Das aktuelle Heft von Forschung & Lehre (Februar 2024) widmet sich dem Schwerpunktthema „Hochschulbildung im 21. Jahrhundert“. Sechs Beiträge gehen der Frage nach, wie Studium und Lehre in Zukunft gestaltet sein könnten oder sollten. Ein kurzer Überblick:
Rudolf Stichweg schreibt über die „Omnipräsenz der Universität als Institution“ und kommt zu dem Schluss, dass Hochschulen im 21. Jahrhundert weltweit der zentrale Ort sein werden, an dem man sich auf den Beruf vorbereitet. Annett Kaldich, Ars legendi-Preisträgerin 2023, hebt in einem Interview vor allem hervor, wie wichtig es wäre, Lehre (in ihrem Fach: Geochemie/Physische Geografie) künftig interaktiver durchzuführen und den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden zu intensivieren. In einem weiteren Interview geht die Rektorin der Universität Düsseldorf, Anja Steinbeck, insbesondere auf die Herausforderungen hoher (wie auch zeitweise sinkender) Studierendenzahlen und wachsender Heterogenität unter den Studierenden ein; zudem weist sie darauf hin, dass die meisten Lehrenden selbst an guter Lehre interessiert seien, diese aber nach wie vor (in Berufungsverfahren wie in der Politik) keine ausreichende Anerkennung erfahre. Um die Anerkennung akademischer Lehre geht es auch im Beitrag von Christine Bender: Sie thematisiert unter anderem die Kluft zwischen der idealen und der realen universitären Welt; nicht wenige Lehrpersonen seien frustriert angesichts bröckelnder Teilnehmerzahlen mit Fortschreiten des Semesters, würden befürchten, zu wenig Edutainment-Fähigkeiten zu haben oder zögen sich angesichts wachsender Fremdheit zwischen ihnen und einem Teil der Studierenden zurück. Der Thementeil enthält zudem Meinungen von Studierenden und Lehrenden zu der Frage, was eine zukunftsfähige Hochschullehre leisten muss; diese Statements sind online, nämlich hier, verfügbar.
Auch ich war angefragt, für den Heftschwerpunkt einen Text beizusteuern: Gebeten wurde ich, etwas darüber zu schreiben, wie die Lehr-/Lern-Kultur und (virtuelle) Lehre in Zukunft gestaltet werden sollten, welche (Lehr- und Prüfungs-)Formate zukunftsfähig sind und welche nicht. Ich denke, ich habe diese Frage nicht beantwortet. Sie hat mich aber bewogen, diese Art von Fragestellung an die Hochschuldidaktik selbst ein wenig in Frage zu stellen. Auch dieser Beitrag ist online hier verfügbar.