Es ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, dass wir die Zeitschrift für E-Learning (und wir, das sind Andrea Back, Peter Baumgartner, Rolf Schulmeister und ich) mit der vierten Ausgabe von 2012, die demnächst erscheint, auslaufen lassen – jedenfalls in der Form, wie man sie nun sieben Jahre lang gekannt hat. Wir haben das auf der Web-Seite der Zeitschrift schon vor einiger Zeit angekündigt (siehe hier).
Angekündigt haben wir dort allerdings auch eine Neuausrichtung. Es ist in dieser Hinsicht (wir waren nicht faul) auch viel passiert: Wir hatten zahlreiche Überlegungen, eine ganze Reihe von Treffen, bereits eine konkrete Option, die dann aber wieder über Bord geworfen werden musste, viele Gespräche etc. Nun sind wir seit Montag dieser Woche an einem Punkt, wo wir uns trauen, zumindest auf unseren Blogs informell ersten Optimismus zu streuen und einen Neuanfang anzukündigen, ohne dass wir allerdings schon offizielle Dokumente oder gar eine Web-Seite hätten. Aber wir haben eine ganze Reihe neuer wichtiger Mitstreiter, die sich engagieren und dabei helfen wollen, den so lang erwarteten Open Access-Gedanken für eine neue wissenschaftliche Zeitschrift zu realisieren (weil ich nicht ganz genau weiß, der da jetzt genannt werden möchte, lasse ich das an der Stelle offen – es gibt ja ein Kommentarfeld, um sich da selber zu melden). Die neue Zeitschrift wird sich etwas breiter als bisher interdisziplinär mit „Technologie und Lernen“ beschäftigen und dabei auch mit neuen Formen des Peer Review experimentieren.
Mitstreiter und Engagement braucht man auch für so ein Projekt – besser mehr als weniger, denn: Natürlich ist eine Open Access-Zeitschrift keine, die ohne finanzielle Unterstützung zustande kommt (neben dem unbezahlten Engagement, das man zusätzlich braucht): Open ist nicht gleich umsonst, auch wenn diese Einsicht offenbar manchmal schwer fällt. Da in unseren Fächern Bezahlmodelle über Autoren aus unserer Sicht ausscheiden, muss also Geld von anderer Seite kommen und da zielt unsere Strategie darauf ab, die jährlichen Kosten auf möglichst viele Schultern von Organisationen (Unis, Institute, Vereine) zu verteilen, denen das Thema „Technologie und Lernen“ ebenfalls am Herzen liegt.
Wir sind also optimistisch. Es ist so etwas wie ein Nukleus da. Ob nun unser Plan, 2014 mit der ersten Ausgabe zu erscheinen, Wirklichkeit wird, hängt auch ein wenig davon ab, wie viele wir noch dafür begeistern können, sich in irgendeiner Weise einzubringen: als aktive Mitglieder in einem erweiterten Herausgeberkreis, als Fürsprecher in Organisationen, die sich an der Finanzierung beteiligen könnten, als Leser, die bereit sind, z.B. bei Mitgliedsbeiträgen beteiligter Institutionen ein paar Euro im Jahr mehr zu zahlen etc. Man kann es nur noch einmal wiederholen: Open ist nicht gleich umsonst, sondern fordert, dass viele einen kleinen Beitrag leisten (materiell, aber natürlich auch ideell) und aktiv daran mitarbeiten, den Open-Gedanken im akademischen Arbeitsalltag (!) tatsächlich zu leben.
Nachtrag (13.12.2012): Peter Baumgartner hat jetzt noch einmal ausführlichere Informationen (hier) zum Vorhaben zur Verfügung gestellt.