Die Gestaltung von Lehre in der Rechtswissenschaft ist eine besondere Herausforderung: Das juristische Staatsexamen ist anspruchsvoll, das Studium lang und es steht oft in keinem direkten Verhältnis zu dem, was man in der Rechtswissenschaft eigentlich alles lernen könnte und vielleicht auch sollte. Das Examen steuert das Lernen in vieler Hinsicht und das macht es nicht gerade leicht für Lehrpersonen, die gerne andere Wege gehen. Trotzdem – und das erscheint mir alles andere als selbstverständlich – gehört die Rechtswissenschaft zu den wenigen Disziplinen, die eine hochschulische Fachdidaktik betreiben, mit einer eigenen rechtsdidaktischen Zeitschrift und Publikationen. Dahinter stehen engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich viele Gedanken machen – z.B. darüber, wie man auch im Jura-Studium Forschung und Lehre verbinden kann.
Kürzlich habe ich im Rahmen unseres ProfCast am HUL über dieses Thema mit Markus Kotzur gesprochen, Prodekan für Internationales und Forschung sowie Professur für Europa- und Völkerrecht an der Uni Hamburg. Er berichtet, welchen Stellenwert für ihn die Dialogkultur im Jurastudium hat, wie man in der Rechtswissenschaft forscht und in welcher Weise sich das ins Studium bringen lässt. Zudem gibt er einen kurzen Einblick in die Arbeit des Europakollegs, einer interdisziplinär ausgerichteten Einrichtung für Studium, Lehre und Forschung zu Fragen der europäischen Integration.
Der Podcast kann hier abgerufen werden, und ich hoffe, dass er viele interessierte Zuhörer findet.