Ende der 1990er Jahren saß ich über einem Projekt, das damals unter Pädagogen und Psychologen noch nicht besonders angesehen war: individuelles Wissensmanagement. Ich bin damals (ist ja nun schon über 6 Jahre her) relativ unbefangen an die Sache rangegangen und wenn ich heute das Buch (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2000; Individuelles Wissensmanagement; Huber Verlag) lese, dann denke ich mir freilich bei jedem zweiten Satz – na, so würde ich es heute nicht mehr schreiben. Wissensmanagement und E-Learning sind in vieler (sicher nicht in jeder) Hinsicht, eine dynamische Angelegenheit, und so trifft es sich gut, dass das Buch inzwischen neu aufgelegt werden soll. Das nämlich ist die Chance, es quasi neu zu schreiben – und das tue ich derzeit. Naja, ich versuche es, denn leider, leider ist die Zeit ja immer knapp. Silke Heiss unterstützt mich mit Recherchen, und auch Tobias Jenert denkt fleißig mit!
Anbei der erste Gliederungsentwurf zur Info.
Hallo Gabi,
in der ersten Auflage fehlen ja die (Software)Tools weitestgehend. In der geplanten Auflage gefällt mir das besser – allerdings würde mich die konzeptionell-funktionale(!) Verbindung zwischen den Wissensmanagement-Funktionen des Modells und den Tools interessieren.
Was wollen/können/müssen „User“ mit meist mehreren Software-Werkzeugen (immer wieder) tun, um ihre Informationen wissensgerecht und effizient ver- und be-arbeiten zu können?
Ich glaube nicht, dass dies mit Repräsentation, Kommunikation, Nutzung und „Generierung“ (Entwicklung finde ich da übrigens humaner) glücklich abgedeckt ist.
Grüße,
karsten
Lieber Karsten,
leider muss ich dich ein bisschen vertrösten. Bin mitten drin in diesem „neuen Buch“, denn man kann eher sagen, es wird neu geschrieben als umgeschrieben oder aktualisiert. Jedenfalls bemühe ich mich um einen zugleich theoriegeleiteten und praktischen Zugang und versuche die Anbindung der Tools (wohl gemerkt keineswegs nur technische Tools) vor allem über die lernpsychologische Schiene zu erreichen. Du könntest dich im März als Korrekturleser anbieten, wenn du magst – und dann deine Überlegungen, Kritikpunkte, Anregungen direkt einfließen lassen. 😉
Gabi
Liebe Gabi
Ich bin gespannt auf Dein nächstes Buch. Beim Inhaltsverzeichnis habe ich etwas vermisst, wobei ich sagen muss, dass ich mich bisher nur oberflächlich mit Wissensmanagement befasst habe. Es geht um das Thema Wissensbewertung: wie sehr vertraue ich meinem Wissen, wie nutze ich es für Entscheidungen. (Vielleicht sogar mit einem Einschub zu Decision Support Systems, wie http://www.visiontree.com/ ). Aber wie gesagt: hier begebe ich mich auf thematisch dünnes Eis.
Herzlichen Gruss aus Zürich
Peter
Lieber Peter,
die Wisensbewertung steckt im metakonitiven Rahmen. Aber ich muss sowieso alle Interessenten um Geduld bitten: Wahrscheinlich wird nun alles etwas anders als geplant – ich schlage mich seit Wochen mit theoretischen Inkonsistenzen herum und habe beschlossen, KEINE Neuauflage in Kürze, sondern ein komplett neues Buch zu machen, das noch ein bisschen länger dauern wird. Heute Abend dazu mehr in diesem Weblog. 🙂