to discuss articles about design-based research? Zwei neue Artikel haben wir in der Zeitschrift EDeR (Journal of Educational Design Research), die unterschiedlicher nicht sein könnten und daher schön die Spannbreite von EDeR aufzeigen: einer deutsch, der andere englisch – einer theoretisch, der andere empirisch – einer bezogen auf die Hochschule, der andere in die Schule hineinreichend usw. Was sie eint: Sie warten auf Diskutanten, also auf Leser, die gerne ausführlicher kommentieren, zustimmen, widersprechen, ergänzen, weiterdenken und auf diesem Wege selbst zu Autoren von „discussion articles“ auf EDeR werden wollen.
Genau diese Möglichkeiten nämlich bietet EDeR mit seinem speziellen Triple-Peer Review-Verfahren, das mir bei meiner Beteiligung an der Gründung der Zeitschrift ganz besonders am Herzen lag und nach wie vor liegt (das Konzept gibt es auf Deutsch und auf Englisch). Die Hoffnung war und ist, dass die Idee, neben der klassischen Begutachtung auch eine wissenschaftliche Diskurskultur anzuregen, mit der internationalen Ausrichtung (einschließlich der Chance, trotzdem noch deutsche Texte publizieren zu können) besser erreicht werden kann – freilich allein schon deshalb, weil die Zahl potenzieller Diskutanten mit der Zweisprachigkeit größer ist.
Aber: Man möchte manchmal hinausrufen „Ist da draußen irgendwer?“ – irgendwer, der Interesse am Diskurs hat? Sicher, aber im wissenschaftlichen Karrierespiel werden Diskussionsbeiträge nicht unbedingt honoriert. Alle Welt schaut auf Impact-Faktoren, auf zählbare „Produkte“, auf das, was sich „auszahlt“. Wettbewerbe und Rankings haben die Wissenschaft längst erfasst und beeinflussen zunehmend individuelle Entscheidungen. Man wird den Eindruck nicht los, dass die Zahl derer sinkt, denen die normal gewordenen neoliberalen Spielregeln egal sind, weil sie lieber wissenschaftliche Maßstäbe anlegen, die sich nicht auf quantitative sind. Und natürlich gibt es die, und es gibt immer wieder schöne Beispiele für den Wert (versus Mehrwert) gehaltvoller inhaltlicher Auseinandersetzungen unter Wissenschaftlern (die Zeitschrift Erwägen – Wissen – Ethik war (!) bis 2015 so ein Beispiel; Kommentare zu Schwerpunktthemen in der Psychologischen Rundschau – etwa hier – sind ein weiteres Beispiel).
Daher warten wir weiter auf die Diskutanten und geben der Idee des Triple Peer Review die Chance, sich langfristig zu entfalten :-).
Ein Gedanke zu „Is there anybody out there …“