Nach neun Monaten Verhandlungen, Gesprächen mit verschiedensten Personen und Modifikationen am Konzept muss ich meinen Versuch als gescheitert erklären, ein Projekt zur Unterstützung des neuen Seminarunterrichts an der Oberstufe des achtjährigen Gymnasiums in Bayern zu implementieren. Es ist an der Finanzierung gescheitert – so jedenfalls die offizielle Begründung. Ob noch mehr oder anderes dahinter steckt, kann ich nicht sagen. Ich habe mich nun entschlossen, das Konzept öffentlich zugänglich zu machen: Vielleicht hat ja ein anderes Bundesland Interesse daran, denn die Grundidee ist keinesfalls eine bayerische Besonderheit:
Es geht um die Förderung von Kompetenzen zum wissenschaftlichen Arbeiten, die den Einstieg in ein Studium erleichtern, sowie von Kompetenzen zum Projektmanagement, wie sie sowohl in Hochschule als auch in der Arbeitswelt gefordert sind (im Konzept sind die Begriffe der bayerischen Stundentafel angepasst und dort heißt es: wissenschaftsorientiertes Arbeiten und anwendungsorientierte Projektarbeit). WissBeGierig steht für: Vorbereitung auf WISSenschaft und BEruf in der Oberstufe des G 8. Es geht um die Entwicklung und Implementation eines mediengestützten pädagogischen Angebots zur Studien-und Berufsorientierung; im Fokus steht also vor allem der Übergang Schule – Hochschule bzw. Schule – Beruf.
Das Projekt sollte ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Augsburg und der LMU München sein. Die Idee aber stammt von uns, auch die Ausarbeitung des Konzepts. Um niemanden in Misskredit zu bringen, weil eine solche transparente Darstellung der Dinge ja nicht jedermanns Geschmack ist, habe ich sämtliche Namen von (potenziellen) Kooperationspartnern bei der Umsetzung aus dem Konzept herausgenommen. Auch Gesprächspartner, Befürworter und Kritiker bleiben selbstverständlich unerwähnt.
Ich meine, dass es auch wenig sinnvoll ist, wenn sich die viele Zeit, die investiert wurde, quasi in Luft auflöst, denn vielleicht kann und will jemand mit der Idee und den gemachten Vorschlägen (mit oder ohne uns) weiterarbeiten. Wir freuen uns selbstverständlich auch über mögliche Partner (in diesem Projekt oder in anderen Projekten) aus anderen Bundesländern, aus Österreich und aus der Schweiz.
Klasse, vielen Dank! Ich habe das Konzept zwar erst überfolgen, fand es aber sehr spannend. Ich hoffe, ich kann davon einiges adaptieren.
Oh, in meiner Euphorie über das veröffentlichte Konzept habe ich nicht daran gedacht, dass da ja ein trauriger Anlass hintersteht. Sehr schade, dass das Konzept nicht angenommen worden, ich hoffe aber, Sie lassen sich nicht entmutigen, weiterhin neues auszuprobieren.
Nein, ich lasse mich nicht entmutigen – da hätte ich (leider) schon oft den Kopf in den Sand stecken müssen. Vielleicht sollte ich generell dazu übergehen, Projektideen und Konzepte, die leider nicht gefördert wurden, öffentlich zu machen. Wenn es alle täten, hätten wir nämlich schon eine Menge guter Arbeiten zur Verfügung – eine mal etwas andere Form des open access 😉
Gabi
auch ich möchte diese Transparenz anerkennen. Selbst fern von der Uni ist es spannend zu lesen, was bei Ihnen entwickelt wird. Idee und Konzept finde ich klasse und freue mich, dass der Weg dahin geht sowohl die Schule als auch die Uni nach außen zu öffnen, auch wenn es nicht direkt geklappt hat.