Auf Vorträge bereite ich mich immer sehr langfristig vor. Ich brauche lange, um das Thema zu schärfen, um zu entscheiden, welche Kernbotschaften mir wichtig sind und dann beginnt die mindestens ebenso lange Zeit der Recherche: Was habe ich schon zum Thema, wo sind meine Kenntnisse nicht mehr aktuell (in der Regel an vielen Stellen, weil das sogenannte Alltagsgeschäft das Lesen mitunter zum Luxus werden lässt)? Bisweilen schaue ich auch in Vorträge, die ich schon mal gehalten habe, denn Fakt ist zumindest bei mir: Viele Themen kommen wie in einem Spiralcurriculum mehrfach zum Vorschein, werden wiederkehrend an mich herangetragen oder ich schlage sie selber vor – offenbar Kernthemen, die mich in verschiedenen Variationen begleiten (oder deren Begleitung ich suche). Selbst- und Fremdorganisation (Freiheit und Zwang also) und andere – verwandte – Dichotomien oder Dualismen, das Thema Prüfungen und – natürlich – der Stellenwert des Digitalen für das Lehren und Lernen, Formen des Forschens und die Rolle der Empirie in der Didaktik und die der Bildungsphilosophie.
Schlagwort: Dualismen
Zweifel zerstreuen
Dualismen machen das Leben, das Wahrnehmen, vor allem das Entscheiden leichter, geben einem Sicherheit und zerstreuen Zweifel – auch an der Hochschule und in der Hochschuldidaktik. Dualismus bedeutet so viel wie Polarität, Zweiheit, auch Gegensätzlichkeit. Mit Dualismen in der Hochschullehre und Hochschuldidaktik beschäftigt sich ein Text von Bruce Macfarlane, über dessen Inhalt es sich aus meiner Sicht lohnt, genauer nachzudenken:
Macfarlane, B. (2015). Dualisms in higher education: a critique of their influence and effect. Higher Education Quartely, 69 (1), 101-118.