Über Beat bin ich auf ein Werkzeug aufmerksam geworden, das Wikipedia-Nutzern insbesondere in Bildungskontexten (speziell Schule) dabei helfen soll, die Qualität von Wikipedia-Artikeln einzuschätzen: Wikibu. Es werden gewissermaßen Kriterien vorgegeben, an denen man sich bei einer Qualitätseinschätzung entlang hangeln kann (kann man hier genauer nachlesen). Dabei bleibt die Aufmachung gut an typischen Bewertungsmustern, wie man sie auch bei anderen Web 2.0-Anwendungen kennt, was womöglich die Akzeptanz erhöht. Die Entwickler kommen vom Zentrum für Bildungsinformatik der Pädagogischen Hochschule Bern; die Idee stammt von Werner Hartmann.
Ich stimme Beat zu, dass das ein konstruktiver Vorstoß nicht nur für die Schule ist (das könnte man der Uni ebenso einsetzen, finde ich), um den Umgang mit Wikipedia zu verbessern – statt fantasielose Verbote auszusprechen. Ebenso richtig ist aus meiner Sicht Beats Kritik, dass man sich dabei noch auf quantifizierbare Kriterien allein verlässt. Das ist nicht ganz ungefährlich, zumal da es den Glaube an die „Intelligenz der Massen“ bestärkt, an der ich meine erheblichen Zweifel habe. Auch wissen wir gerade im Wissenschaftsbereich, wie hartnäckig sich falsche oder nie belegte Aussagen halten (z.B. die Aufsummierung des Lernerfolgs mit Zunahme der beanspruchten Sinne). Trotzdem ist das Werkzeug ein guter und vor allem praktisch sofort umsetzbarer Anfang. Man könnte ja versuchen, die Kriterien zu ergänzen oder einige zu ersetzen, die mehr qualitative Urteile einfordern – auch wenn die dann natürlich stärker der subjektiven Verzerrung ausgeliefert sind. Hier wäre es dann natürlich nützlich, wenn eine gewisse kritische Masse ihr Urteil abgibt. Solche Kriterien zu finden, dürfte allerdings nicht gerade leicht sein. Da müssten sich mal mehrere zusammensetzen und darüber nachdenken – und die Vorschläge dann im Netz bewerten lassen ;-).