Derzeitige Lehrtätigkeit
Seit 2015 erbringe ich meine Lehrverpflichtung im Master Higher Education (MHE) an der Universität Hamburg (UHH). Der MHE ist ein konsekutiver Masterstudiengang, wird online studiert, ist berufsbegleitend und wendet sich an Lehrpersonen aus prinzipiell allen Fachwissenschaften sowie Personen, die in der Unterstützung der Hochschullehre tätig sind. Eine ausführliche Beschreibung des MHE findet sich auf der Webseite des Hamburger Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen (HUL).
Wer mehr zu meiner Lehrtätigkeit und darüber wissen will, was ich in der Lehre vor 2015 gemacht und dabei gelernt habe, kann die weiteren (kurzen) Abschnitte lesen.
Weitere Informationen
Lehren lernen durch Problemlösen und Experimentieren
Die Universität Augsburg war die erste Station meiner Lehre als Professorin. Dort habe ich zwischen 2001 und 2009 zunächst einmal den Magisterstudiengang Medienpädagogik „abwickeln“ müssen. Das heißt: Es gab damals ca. 400 Studierende, die darauf warteten, Medienpädagogik zu Ende studieren zu können, bevor der Studiengang geschlossen wurde. Gefragt waren hier eine große Portion Pragmatik und ein Zupacken, ohne Fragen zu stellen, ebenso wie eine gute Beziehung zu den Studierenden, die damals zu Recht aufgebracht waren: Lange hatte man einen Studiengang offengelassen, obwohl kaum Ressourcen dafür vorhanden waren. Parallel zu diesem Kraftakt entstand zusammen mit zwei Kollegen aus der Kommunikationswissenschaft und Medieninformatik ein neuer Bachelor- und Masterstudiengang: Medien und Kommunikation; mein Lehrgebiet war hier die Mediendidaktik. Es war rückblickend eine aufregende Zeit: Im Team mit (wenigen) wissenschaftlichen und vor allem studentischen Mitarbeiterinnen haben wir mit digitalen Medien experimentiert, erste studentische Konferenzen durchgeführt und eine studentische Online-Zeitschrift gegründet sowie ein Begleitstudium mit der Bezeichnung „Problemlösekompetenz“ ins Leben gerufen; heute würde man das vermutlich als Kombination aus Service Learning, Community-Based Research und „Future Skill“-Training bezeichnen. Ich habe unter anderem eine semivirtuelle Vorlesung etabliert, Podcasts in die Lehre integriert und zahlreiche Prüfungsformen ausprobiert. Es war „bunt“ und ereignisreich.
Lehre aus neuen Perspektiven kennenlernen
Zwischen 2010 und 2013 war ich an der Universität der Bundeswehr München für das Lehrgebiet „Lehren und Lernen mit Medien“ im Bachelor- und Master-Studiengang „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ zuständig. Neu war für mich die Trimester-Struktur und vor allem die Zielgruppe, die mir nicht selten auch in Uniform begegnete. Der Spielraum für Experimente war in München deutlich kleiner und die Koordination mit Kollegen sowie der Umgang mit den Studierenden herausfordernder, aber der Lerngewinn für mich als Lehrperson keineswegs kleiner: Ich glaube, ich habe in dieser Zeit erstmals bewusst wahrgenommen, was mir in der Lehre wirklich wichtig ist und warum Bildung durch Wissenschaft – in meinen Augen – einen hohen Stellenwert haben muss, den es aufrechtzuerhalten gilt. Eine nochmals andere Perspektive auf Lehre durfte ich in meinen beiden Jahren an der Zeppelin Universität kennenlernen: Dort war ich (bis zum Frühjahr 2015) im Präsidium für die Hochschuldidaktik zuständig und konnte erfahren, welche für die Lehre relevanten Entscheidungen anfallen, wenn man auf der Leitungsebene tätig ist. Ich habe nicht an einem, sondern an mehreren Studiengängen erlebt, was es heißt, diese zu konzipieren und zu verwalten, und welche Spannungen entstehen, wenn sich Markt- und Bildungsdenken in die Quere kommen.
Lehren und Forschen wissenschaftsdidaktisch verbinden
Mit dem Wechsel von einer kleinen Privatuniversität zurück an eine staatliche Universität, die zu den zehn größten deutschen Hochschulen zählt, hatte ich erneut das Glück, an der Konzeption eines konsekutiven Masterstudiengangs arbeiten zu dürfen: An der UHH angekommen, habe ich zunächst die wissenschaftliche Leitung des damals noch weiterbildenden Master of Higher Education übernommen. Ein Jahr später wurde dieser geschlossen und der forschungsorientierte grundständige Master Higher Education (MHE) konzipiert. Wieder war (und bin) ich mit einer besonderen Zielgruppe konfrontiert: Studierende des MHE haben bereits eine akademische Ausbildung und sind entweder selbst lehrend oder in der Unterstützung der Hochschullehre tätig; sie kommen aus allen erdenklichen Fachrichtungen. In jeder neuen Kohorte treffen Personen zusammen, die höchst unterschiedlich wissenschaftlich sozialisiert sind. In dieser Zusammensetzung erleben wir zusammen verschiedene Forschungsauffassungen und erfahren, warum und wie die eigene Disziplin Einfluss auf die Art der Lehre nimmt. Für mich ist das jedes Mal „gelebte Wissenschaftsdidaktik“ und wiederum lerne ich beständig Neues – nämlich von und mit unseren Studierenden. Die Tatsache, dass wir „nur“ online unterwegs sind, schränkt uns methodisch keineswegs ein, wie von außen bislang befürchtet wird. Wer es nicht glaubt, kann sich selbst überzeugen und sich jeweils im Januar und Juni für den MHE bewerben!