Den zweiten Tag des Problem-Based Learning-Kongresses (hier meine Eindrücke zum ersten Tag) konnte ich leider nur bis zur Mittagspause mit verfolgen. In zwei Sessions habe ich eine ganze Reihe von Beispielen aus Schule, Hochschule und Lehrerbildung mitgenommen.
Schlagwort: problemorientiertes Lernen
Wenn zwei sich nicht streiten
Einer der ersten Aufsätze, die ich den 1990er Jahren mit Heinz Mandl geschrieben hatte, drehte sich um das problemorientierte Lernen. Es war die Zeit der Rezeption internationaler Forschung und Quellen zur Problemorientierung beim Lehren und Lernen, zum situierten, sozialen und verteilten Lernen, zu „alternativen“ Lerntheorien – alternativ vor allem zur Vorstellung vom Lernen als einem Informationsverarbeitungsprozess. Dass ein Kongress zum Problem-Based Learning auch 2016 (in Zürich) weit über 300 Besucher aus vielen Ländern anzieht, dürfte ein Beleg dafür sein, wie ungebrochen das Interesse an der Frage ist, wie problemorientiert gelernt und gelehrt werden kann.
Zweifel an Begriffen und der Versuch, einen Haufen Fragen zu beantworten
Ich bin in Zürich: Eingeladen hat mich Heinz Moser, der an der Pädagogischen Hochschule den Fachbereich „Unterrichtsprozesse und Medienpädagogik leitet“. Heute Abend habe ich einen Vortrag mal wieder zum Persönlichen Wissensmanagement gehalten. Das war explizit so gewünscht und folglich habe ich eine Art „Remix“ aus zwei verschiedenen Vorträgen erstellt (aus Vorträgen, die ich im April 2008 an der Auto-Uni in Ingolstadt und im Oktober 2008 beim Wissensmanagement-Kreis in Karlsruhe gehalten habe). Wer die beiden Vorträge kennt, wird sich vielleicht ein bisschen langweilen; eventuell sind dann nur Anfang und Ende interessant, denn da thematisiere ich mein inzwischen wachsendes Unbehagen mit dem Begriff des persönlichen Wissensmanagements ein wenig. Hier das Vortragsmanuskript: vortrag_zuerich_februar09
Morgen geht es dann weiter. Ich bin gebeten worden, auf einem Workshop der Mitarbeiter der Abteilung „Input“ zum problemorientierten Lernen zu liefern. Oh je, noch ein Vortrag? Nein wollte ich eher nicht. Daher habe ich mich mit Herrn Moser auf sieben Fragen geeinigt, die ich heute erst einmal an die Workshop-Teilnehmer stelle, um deren Vorwissen und Meinungen zumindest kurz zu erfahren, um dann meine Antworten zu bringen, wie ich sie vorbereitet habe. Es handelt sich um folgende Fragen:
- In welchem Verhältnis stehen Wissen und Erfahrung beim Lernen?
- Welche Gewichtung kommt der Kognition, der Motivation und Emotion sowie der sozialen Interaktion beim Lernen zu?
- Was bedeutet das für die Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen?
- Welchen Stellenwert hat in problemorientierten Lernumgebungen eine „Wissensbasis“?
- Wie kann man diese Wissensbasis gestalten?
- Welche Bedeutung hat bei all dem das mediengestützte Lernen?
- Welche Balancen muss man bei der Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen erreichen?
Ja, das war gar nicht so leicht, darauf Antworten zu geben. Ich habe mein bestes versucht, man kann es hier nachlesen: fragen_zuerich_feb09