Gleich zwei – aus meiner Sicht völlig berechtigte – Aktionen von Wissenschaftlern gegen die die neuen Pläne der Exzellenzinitiative und die (inzwischen als verfassungswidrig erkannte) Form der bestehenden Akkreditierungspraxis sind derzeit online nachzulesen und können im Falle der Exzellenzinitiative durch digitale Unterschrift auch unterstützt werden.

Auf dem Blog Exzellenzkritik sind prägnant die wichtigsten Argumente gegen die Form der geplanten Exzellenzinitiative aufgeführt. Weil man das mit einem Klick auf den Blog selbst nachlesen kann, beschränke ich mich hier auf das erste Argument: „Die Exzellenzinitiative befördert den Trend zu Pseudo-Märkten im Hochschulsektor. Statt für eine solide Grundfinanzierung zu sorgen, treibt die Wissenschaftspolitik die Forschenden in eine künstlich inszenierte Dauerkonkurrenz um staatliche Mittel. Sie verstärkt damit eine Fassadenkultur der Antragstellung, die Orientierung am Mainstream und prekäre Projekt-Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft.“ Vier weitere Argumente folgen. Weiter unten im Text findet man die Erstunterzeichner – aber das sind natürlich nicht alle, welche die Petition unterstützen: Hier ist zu sehen, wer bereits dabei ist. Man kann sich noch anschließen!

Den Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung kann man als offenen Brief hier online in der FAZ nachlesen. Der Gastbeitrag von Heidelberger Professoren findet klare Worte und führt fünf Gründe an, warum man die derzeitige Akkreditierung als Unwesen bezeichnen kann. So heißt es unter anderem: „Das Unwesen der Akkreditierung führt zu universitärer Planwirtschaft, einem Exzess an Bürokratie und zur Selbstherrlichkeit einer niemandem verantwortlichen Akkreditierungsoligarchie“. Daher, so der Aufruf, sollten alle politischen Entscheidungsträger den Mut haben, sich nun des Karlsruher Urteils zu bedienen.

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