Podcast zum Zweiten – Chance für die Pädagogik?

Ich danke Jochen Robes für den Hinweis zum Artikel „Podcasts als neues Medienformat für die Erwachsenenbildung“ (DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung). Hier wird zumindest mal laut darüber nachgedacht, wie man auch bei uns diesen neuen Trend für Bildungszwecke nutzen könnte. Ich denke, es wäre an der Zeit, hier einmal ein bisschen Empirie zu betreiben. Nur schade, dass uns an der Uni aufgrund der vielen adminstrativen Verpflichtungen, wachsender Lehrbelastung sowie des beständigen Zwangs zum Eintreiben von Drittmitteln (bei doch recht knappen Ressourcen) immer weniger Zeit bleibt, flexibel und einigermaßen rasch auf solche Phänomene zu reagieren ….

5 Gedanken zu „Podcast zum Zweiten – Chance für die Pädagogik?“

  1. Nach einer Veranstaltung hier an der Uni zum Thema Podcast, kann ich mich immer weniger mit Podcasts anfreunden. Die Begeisterung wird nach meiner Einschätzung eher von den Machern getragen, die einen neuen, kostengünstigen Produktionskanal gefunden haben. Die tatsächliche Nutzung der Podcast steht einer Studie von Forrester Research zufolge im krassen Widerspruch zu der Aufmerksamkeit, die sie erfahren:
    „Während ein Viertel der Internetnutzer angaben, sich grundsätzlich für Podcasts zu interessieren, lädt nur rund 1 Prozent der Online-Haushalte tatsächlich die Dateien herunter und nutzt sie, so die Studie. Zusätzlich verzeichnet die Studie eine große Unkenntnis darüber, dass sich Podcasts auch ohne iPod auf dem Rechner anhören lassen – und das, obwohl andere Studien ergeben haben, dass es 80 Prozent aller Audiodateien nie auf einen mobilen Player schaffen.“
    http://tinyurl.com/hghrl
    Bedenklich finde ich auch, dass Podcasts Lehrtraditionen ein attraktives Kleid umlegen, die wir eigentlich mit E-Learning überwinden wollten. Podcasts stellen den Dozierenden wieder in den Mittelpunkt, bieten keine interaktiven oder multiperspektivischen Darstellungsmöglichkeiten, sind linear und monodirektional – kurzum: die Teilnehmeraktivierung beschränkt sich auf das Synchronisieren der Podcast-Player und manifestiert ein hierarchisches Sender-Empfänger-Rollenverhältnis.
    Dennoch ein kleiner konstruktiver Beitrag: Bei Educause gibt es eine sehr schöne Darstellung über die (positiven) Seiten von Podcasts, „7 Things you should know about podcasting“, s. http://www.educause.edu/ir/library/pdf/ELI7003.pdf

  2. Passend zum Beitrag eine Einsatzmöglichkeit in der Hochschullehre:
    http://www.dashoefer.de/cgi-bin/news_more/news_more.pl?mitte=01&rechts=Detail&Article_ID=25161&Gate_ID=11&quelle=Wissenschaftsmanager-online_16&uid=SR10378189
    Auch wenn ich Weblogs und Podcasts keine große Veränderung des Lehrens und Lernens zutraue, finde ich diese Variante sehr spannend. Letztlich ist es zwar auch nur eine neue Variante des Aufzeichnens von Vorlesungen. Allerdings ist dies eine sehr nutzerfreundliche, technologische Variante! Meiner Meinung nach ein denkbarer Weg Veranstaltungen zu virtualisieren und damit die Flexibilität im Studium zu erhöhen…

  3. Lieber Peter, lieber Frederic,
    danke euch für eure Ergänzungen. Sorry fürs späte Freischalten – ich war eine Woche im Urlaub. 🙂
    Gabi

  4. Hallo zusammen,
    ich kann einerseits die skeptische Einschätzung von Peter nachvollziehen, sprich der Vorwurf, podcasting stabilisiere nur ein antiquirtes Lernmodell und das ganze Thema sei von der Verkaufsseite getrieben (dazu passen ja (teils) auch Rubens Erfahrungen zum 1. dt. Podcastkongress). Andererseits – und das ist eben auch wichtig – sind wir mit diesem Thema gerade am Anfang und mit Thema meine ich nicht nur Podcast, sondern Formen des beiläufigen, informellen Lernens. Und in diesem Kontext sehe ich dann die ganze Karavane von Weblogs bis zu Podcast. Der Fokus sollte wie immer nicht zu sehr auf die Technologie gerichtet sein, sondern auf die kreative Frage, welche Freiräume diese Technologien gegenüber klassischen Lernszenarien eröffnen und wie man diese Freiräume „intelligent“ nutzen kann. Evtl ergeben sich ja unter dem Stichwort „microlearning“ spannende Beiträge in diese Richtung.

  5. Pingback: Randnotizen

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