Löst generative KI das Problem explodierender Fragen an die Verwaltung von Hochschulen? In der Februar-Ausgabe der Zeitschrift DUZ (hier) wird über ein Projekt der Technischen Universität München (TUM) berichtet, das zum Ziel hat, einen Chatbot zu entwickeln, der per E-Mail gestellte Fragen von Studierenden an die Verwaltung beantwortet. Das ist keine revolutionäre Idee, sondern liegt nahe; man kennt es ja auch schon aus anderen Bereichen außerhalb der Hochschule – mit mehr oder weniger guten Erfahrungen. Chatbots für Verwaltungsanfragen sollen an der TUM aber nur der Anfang sein; geplant sind, so der Bericht, weitere Entwicklungen in Richtung (komplexe) Suche, künstliche Generierung von Mindmaps und Social Media Posts etc.
Wenn es darum geht, korrekte und passende Informationen auf administrative Fragen zu bekommen, die man sich selbst nicht beantworten kann (etwa zur Studienorganisation), sind Chatbots sicher zu begrüßen: Oft wird eine Information akut benötigt, sodass es von großem Vorteil ist, sofort eine Antwort zu bekommen und nicht erst nach mehreren Tagen (oder noch später). Ich frage mich allerdings, ob Chatbot-Lösungen nicht den negativen Nebeneffekt haben könnten, dass man sich gar keine Mühe mehr macht, Verwaltungsabläufe und Vorgaben „schlank“, übersichtlich und nachvollziehbar zu halten oder zu machen: Je weniger kompliziert Strukturen und Verfahren sind, desto weniger Rückfragen wären zu erwarten. Am Ende wäre also Einfachheit die beste Lösung.
Geht es um inhaltliche Fragen zum Studium, gibt es weitere Herausforderungen: Wie lässt sich der Übergang von einem bloßen Informations- zu einem Beratungsbedarf erkennen, der besser durch einen Menschen zu decken ist? Wichtig erscheint mir auch, das immer klar ist, ob eine Antwort künstlich oder von einem Menschen geschrieben ist. Wieder andere Fragen stellen sich, wenn, wie der Text beschreibt, auch Nachrichten etwa auf Social Media an Hochschulen KI-generiert sind. Vermutlich kennen viele das Problem außerhalb der Hochschule längst, nämlich schlechte Texte in verschiedenen Medien, bei denen man annehmen muss, dass sie nicht (mehr) durch die Hand erfahrener Journalisten gegangen sind – wer mag das noch lesen? Es wäre jedenfalls keine „Problemlösung“, wenn Hochschulnachrichten aus Zeit- und Kostengründen zwar effizient produziert, aber nicht mehr rezipiert werden würden.