Peter Baumgartner ruft auf zur Beteiligung an einer Umfrage zur Wiederverwertung von Lernmaterialien. Die Befragung ist Bestandteil des Projekts Campus Content (gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft). Das Projekt ist sehr interessant; die Relevanz der Ziele kann nicht bestritten werden. Ich frage mich aber, ob man nicht noch viel früher in diesem angepeilten Prozess ansetzen müsste: Wie motiviert man Autoren (vor allem Wisenschaftler) dazu,
- (a) ihr Wissen (für die Lehre wohl gemerkt) überhaupt so zu dokumentieren, dass die Voraussetzungen dafür da sind, sich Gedanken darüber zu machen, wie man dieses allgemein zugänglich und mit verschiedenen anderen Inhalten kombinieren bzw. didaktisch weiter verarbeiten kann, und
- (b) ihr Wissen dann auch noch zu teilen, also tatsächlich zur Verfügung zu stellen, auf dass andere (Lehrende, Kollegen) dieses in der eigenen Lehre nutzen können.
Ich selbst habe bereits ein paar Mal den Anlauf unternommen, im kleinen Kreis eine Art „Knowledge Sharing“ für die Lehre von Kerninhalten anzuregen. Das wurde meist mit freundlicher, aber nichtssagender Erwiderung quittiert und führte leider nicht einmal dazu, dass ein Dialog zu diesem Gedanken entstanden ist.
Von daher wäre es spannend, mit Hilfe einer Befragung gleich mal diese offenbar psychologischen Hindernissen für die Entwicklung eines brauchbarem und qualitativ hochwertigen „Content-Pools“ aus Professorenhand bzw. -kopf mehr zu erfahren. Schön wäre es ja, wenn die Teilungsfreudigkeit innerhalb der Lehre ähnlich dem Bedürfnis wäre, Forschungsregebnisse in die Scientific Community zu streuen .