Eine große Küche, Espressomaschinen, Sessel und moderne Präsentationsgeräte mit Blick über Hamburg-Harburg im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes der TU Hamburg-Harburg – das ist die TU & YOU Lounge, in der gestern auch die didaktische Professorenlounge stattfand. Rund drei Stunden lang treffen sich hier in regelmäßigen Abständen Professoren zur Diskussion hochschuldidaktischer Themen. Im kleinen Kreis – so die eigene Darstellung – arbeiten und diskutieren die Teilnehmer entlang der eigenen Lehre zu aktuellen hochschuldidaktischen Themen. Ausgerichtet wird die Reihe von Prof. Dr. Sönke Knutzen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) an der TU.
Kategorie: geschehen
Von der Meinungsvielfalt zum kohärenten Konzept
Unter dem Stichwort „Pädagogische Hochschulentwicklung“ ist kürzlich (Dezember 2015) ein Band von Taiga Brahm, Tobias Jenert und Dieter Euler herausgegeben worden. Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich mit Fragen der Gestaltung von Lehrveranstaltungen ebenso wie mit Fragen der Studiengang- bzw. Programmentwicklung und der Implementierung von Programmen in der Organisation Hochschule. Es wird schnell deutlich, dass hier der Versuch gemacht wird, ein enges hochschuldidaktisches Verständnis zu weiten und dies mit dem Begriff der Hochschulentwicklung zu verknüpfen, was letztlich an ältere, ebenso umfassende, Auffassungen von Hochschuldidaktik erinnert (siehe dazu hier).
Im Augenblick ist für mich vor allem der Teil des Buches interessant, der als „Ebene der Studienprogramme“ umschrieben ist. Der Grund dafür ist, dass wir seit September 2015 intensiv an einer Weiterentwicklung des postgradualen und berufsbegleitenden „Master of Higher Education“ arbeiten. Dazu zunächst ein paar Infos zum besseren Verständnis.
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Über den Tellerrand schauen
Die UN-Dekade für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist 2015 zu Ende gegangen (Infos z.B. hier). Ich gebe es zu: Besonders viel habe ich davon nicht mitbekommen. Als ich im Juni 2015 an die Uni Hamburg kam, war der Begriff dann plötzlich – in meinem neuen Umfeld – allgegenwärtig, und zwar in einer solchen Breite, dass ich ihn immer weniger verstanden habe. Kurz vor Weihnachten ging dann auch noch die Anfrage ein, ob ich mich am Fachforum Hochschule beteiligen möchte – einem von mehreren Fachforen, die das BMBF als inhaltliche Unterstützung ihrer neuen „Nationalen Plattform BNE“ ins Leben gerufen hat. Die Nationale Plattform ist wiederum im Zusammenhang mit einem fünfjährigen Weltaktionsprogramm zu sehen, das an die UN-Dekade BNE anknüpft. Ich habe zugesagt – wenn auch zunächst mit einer gewissen Skepsis, denn: An sich bin ich zu ungeduldig für derartige politische Aktionen. Tendenziell ist mir das zu viel „Meta“, zu viel Hierarchie und Prozess der Form halber. Warum also die Zusage?
Was hat er gleich gesagt?
Ende November – das heißt in Hamburg: Zeit für die Campus Innovation, die vielen, die sich mit Lehrens, Lernens und Verwalten mit digitalen Medien beschäftigen, auch außerhalb Hamburgs ein Begriff sein dürfte. Letztes Jahr war ich als externe Rednerin geladen (siehe hier), heute durfte ich als „Interne“ einen Track im Rahmen des Konferenztags „Studium und Lehre“ moderieren. Morgen folgt der zweite Tage (siehe hier)
Nach diversen Grußworten wurde zu Beginn ein weit gereister Gast als erster Keynote-Sprecher begrüßt: Johannes Heinlein, Vizepräsident für strategische Partnerschaften und Mitglied des Vorstands, edX. Sein Thema: „Die Digitalisierung der Hochschulbildung – Globale Trends, Herausforderungen & Chancen (für das deutsche Hochschulsystem?)“.
Wohltuende Erinnerung
Morgen findet bereits zum dritten Mal unser Forschungskolloquium zur Hochschuldidaktik statt, über das ich an anderer Stelle (hier) im Sommer schon mal kurz berichtet hatte. Inzwischen haben wir zum Kolloquium auch einen Blog, auf dem man Abstracts zu den Beiträgen findet, die behandelt werden, aber auch Referentensteckbriefe (die nach den Sitzungen eingestellt werden) und Infos zu Konzept und Terminen. Ich bin froh, dass wir mit dem Kolloquium trotz der ewigen Zeitnot im September gestartet sind. Neben den vielen verwaltungstechnischen und sonstigen Terminen mit weitgehend organisatorischen Inhalten erinnern mich solche Veranstaltungen wohltuend daran, dass ich als Professorin an einer Universität tätig bin ;-).
Mundtot
Fünf ganze Tage ohne Blog – und das unfreiwillig – also quasi mundtot. Es gab Server-Probleme, die leider zu einem längeren Ausfall geführt haben. Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise, dass mein Blog nicht (mehr) verfügbar ist. Früher abstellen ließ sich das leider trotzdem nicht. Aber jetzt läuft wieder alles. Mir hat dieser Ausfall mal wieder gezeigt: Ich möchte auf das Bloggen nicht mehr verzichten und kann mich auch nach nunmehr fast zehn Jahren (Beginn war Februar 2006) nicht in die allgemeine Klage einreihen, dass man als Wissenschaftler keine Zeit dafür habe. Ich nehme sie mir einfach :-).
Living Web-Site
Kurz vor der offiziellen Eröffnung unseres Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) ist nun auch unsere neue Web-Seite online gegangen und hier zu finden. Wie man sich denken kann, war das mal wieder viel Arbeit und nur möglich mit großem Engagement von Mitarbeitern/innen und sogar schlaflosen Nächten einzelner ganz besonders eingespannter Personen, denen besonderer Dank gebührt. Es fehlen noch ein paar Fotos, und klar: Wir werden noch einiges in nächster Zeit ergänzen, kontinuierlich ausbauen, immer wieder korrigieren etc. – wie das halt so ist, selbst auf sogenannten statischen Web-Seiten. Aber immerhin kann und soll die neue Seite signalisieren: Wir kommen voran im Aufbau des HUL und das ist keineswegs nur anstrengend, sondern auch motivierend :-)!
Living Document
Nun ist es schon wieder über eine Woche her, dass ich auf der Sektionstagung Erwachsenenbildung war – in Hannover. Die Tagung fand vom 29. September bis 01. Oktober 2015 statt und stand unter dem Motto „Differente Lernkulturen: regional, national, transnational“. Erfreulicherweise gab es auch ein Panel zu „Lernkulturen in Hochschulen“ (hier der Link zum Programm). Zusammen mit Tobias Jenert habe ich dort einen Vortrag gehalten mit dem Titel „Lernkulturen an Hochschulen erforschen: Methodologische Impulse für eine hochschuldidaktische Forschung“. Dazu ein andermal mehr. Wichtig war dieses Panel unter anderem auch aus dem Grund, weil es seit dem letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (im März 2014 in Berlin) Bestrebungen gibt, die Hochschuldidaktik irgendwie auch in der DGFE zu verorten. Wo passt die Hochschuldidaktik hin? Karin Reiber hat letztes Jahr auf der Sektionstagung Erwachsenenbildung ein Positionspapier vorgestellt, das im Nachgang der DGfE-Tagung 2014 entstanden ist.
Doch keine Sonnencreme
Die Hochschuldidaktik hat seit Oktober 2014 einen neuen Platz an der Universität Hamburg – in einem zentral angesiedelten Zentrum (in enger Verbindung zur Fakultät für Erziehungswissenschaft) und ausgestattet mit drei Professuren. Kerstin Mayrberger und Andrea Zoyke haben im Herbst 2014 mit dem Aufbau begonnen und das Zentrum hieß zunächst: Interdisziplinäres Zentrum für universitäres Lehren und Lernen. Die Abkürzung IzuLL sorgte immer wieder für Erheiterung („Ist das einen Sonnencreme?“), wurde aber trotzdem rasch adaptiert – jedenfalls intern („Was komisch kling, merkt man sich wenigstens gut“). Seit Juni 2015 bin ich nun auch dabei und alle zusammen (Professorinnen und Mitarbeiter/innen) haben wir uns lange Gedanken gemacht, welcher Name (und welche Abkürzung) vielleicht doch noch adäquater sein könnte – in Abstimmung natürlich mit dem Präsidium, das da verständlicherweise ein Wörtchen mitreden wollte. Ich mache es kurz. Wir sind am Ende gelandet bei:
Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen
Ich bin sehr froh sowohl über die Namensanpassung als auch über die neue Abkürzung, wobei die Buchstaben separat zu lesen sind, also: H U L – nicht hul ;-). Ob wir das mit H|U|L – also mit den Strichen als Hinweis auf das separate Lesen der Buchstaben – abkürzen dürfen, ist leider noch nicht geklärt.
Ziemlich traditionell
Über die Doktorandenausbildung habe ich schon des Öfteren in diesem Blog berichtet (z.B. hier). Anfang 2013 habe ich meine Versuche und Erfahrungen etwas ausführlicher dokumentiert (hier). Nun fange ich in Hamburg in gewisser Weise (mal wieder) neu an. Aus der „alten“ Doktorandengruppe (aus Augsburg und München) sind – wie es sich gehört – die meisten bald fertig. Mit „Neuzugängen“ war ich in den letzten beiden Jahren zurückhaltend, weil insgesamt etwas unklar war, wie sich meine eigenen Betreuungsmöglichkeiten entwickeln werden. Diese Zurückhaltung kann und werde ich jetzt wieder etwas reduzieren – allerdings mit Blick auf eine angemessene Anzahl (vor allem an Doktoranden), die in manchen Phasen ein bisschen zu hoch war. In jedem Fall ist die Zeit reif für etwas Neues.