Angriff auf die persönliche Autonomie

Lehre hat heute innovativ zu sein. Innovation gilt per se als gut und wer sich ihr widersetzt, ist rückständig und starrsinnig. In einer gemeinsamen Autoethnografie schildern zwei Autorinnen in eindrucksvoller Weise, wie sie mehr oder weniger freiwillig zu besuchende Workshops zur Umstellung der Präsenzlehre auf Blended Learning-Konzepte oder Online-Lehre als Ausdruck von Innovation erleben und warum sie dabei das Gefühl haben, dass eine Form von struktureller Gewalt im Spiel ist.

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Ethos des Gehorsams

Akademische Freiheit und das Prinzip Schule – das hört sich erst einmal nach einem Widerspruch an. Im einem Text von Jan Masschelein mit diesem Titel (Untertitel: Öffentliche Begegnungsorte als Voraussetzung für Autonomie) aber ist das ganz und gar nicht als Gegensatz gemeint. Der 2016 in der Zeitschrift die hochschule (2/2016, 37-53) erschienene Artikel (hier Einblick in den Inhalt) geht vom griechischen Begriff „scholé“ als „freie Zeit und Muße“ aus – als einer Zeit, die nicht schon vorab auf bestimmte Lernergebnisse, sondern im Gegenteil ergebnisoffen angelegt ist. Das Credo des Textes lautet, die „Universität als pädagogische Form zurückzufordern, also als Hochschule“ (S. 38) – aber eben mit einer ganz anderen Idee von Schule im Hintergrund als man sie üblicherweise heute im Sinn hat.

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