Ein neuer Text von Taiga Brahm in der Zeitschrift Educational Design Research (EDeR) – online hier abzurufen – beschreibt anschaulich den Forschungsprozess zur Entwicklung von Interventionen, die Jugendlichen auf einer überfachlichen Ebene (Stichwort Resilienz) im Übergang zwischen Schule und Beruf helfen sollen. Im Fokus steht der Aufbau von Wissen und Können zum Umgang mit Konflikten, zur Zuschreibung von Ursachen und zur Selbstwirksamkeit. Die Autorin beschreibt ihr Vorgehen entlang des Design-Based Research-Ansatzes (mit drei Zyklen) und liefert auf diesem Wege ein instruktives Beispiel für den Einsatz von DBR im Bildungskontext.
Auch im Themenheft „Entwicklungsbezogene (Praxis-)Forschung“ der Online-Zeitschrift Berufs- und Wirtschaftspädagogik finden sich konkrete Beispiele dafür, wie man die Entwicklung bzw. Gestaltung von Interventionen zu einem wissenschaftlichen Akt mit empirischen und theoretischen Anteilen machen kann. Ich denke, dass es ausgesprochen wichtig ist, solche Studien zu publizieren und nicht bei methodologischen Reflexionen stehen zu bleiben, denn es ist die Kraft dieser Bespiele, das Potenzial wie auch die besonderen Herausforderungen von DBR aufzuzeigen. Natürlich ist dann wieder die Meta-Diskussion nötig, um Schwierigkeiten etwa im Einsatz von Methoden (z.B. die Aussagekraft quantitativer Maße), in der Zusammenarbeit mit Praktikern (z.B. unterschiedliche Sichtweisen dazu, wann eine Intervention „erfolgreich“ ist), in der Darstellung des Forschungsprozesses (Umgang mit Redundanzen, „Schleifen“ und kreativen Vorgängen) oder der Generierung theoretischer Erkenntnisse (Form, Geltungsbereich etc.) zu erörtern. Vor diesem Hintergrund geht meine Hoffnung natürlich auch wieder dahin (siehe hier), dass sich Autoren finden, die solche Beispiele öffentlich diskutieren wollen – eine Möglichkeit, die wir in EDeR eingeräumt haben und noch mehr genutzt werden will.