Wissenschaftler führt man nicht

Dieser Beitrag hier von François Bry hat mich ziemlich nachdenklich gemacht. Er handelt von der „Führung von Wissenschaftlern“. Ich selber habe ja das Gefühl, dass der Führungsbegriff im Kontext der Wissenschaft nicht passt – es sperrt sich mir da etwas, ohne dass ich das so genau sagen kann, was es ist. Jedenfalls ist schon mal der Einstieg besagten Beitrags selbstredend – er lautet so (Zitat): „´Beim Bergsteigen hat man mit dem Führer-Prinzip nie Erfolg, weil immer der Gröbste und Dümmste die Führerschaft beansprucht´ hat Reinhold Messner neulich während eines Vortrags im Münchner Literaturhaus über den Stellungskrieg in den Dolomiten im ersten Weltkrieges gesagt. Ich wußte schon, dass es im ´Wissenschaftsbetrieb´ wie bei den Bergsteiger Seilschaften gibt, die Schwache ganz nach oben bringen. Mir war allerdings nicht bekannt, dass auch das Streben mancher nach Leitungsstellungen beide Berufsgruppen eint.“

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Blog-Forschung und die Hoffnung auf freie Meinungsäußerung

Endlich haben wir zwei Abschlussarbeiten zum Thema Blogs online; eine dritte kommt demnächst. Es geht um zwei Bachelorarbeiten zu Lehrerblogs und eine Masterarbeit zu Wissenschaftler-Blogs.

Ich hatte die Ergebnisse bereits in einem Vortrag in Karlsruhe verwendet (hier) und versprochen, darauf hinzuweisen, wenn die Arbeiten online sind. Eher selten gelingt es, Abschlussarbeiten so auszuschreiben und (sanft) zu lenken, dass wirklich brauchbare Ergebnisse resultieren, die man auch aufeinander beziehen und in Einklang mit theoretischen Überlegungen im eigenen Team bringen kann. Bei diesen drei Arbeiten ist das sehr gut gelungen und ich möchte den drei Autorinnen dafür an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich danken.

Zum Thema bloggende Wissenschaftler möchte ich gleich noch auf einen Beitrag von Michael Kerres in seinem Blog hinweisen (hier): Da gibt es wohl nun doch erste Beispiele für Zensur, von denen die von uns befragten Wissenschaftler (noch) nicht berichtet haben. An unserer Universität (Augsburg) bin ich bis dato noch völlig unbehelligt und kann meine Meinung frei äußern: Ich hoffe, es liegt daran, dass die Uni Augsburg sehr liberal ist (da glaube ich jetzt einfach mal fest daran), und nicht daran, das man meinen Blog noch nicht entdeckt hat. Aber bei aller Kritik, die man ja an jeder Uni anbringen kann, kann ich in der Beziehung die Augsburger bisher nur loben.