Tagungshopping Nummer 1

„Die Fachtagung des MINT-Kollegs Baden-Württemberg am 20. und 21. März 2018 setzt sich mit vielfältigen Aspekten der Konzeption und Gestaltung der Studieneingangsphase an Hochschulen auseinander“ – so heißt es auf der Web-Seite zur Veranstaltung. Ich war für einen Vortrag zur Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase eingeladen (hier das gesamte Programm). Ich habe es gestern sogar pünktlich zu den einleitenden Vorträgen geschafft, die sich alle alle direkt um die Genese und das Wirken des MINT-Kollegs drehten. Danach allerdings stand ein Gespräch mit einem Team von „Humboldt Reloaded“ der Uni Hohenheim an. Nun bin ich bereits auf dem Weg zur nächsten Tagung. Üblicherweise versuche ich, genau so ein Tagungshopping (gibt es das Wort?) zu vermeiden, aber jetzt ist es halt doch mal passiert. Ich kann daher im Moment nur das Vortragsmanuskript online verfügbar machen.

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Unhinterfragt

Heute war  ich an der FU Berlin. Ich durfte dort eine neue Vortragsreihe zur Hochschuldidaktik eröffnen. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um mich kritisch mit zwei didaktischen Prinzipien zu beschäftigen, die derzeit einen eher unhinterfragten Charakter haben: The shift from Teaching to Learning und Constructive Alignment. An der Stelle möchte ich erst mal nur zeitnah das Vortragsmanuskript zur Verfügung stellen. Mehr zu der sehr anregenden Diskussion dann im nächsten Blog-Beitrag.

Nachtrag (18.02.2018): Es gibt nun einen Text zum Vortrag, welcher das Vortragsmanuskript ersetzt. Siehe hier.

Konsistent, ohne viel auszusagen

Auf Vorträge bereite ich mich immer sehr langfristig vor. Ich brauche lange, um das Thema zu schärfen, um zu entscheiden, welche Kernbotschaften mir wichtig sind und dann beginnt die mindestens ebenso lange Zeit der Recherche: Was habe ich schon zum Thema, wo sind meine Kenntnisse nicht mehr aktuell (in der Regel an vielen Stellen, weil das sogenannte Alltagsgeschäft das Lesen mitunter zum Luxus werden lässt)? Bisweilen schaue ich auch in Vorträge, die ich schon mal gehalten habe, denn Fakt ist zumindest bei mir: Viele Themen kommen wie in einem Spiralcurriculum mehrfach zum Vorschein, werden wiederkehrend an mich herangetragen oder ich schlage sie selber vor – offenbar Kernthemen, die mich in verschiedenen Variationen begleiten (oder deren Begleitung ich suche). Selbst- und Fremdorganisation (Freiheit und Zwang also) und andere – verwandte – Dichotomien oder Dualismen, das Thema Prüfungen und – natürlich – der Stellenwert des Digitalen für das Lehren und Lernen, Formen des Forschens und die Rolle der Empirie in der Didaktik und die der Bildungsphilosophie.

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Interessenkreuzung

Warum die Tagung zum forschenden Lernen in Münster „The Wider View“ hieß, dürfte jedem klar geworden sein, der da war: Die Bandbreite vor allem an Interessierten und Vortragenden aus Schule, Weiterbildung, Fachhochschule und Universität war groß und gab einen schönen Einblick in die vielfältigen Vorstellungen, Ansichten, Umsetzungen und – ja wohl auch – Hoffnungen, die mit forschendem Lernen in verschiedenen Kontexten verbunden sind. Neben Ludwig Huber, Nils Neuber und Klaus Langer durfte ich einen der vier Keynotes halten. Mein Fokus war diesmal die Forschung im forschenden Lernen – ein Thema, das mich sicher noch (viel) länger beschäftigen wird, denn: Hier kreuzen sich meine thematischen und methodologischen Interessen ganz besonders. Anbei die Schriftfassung (als Preprint) zum Vortrag.

Preprint-Forschung

Eigensinn

Auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) habe ich an der TH Köln (hier zur Tagungswebseite) zum einen zusammen mit Tobias gestern an einer Diskurswerkstatt zu Scholarship of Teaching and Learning teilgenommen (darüber hat Tobias schon im Vorfeld berichtet) und zum anderen heute einen Vortrag gehalten. Gerne stelle ich mein Redemanuskript an dieser Stelle online. Meine Eindrücke zur Veranstaltung folgen in Kürze.

Vom Eigensinn der Hochschuldidaktik

Mitunter unverstanden

Im Rahmen unserer Ringvorlesung am HUL habe ich Anfang Dezember einen Vortrag übernommen. Das Thema hat viel mit unseren aktuellen Aufgaben am HUL zu tun und dreht sich um die Frage, ob und wie sich die Hochschuldidaktik institutionalisieren lässt. Meine These ist, dass man den Begriff der Institutionalisierung auf die Hochschuldidaktik als wissenschaftliche Disziplin begrenzen und mit anderen Konstrukten, nämlich der Professionalisierung der Hochschuldidaktik als Service und der Enkulturation der Hochschuldidaktik als integralen Bestandteil von Wissenschaft (im Sinne einer Wissenschaftsdidaktik), ergänzen sollte. Der Vortrag kann nun hier online abgerufen werden.

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Zum dritten Mal

Zum dritten Mal (nach 2012 und 2014) hatte das BMBF zur „Bildungsforschungstagung“ am 17. und 18. November 2016 eingeladen. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es (so auf der Webseite hier zu lesen), „Wissenschaft, Praxis und Politik zusammenbringen“. Es geht um eine „Standortbestimmung der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Bildungsforschung“. Allerdings – das muss man einschränkend dazu sagen – stand doch die Schulbildung ganz deutlich im Vordergrund. Es gab nur ein paar wenige Akzente in Richtung Hochschulbildung, die aber letztlich keine nennenswerte Rolle spielten. Ein wichtiges (sicher auf alle Bildungskontexte erweiterbares) Schlagwort für dieses Jahr lautete: „Zukunftsfähigkeit der Bildungsforschung“ und das angesichts komplexer, nicht eben leicht vereinbarer Forderungen wie: „Bildungsforschung soll zugleich wissenschaftlich exzellent, praxisorientiert und anwendungsnah sein.“ Die Tagung Bildungsforschung 2020 wollte genau dafür Diskussionsforen bieten.

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Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben

„Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben“ – mit diesem provokanten Titel begann am Mittwoch Nachmittag die fünfte Jahrestagung des Universitätskollegs (das Programm findet sich hier) an der Uni Hamburg. Dieter Euler hielt den Eröffnungsvortrag und bot darin „strategische Überlegungen zur Entwicklung von Studium und Lehre in einer Organisation von ´Expertenlaien´“. Dass Hochschullehrer zwar so heißen, das Lehren aber nur nebenbei und in den seltensten Fällen systematisch lernen, ist ein Umstand, an den man sich gewöhnt hat, der aber mit großen Programmen wie dem Qualitätspakt Lehre (QPL) in den letzten Jahren intensiv diskutiert und bearbeitet wird. Und so war dieser Einstieg von einem Experten in Sachen (pädagogischer) Hochschulentwicklung ein höchst passender Start für die Jahrestagung des Universitätskollegs als einem der vielen QPL-Projekte in Deutschland.

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Hoffnung auf Passung

Den zweiten Tag des Problem-Based Learning-Kongresses (hier meine Eindrücke zum ersten Tag) konnte ich leider nur bis zur Mittagspause mit verfolgen.  In zwei Sessions habe ich eine ganze Reihe von Beispielen aus Schule, Hochschule und Lehrerbildung mitgenommen.

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Empirisch und analytisch

Wie unterscheiden sich Disziplinen in der Konsensfähigkeit ihres Wissenskanons (für die Lehre)? Wie wird in den Disziplinen geforscht? Welcher Art sind die Ergebnisse verschiedener Formen von Forschung? In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft und Forschung? Was hat Forschung in verschiedenen Disziplinen mit Praxis, mit Diskurs, mit Ausprobieren und Konstruieren sowie mit Professionalisierung zu tun? Und was bedeutet all das für Forschungsorientierung in der Lehre und mit welchen besonderen Auswirkungen für Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase? An anderer Stelle (hier) hatte ich bereits darüber berichtet, dass diese und weitere Fragen den Ausgangspunkt eines Expertenworkshops im März 2016 (im Rahmen unseres BMBF-Projekts FideS) bildeten. Tragend für diesen Workshop waren unsere beiden Referenten Marco Schmitt und Rüdiger Rhein.

An der Stelle möchte ich nun auf die Videoaufzeichnungen der beiden Vorträge hinweisen, die man sich hier ansehen kann. Diese sind schon länger online, weshalb ich darauf längst hätte aufmerksam machen können ;-). Die beiden Zugänge zum Thema – eher empirischer und eher analytischer Art – sind höchst verschieden und auch im Nachhinein denke ich, dass genau die Verschiedenheit bei diesem Thema notwendig ist.