„Digitale Bildung gibt es nicht, genauso wenig wie es analoge Bildung gab oder gibt. Wenn schon, dann gibt es Bildung. Punkt.“ – so beginnt Joachim Wedekins aktueller Blog-Post. Auch wenn der Bildungsbegriff ein typisch deutscher sei und vielfältig interpretiert werde, beliebig (verwendbar) sei er dennoch nicht, macht Joachim klar, auch wenn er Verständnis für das Bedürfnis nach „kurzen, knackigen Begriffen oder Halbsätzen“ auf Tagungen und Kongressen signalisiert. Er liefert im Anschluss eine ansehnliche Liste mit Ankündigungen, die alle mit der „digitalen Bildung“ (vor allem im Kontext Schule) winken. Ich kann das Unbehagen verstehen und habe mich schon vor mehr als zwei Jahren (hier) anlässlich der Gründung des Hochschulforums Digitalisierung gefragt, warum ich mich mit dem Begriff der „Digitalisierung“ so schwer anfreunden kann (was allerdings nicht der Grund war, warum ich das Forum letztlich verlassen habe).
Schlagwort: digitale Bildung
Wegklicken – innehalten – Bildungsindustrie?
Angeregt über einen Blog-Post von Jochen Robes habe ich in der SZ online einen kleinen Bericht aus dem Bereich „digitale Bildung“ (hier) von Pascal Paukner gelesen. „Die digitale Bildung wird … von der technologischen Entwicklung überholt“ – so heißt es im Teaser. Ich hatte den Text kurz überflogen, als uninteressant eingestuft, weggeklickt und dann doch kurz innegehalten. Warum? Weil mir plötzlich auffiel, wie sehr man sich schon daran gewöhnt hat, dass Bildung – oder genauer: die angebliche Zukunft der „digitalen Bildung“ – in einem Atemzug mit der Medien- und Musikindustrie genannt wird (wie auch wieder im besagten Artikel). Denkt man das zu Ende, müsste man auch von einer „Bildungsindustrie“ sprechen.
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