GMW 06: Keynote

Die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (kurz: GMW) veranstaltet ihre Jahrestagung 2006 in Zürich. Der Call for Paper ist bereist abgelaufen; nur für den Marktplatz kann man sich noch bewerben. Ich werde mich auf dieser Tagung mit einem Keynote-Vortrag versuchen. Titel und Abstract stehen online.

Mehr gibt’s auch noch nicht: Nur viel Papier auf meinem Schreibtisch, Textfragmente auf Papier, eine ganze Reihe Ideen im Kopf und noch viel mehr offene Fragen. Das Verhältnis zwischen Forschung und Innovation in der Lehr-Lern- und Bildungsforschung (da haben es die englischsprachigen Länder mit „educational research“ wirklich leichter in der Bezeichnung) interessiert mich sehr; es ist nicht das erste Mal, dass ich darüber nachdenke. Es ist auch einige der wenigen Themen, ob die ich mich richtig aufregen kann, wenn ich das Gefühl habe, das da was schief läuft!

Gut, die Reaktionen auf dieses Thema werden wahrscheinlich stark schwanken: Manche wird es langweilen, manche mögen es für irrelevant halten, wieder andere wird es zum Widerspruch auffordern (hoffentlich!) und einige werden sich mir anschließen können. Mal sehen: Bis dahin ist es noch ein Stück Arbeit.

Notebook-Projekt zum Abschluss gebracht

Gestern haben wir – Eva Häuptle und ich – in der Stiftung Bildungspakt Bayern endlich die Ergebnisse unser einjährigen Notebook-Studie an einer bayerischen Hauptschule vorgestellt. Es handelte sich um eine Einzelfallstudie: Wir haben in der Schule umfangreiche schriftliche Befragungen in drei Notebook-Klassen und deren Parallelklassen (ohne Notebooks) bei Schülern, Eltern und Lehrern durchgeführt, haben einzelne Unterrichtseinheiten beobachtet, Unterrichtsprotokolle anfertigen lassen und Interviews sowie Gruppendiskussionen mit Notebook-Schülern und Notebook-Lehrern sowie dem Schulleiter durchgeführt. Dabei ist eine gewaltige Menge an Daten (und natürlich auch subjektiven Eindrücken) angefallen, deren Auswertung und lesbare Aufbereitung etwas mehr Zeit als geplant in Anspruch genommen hat. Nun aber ist der Abschlussbericht fertig, und dieser liegt der Stiftung Bildungspakt inzwischen auch vor.

Leider – und da bitte ich um Verständnis – können wir die Ergebnisse noch nicht öffentlich machen. Wir freuen uns über Interesse, aber müssen alle Interessierten noch auf April/Mai 2006 vertrösten, bis entschieden ist, wie die Ergebnisse zugänglich gemacht werden. Kurze, aber freilich nur minimal Hinweise finden sich bereits in der Presse (Online-Focus Spezial). Unser Vorwort zum Abschlussbericht bietet ein paar Informationen zu den Rahmenbedingungen und Zielen.

Learntec – das wars

Nun war ich also endlich auch mal auf der Learntec. Nachdem ich letztes Jahr bereits in Stuttgart auf der Didacta war, wusste ich im Prinzip schon, dass ich kein Messefan bin. Mein Learntec-Ausflug hat das eigentlich nur bekräftigt. Der Workshop ist ordentlich gelaufen. Rolf Schulmeisters Vortrag war wie zu erwarten kritisch und sehr interessant. Gut, ich kannte die Argumente bereits vorab, aber in der Darbietung hört es sich dann doch wieder anders an. Mein Einstieg (Rollenspiel: hier mal die Textvariante Rollenspiel Learntec, auch wenn die natürlich weniger aussagekräftig ist) hat auch geklappt (Frank macht sich wirklich gut als Controller im Anzug und Gel im Haar); einige haben mir hinterher gesagt, dass es ihnen sehr gut gefallen habe; aber beim Rest weiß man das halt einfach nicht – ist nicht viel anders als bei den Studierenden, nach dem Motto: Wenn keine explizite Kritik kommt, war es so weit gut. 😉

Mit Rolf Schulmeister bin ich ein wenig über die Messe gegangen, und da hat man natürlich einen guten Effekt, nämlich: „Man trifft sich“ – will heißen: Es dürfte nur auf sehr bekannten Messen (oder Kongressen) der Fall sein, dass man binnen einer Stunde acht bis zehn Leute trifft, die man sonst jahrelang nicht zu Gesicht bekommt. Also okay: dafür ist eine Messe gut – aber das wars dann schon aus meiner Sicht.

Learntec 2006

Morgen bin ich auf der Learntec. Zusammen mit Rolf Schulmeister moderiere ich einen Workshop zur kompetenzbasierten Aus- und Weiterbildung. Nein, es ist nicht mein Workshop in dem Sinne, dass es meine Idee ist: Vielmehr ist Peter Baumgartner der Initiator (es soll eine ganze Reihe werden), doch er hat im Moment ein Forschungsfreisemester. Also hat er Rolf Schulmeister gebeten, den Workshop zu machen, und da dieser unter anderem auch einen Beitrag liefern wollte (was ja auch ergiebiger ist), hat er mich gebeten, ihn bei der Moderation zu unterstützen. (Ja, so verschlungen ist das manchmal) Und das tue ich nun.

Für den Einstieg habe ich mir was Besonderes einfallen lassen: Eine Art Rollenspiel, wobei ich meine beiden Rollenspielpartner als Videosequenzen dabei habe. In dem Rollenspiel soll unter anderem mein Unbehagen mit dem Begriff „kompetenzbasierte Aus- und Weiterbildung“ zu Ausdruck kommen; gleichzeitig aber hoffe ich, dass es zu interessanten Diskussionen einlädt und einen guten Einstieg in die Vorträge unserer Referenten gibt. Mal sehen, wie es ankommt (siehe auch Franks Erfahrungen dazu).

Neuauflage in Arbeit: Individuelles Wissensmanagement

Ende der 1990er Jahren saß ich über einem Projekt, das damals unter Pädagogen und Psychologen noch nicht besonders angesehen war: individuelles Wissensmanagement. Ich bin damals (ist ja nun schon über 6 Jahre her) relativ unbefangen an die Sache rangegangen und wenn ich heute das Buch (Reinmann-Rothmeier & Mandl, 2000; Individuelles Wissensmanagement; Huber Verlag) lese, dann denke ich mir freilich bei jedem zweiten Satz – na, so würde ich es heute nicht mehr schreiben. Wissensmanagement und E-Learning sind in vieler (sicher nicht in jeder) Hinsicht, eine dynamische Angelegenheit, und so trifft es sich gut, dass das Buch inzwischen neu aufgelegt werden soll. Das nämlich ist die Chance, es quasi neu zu schreiben – und das tue ich derzeit. Naja, ich versuche es, denn leider, leider ist die Zeit ja immer knapp. Silke Heiss unterstützt mich mit Recherchen, und auch Tobias Jenert denkt fleißig mit!

Anbei der erste Gliederungsentwurf zur Info.

IndWM_Inhalt.pdf