Anders als geplant …

Diese Woche fand das Professorenprogramm „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch“ erstmals in einem dreistündigen Format statt. Vorab hatte ich bereits in 2018 und 2019 mit anderen Umsetzungsvarianten experimentiert: kürzere Runden (2 Stunden) ohne vorgegebene Struktur, aber mit einem jeweils vorgeschalteten Videoimpuls von Kolleginnen; zeitlich ähnliche Runden ohne Videoimpuls, dafür aber etwas strukturierter mit einem kleinen Vortrag als Auftakt.

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Wissensfeldchen in böhmischen Dörflein

Die ZEIT hat im August (2015) eine neue Serie begonnen: „Wo seid ihr Professoren?“ (ganz politisch unkorrekt ohne die Professorinnen und ich fühle mich trotzdem angesprochen und finde es nicht schlimm ;-)). Die ersten vier Beiträge stammen von Bernhard Pörksen, Sandra Richter, Stefan Sinzinger und Fritz Breithaupt – alles selbst Professor/innen, die entsprechend auch ihre persönlichen Wahrnehmungen schildern. Ich hoffe, dass noch mehr interessanter Lesestoff kommt; die ersten vier Beiträge lohnen sich schon mal die Lektüre.

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Einfach zu viel Verwaltungsarbeit

Eine kleine Anekdote eines Informatikprofessors (online hier).

 Zitat aus dem Blog „erlebt“:

Auf einem Gang treffe ich einen Kollegen. Schreibblock in der Hand hält er vor jeder Tür und notiert etwas. “Was machst du denn?” frage ich ihn. “Ich suche Räume für weitere Übungen zu meiner Vorlesung. Es sind viel mehr Hörer als gedacht” antwortet er. “Kannst du nicht einfach bei der Verwaltung die Räume beantragen?” wundere ich mich, “es ist ja ihre Verantwortung.” “Ach was! So spare ich mir Mühe, Ärger und Zeit. Und ich bekomme auch wenn möglich die Räume viel schneller.” “Kann zumindest eine Sekretärin dir nicht helfen?” frage ich noch. “Im Prinzip ja aber derzeit haben sie alle einfach zu viel Verwaltungsarbeit” klärt er mich auf.

Zitatende

Das kann man jetzt natürlich verschieden kommentieren – von „Schadet ja auch nicht, wenn die Profs selber mal solche Arbeiten machen“ über „Die Verwaltung muss man inzwischen mit Samthandschuhen anfassen“ oder „Früher stützte die Verwaltung die Wissenschaft, heute ist es umgekehrt“ bis zu „Offenbar sind alle überlastet außer die Profs“ (wahlweise ernsthaft oder mit ironischem Unterton) … ich lasse es selber einfach mal unkommentiert. 😉

Abwanderung an die Stanford University

Glückwunsch! Sie sind in der Führungsetage der Hochschule oder der Fakultät angekommen und freuen sich auf die Arbeit. Sie haben einen Masterplan in der Tasche und müssen jetzt eigentlich nur noch die Professorenschaft überzeugen. Nur? Eine kurze Anleitung zum Umgang mit Profs“ – so beginnt ein Beitrag in der duz von Klaus Arnold – Kommunikationswissenschaftler an der Uni Trier. Es ist eine kleine Satire für „Präsidenten und Dekane“, aber wer es als Professor/in liest, wird schmunzeln und zugeben, den einen oder anderen Typus zu kennen … Was alle (Typen) nach Ansicht von Arnold eint, ist, dass sie – und das ist gut so, wie ich finde – ziemlich autonom sind: „An der Universität ist es ein bisschen so wie im Heiligen Römischen Reich. Der Kaiser ist schwach und muss mit zahlreichen Kurfürsten und kleinen Königen klarkommen“. Unter diesen kleinen Königen sind

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Außenseiterspinnerei?

François Bry, Informatik-Professor an der LMU München, schreibt hier in seinem Blog, dass er oft gefragt werde, warum Professoren in ihren eigenen Kontexten nichts tun – und zwar gegen z.B. Belastungen am Arbeitsplatz, die woanders unvorstellbar wären, gegen anachronistische Verwaltungsabläufe, gegen fragliche Bildungsreformen usw. Seine Antwort: Professoren seien ganz normale Menschen: „Erstens bilden sie keine homogene Gruppe. Unter Professoren sind sich die meisten Meinungen und Vorstellungen vertreten, die in der Gesellschaft zu finden sind. Zweitens sind Fachexperten nicht unbedingt in allem schlau (Anm.: hier habe ich im Zitat den Satz korrigiert). Drittens fehlt Professoren meist die Zeit: Der Arbeitsdruck eines Professors ist sehr groß. Er ist auch in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen. Viertens werden Professoren nicht so gehört, wie viele annehmen.“

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