Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben

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„Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben“ – mit diesem provokanten Titel begann am Mittwoch Nachmittag die fünfte Jahrestagung des Universitätskollegs (das Programm findet sich hier) an der Uni Hamburg. Dieter Euler hielt den Eröffnungsvortrag und bot darin „strategische Überlegungen zur Entwicklung von Studium und Lehre in einer Organisation von ´Expertenlaien´“. Dass Hochschullehrer zwar so heißen, das Lehren aber nur nebenbei und in den seltensten Fällen systematisch lernen, ist ein Umstand, an den man sich gewöhnt hat, der aber mit großen Programmen wie dem Qualitätspakt Lehre (QPL) in den letzten Jahren intensiv diskutiert und bearbeitet wird. Und so war dieser Einstieg von einem Experten in Sachen (pädagogischer) Hochschulentwicklung ein höchst passender Start für die Jahrestagung des Universitätskollegs als einem der vielen QPL-Projekte in Deutschland.

Am Mittwoch waren dann unter anderem die Vizepräsidenten Monika Bessenrodt-Weberpals von der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Michael von Troschke von der Hochschule für Musik und Theater auf der Tagung zu Gast, das Projekt „Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen“ (ProfaLe), gefördert von der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, stellte sich vor und das Lehrlabor diskutierte am Podium die bisherigen Erfolge und Herausforderungen mit Blick auf die Weiterentwicklung bis 2020. Insgesamt gab es fünf Sessions.

Auch der zweite Tag wurde gebührend eingeleitet durch einen Vortrag von Otto Kruse, den jeder kennen dürfte, der sich mit dem Thema Schreiben beschäftigt. In seinem Vortrag hat er das wissenschaftliche Schreiben mit dem kritischen Denken verbunden und deutlich gemacht, dass und warum beides ein „didaktisches Zwillingspaar“ bildet. Ausführlicher ist Kruse auf das Argumentieren (Lernen) eingegangen – ein wichtiger und aus meiner Sicht vernachlässigter Punkt in der Hochschullehre. Der gestrige Tag bot dann ein volles Programm mit insgesamt acht Sessions, davon auch zwei von uns (hier und hier). Den Text zum Dialogvortrag, den ich zusammen mit Tobias (er hat hier bereits darüber berichtet) gehalten habe, stelle ich gerne zur Verfügung: Streitgespraeche_Vorlesungen_Juni_2016

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