Wenn man ein paar Jahrzehnte in der Wissenschaft tätig ist, dann kommen und gehen die Themen, die ein paar Jahre die eigene Arbeit und damit Publikationen, Vorträge und Projekte prägen, die man manchmal auch „mitnimmt“ in die Lehre oder die (vermutlich seltener) über die Lehre in die eigene wissenschaftliche Arbeit münden. Während man einige solcher Themen intensiv bearbeitet, dann aber auch wieder ziehen lässt, kommen manche – in Varianten – einmal oder gar mehrfach wieder zurück. Und dann gibt es noch diese Themen, an denen man sich zusagen festhakt: Ich vermute mal, dass ich mich festgehakt habe an Design-Based Research (DBR).
Nun sind es schon mehr als 15 Jahre, seit ich mich mit diesem methodologischen Rahmen beschäftige. Unser Master Higher Education, in dem DBR eine tragende Rolle spielt, sowie unser aktuelles, vom BMBF finanziertes, Projekt SCoRe, das wir im Verbund als DBR-Projekt umsetzen, bringt zudem in den letzten Jahren eine Fülle von Lernerfahrungen für mich mit sich. Es hat lange gedauert, bis ich alle meine Beobachtungen und Folgerungen mal in eine eigene Modellvorstellung habe einfließen lassen, aber vielleicht ist genau das auch gut so. In einem nun in Educational Research (EDeR) erschienenen Artikel stelle ich meinen Modellentwurf für ein holistisches DBR-Modell vor, das mein aktuelles Verständnis von DBR wiederspiegelt. Der Beitrag ist online hier zugänglich.
Auch gerade erschienen ist außerdem ein Beitrag zum epistemologischen Kern von DBR:
Reinmann, G. (2020). Design als Modus des Erkennens. Auf der Suche nach dem epistemologischen Kern von Design-Based Research. In J. Park (Hrsg.), Designwissenschaft trifft Bildungswissenschaft (S. 30-35). München: Kopaed.
Der Beitrag ist leider nicht online zugänglich. Die Fertigstellung des Bandes hat ziemlich lang gedauert. Ich habe den Text schon vor ca. eineinhalb Jahren geschrieben, während der EDeR-Text diesen Sommer entstanden ist (nicht aber der Inhalt, denn der ist deutlich länger gereift).
Meinen Reader zu DBR mit Preprints werde ich um die Jahreswende mit den beiden neuen Texten aktualisieren.