Neuer Studientext zum Didaktischen Design

Seit mehreren Jahren mache ich einen Studientext zum Didaktischen Design öffentlich zugänglich, den ich nun (nach einer eher kleineren Aktualisierung im letzten Jahr) komplett überarbeitet habe. Ich setze den Studientext in einer Einführungsvorlesung ein, in welcher ich dann vor allem Beispiele bringe und versuche, mit den Studierenden auch ins Gespräch zu kommen.

Der neue Studientext (2012) ist über unsere Web-Seite (unter: Offene Bildungsressourcen) hier verfügbar. Ich freue mich natürlich auch über Kommentare, falls jemand mit dem Text arbeitet und eigene Erfahrungen damit sammelt.

 

9 Gedanken zu „Neuer Studientext zum Didaktischen Design“

  1. Danke! Ich habe den Studientext in der Vergangenheit mehrfach in Beratung und Lehre benutzt – besonders die solide, systematisch und einfach beschriebenen Grunlagen des didiaktischen Designs sind extrem hilfreich, darunter der Part zu Lehr- und Lernzielen.
    Jochen Robes Aufforderung, „einmal systematisch das didaktische Design mit Fragen des informellen, selbstorganisierten und vernetzten Lernens (Open Educational Resources, Open Courses, Open Badges usw.) zu spiegeln“, gilt, denke ich, nicht primär mit Bezug auf den Studientext, sondern betrifft Instructional Design/ Learning Sciences/ Educational Technology als Disziplin. Ich bin momentan in diesem Zusammenhang an spielerischem Lernen interessiert, so z.B. Communities wie open study (http://openstudy.com/), die ein Punktesystem und Levels einsetzen, was sehr an Computerspiele erinnert. Solche Anreizstrukturen gibt es auch bei den „Open Badges“.
    Ein spannendes Sujet sind zudem Communities, die eher nicht zu den klassischen lernorientierten Resourcen im OER-Diskurs gezählt werden, speziell Fanfiction. Dabei spielen Aspekte wie Immersion, kreativer Ausdruck und Identitätawechsel eine Rolle, die bereits in den Arbeiten von Sherry Turkle und Janet Murray Mitte der 90er diskutiert werden.
    Die Frage ob „Web 2.0 Didaktik“ nun noetig sei oder nicht, ist daher aus meiner Sicht ein Fall von „barking up the wrong tree“, ich finde es vielmehr lohnenswert ueber neue Phaenomene aus verschiedenen theoretischen Blickwinkeln nachzudenken.

  2. Auch von mir ein Dankeschön für den Text. Ich habe schon die vorherige Version des Öfteren verwandt (übrigens im Unternehmenskontext) und frage mich derzeit ob es auch eine englischsprachige Version des Textes gibt? Ich erlebe leider viel zu oft, dass die gute deutsche Wissenschaftsleistung nicht über den Tellerrand Europas herausreicht und dies ist nicht zuletzt eine Sprachenfrage.

  3. Nein, leider gibt es keine englischsprachige Version. Ich selbst würde dazu viel zu lang dafür brauchen und das Ergebnis wäre wahrscheinlich nicht so, dass ich und vor allem die Leser damit voll zufrieden wären. Man bräuchte also einen Sponsor für eine professionelle Übersetzung 🙂
    Gabi

  4. Hallo Gabi,
    an einer kleinen Stelle im Text erwähnst Du, dass digitale Medien für Dich einen inhärenten Bestandteil von Studium und Lehre ausmachen und Du Dich deshalb nicht extra mit Fragen ihrer Implementierung auseinandersetzt. Das finde ich sehr richtig, denn das führt dazu, dass man sich auf die Herausforderungen konzentriert, die mit (oder ohne!) Medien gelöst werden sollen.
    In der Weiterbildungspraxis löst diese Setzung aber immer wieder Erstaunen aus: Stehen Medien auf Ankündigungen, kommen Teilnehmer in Scharen und wollen wissen, wie Medien Studium und Lehre verändern. Zeigt man dann (mehr oder weniger deutlich) auf, dass digitale Medien im Grunde nur ein trojanisches Pferd für Hochschul- oder Organisationsentwicklung sind, blickt man (1) in enttäuschte Gesichter und erntet (2) Unverständnis oder gar Kritik. Im Weiteren kommen dann zwar einige Aha-Erlebnisse zustande, die aber vor dem Hintergrund anderer (verkehrter?) Erwartungen entstanden sind.
    Mich beschäftigt daher aktuell vor allem, wie man mit den Erwartungen an den Medieneinsatz in Studium und Lehre und insbesondere mit den nach wie vor gängigen Fehleinschätzungen umgeht. Andere Veranstaltungsbezeichnungen könnten ein Anfang sein, packen das Problem aber letztlich nicht bei den Wurzeln an … falls Du da eine Idee hast. 😉
    Liebe Grüße,
    Sandra

  5. Nun da gibt es zunächst einmal den strikt pragmatischen Weg: Man nennt es so, dass die meisten Leute kommen, beginnt mit den Medien und führt die Argumentation so geschickt, dass alle am Ende bei didaktischen Fragen landen. Will man sich mit dem Medieneinsatz in der Hochschullehre auch theoretische befassen und vertritt die Auffassung, dass es wenig sinnvoll ist, eine eigene „E-Learning-Didaktik“, abgekoppelt von der Hochschuldidaktik, zu konzipieren, dann wird dieser Weg schon schwieriger, denn dann kommt es eben doch AUCH auf die Begriffswahl an.
    Letztlich dürfte es an sich für Lehrende aber am wichtigsten sein, wenn man konkrete Probleme des Lehrens und Lernens benennt, für man eine Lösung braucht. Ich meine, es reden doch alle von der „Studierendenzentrierung“ (versteht dies aber oft falsch als „die können das alles selber“-Konzept); ausgehend von Problemen beim Lernen, Studieren (und Lehren) müsste man an sich vor allem Interesse an Lösungen haben – unabhängig davon, ob vorne Medien drauf steht oder nicht.
    Gabi

  6. Absolute Zustimmung, die Probleme sind der Kniff. Allerdings nicht immer leicht umzusetzen, wenn die Erwartungen gänzlich andere sind … wir bleiben tapfer 😉
    Sandra

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