Mein Beitrag für das Jahrbuch Medienpädagogik 6 Standortbestimmung der Medienpädagogik ist fertig. Leider kann ich in diesem Weblog nur einen Vorgeschmack auf das Buch geben, nämlich mit einem Überblick über die Inhalte (Jahrbuch6_Inhalt.pdf) und mit einem Auszug (Punkt 1: Jahrbuch_Medienpaed_Punkt1.pdf) meines Textes. Hinter dem Jahrbuch steckt die Kommission Medienpädagogik der DGfE; Prof. Werner Sesink (TU Darmstadt) hat sich um den Band gekümmert.
Semesterbeginn
Gestern hat das Sommersemester begonnen. Wir starten mit einer neuen Homepage und einem Portal für unsere E-Learning/Blended Learning-Veranstaltungen, die auf ComVironment laufen. In diesem Semester gibt es für unsere Studierende eine neue Blended Learning-Veranstaltung, nämlich: Wissensmanagement in Organisationen. Nächstes Semester wird vom Typ her eine ähnliche, weitere Veranstaltung zum Instructional Design angeboten. Beide Veranstaltungen sollen die Grundlagen unsere Themenschwerpunkte E-Learning und Wissensmanagement schaffen. Die virtuelle Begleitung aller Präsenz-Veranstaltungen bleibt StudIP , das uns zudem als Verwaltungs-Tool dient (z.B. elektronische Anmeldungen). Nach wie vor bin ich der Meinung, dass wir beide Umgebungen brauchen, weil sich deren Stärken einfach gut ergänzen.
Die nächsten Wochen werden anstrengend: Es warten neben der Lehre zahlreiche Prüfungen und Korrekturen von Abschlussklausuren auf mich. Ab Juni wird es dann hoffentlich wieder lichter.
Podcast zum Zweiten – Chance für die Pädagogik?
Ich danke Jochen Robes für den Hinweis zum Artikel „Podcasts als neues Medienformat für die Erwachsenenbildung“ (DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung). Hier wird zumindest mal laut darüber nachgedacht, wie man auch bei uns diesen neuen Trend für Bildungszwecke nutzen könnte. Ich denke, es wäre an der Zeit, hier einmal ein bisschen Empirie zu betreiben. Nur schade, dass uns an der Uni aufgrund der vielen adminstrativen Verpflichtungen, wachsender Lehrbelastung sowie des beständigen Zwangs zum Eintreiben von Drittmitteln (bei doch recht knappen Ressourcen) immer weniger Zeit bleibt, flexibel und einigermaßen rasch auf solche Phänomene zu reagieren ….
Podcast – Fieber
Ruben war (für uns) in München auf dem ersten Deutschen Podcast-Kongress und gibt einen Kurzbericht über seine Eindrücke und Erkenntnisse in seinem Weblog.
Die aus seiner Sicht interessantesten Präsentationen hat er gleich verfügbar gemacht. Die Wissenschaft hinkt wie immer weitgehend hinterher – ich hatte das ja schon in einer der vergangenene Einträge erwähnt. Wir wollen im kommenden Sommersemster erst einmal selbst ein paar Erfahrungen sammeln. Ich hoffe, dass auch wissenscaftliche Auseinandersetzungen mit dem Thema folgen.
Neue Medienpädagogik – Homepage
Unsere neue Homepage der Professur für Medienpädagogik ist jetzt soweit fertig. Ich sage „soweit fertig“, weil Doktoranden und studentische Mitarbeiter in den kommenden Wochen noch ihre Profile und Projekte auf Vordermann bringen werden, und weil noch fleißig aktualisiert wird. Wir haben an sich nicht viel geändert, um Gewohnheiten nicht ganz zu zerstören. Vorrangig hatten wir folgende Ziele im Blick, die wir hoffentlich erreicht haben bzw. erreichen:
- Die dezentrale Pflege der Seiten sollte noch einfacher werden. Nur so können wir mit knappen Ressourcen immer aktuell und informativ bleiben.
- Die Übersichtlichkeit vor allem für unsere Studierenden sollte besser werden: Belange rund um das Studium sind jetzt in einer Map aufgelistet, von der aus man zu allen relevanten Vordrucken und Infos kommt, die sich auf das Studium beziehen.
- Gleichzeitig sollte auch die Forschungsseite transparenter werden. Wir werden weiter dran arbeiten – und immer wieder mal was verschönern.
- Schließlich sind wir mit der ganzen Sache auf einen eigenen Server gezogen. Damit sollte nun alles schneller gehen und die vielen Ausfälle, die wir in letzter Zeit hatten, jedenfalls drastisch reduziert werden.
- Zu guter Letzt können wir jetzt jedem, der bei uns arbeitet, auch ein Weblog anbieten. Einige nutzen fas ja bereits.
Für sehr viel Arbeit an dieser Seite danke ich vor allem Ruben Schulze-Fröhlich, Frederic Adler und Alex Ganz! Für das Engagement der Vorgänger-Seite gilt mein Dank Sebastian Fiedler, der sozusagen den Standard gesetzt hat.
Call for Papers: Zeitschrift für E-Learning – Lernkultur und Bildungstechnologie
Noch ein paar Tage läuft der Call for Paper für das Themenheft „Training für verteilte Kundenkontaktmitarbeiter in Vertrieb und Support – Aktuelle Aspekte und innovative Beiträge von E-Learning“, das Andrea Back herausgibt. Es wird das zweite Heft der neuen Zeitschrift für E-Learning: Lernkultur und Bildungstechnologie.
Nun starte ich mit meinem Call für das Themenheft „E-Learning und Wissensmanagement“. Peter Baumgartner und ich haben kurzfristig aus organisatorischen Gründen die Reihenfolge unserer Themenhefte getauscht. Gesucht werden Beiträge, die folgende thematische Ausrichtung haben:
- Theoretische Konzepte zur Verbindung von E-Learning und Wissensmanagement (z.B. auf der Basis theoretischer Konzepte zu Wissen und Lernen, auf der Basis von Theorien zu einzelnen „Brückenphänomenen zwischen E-Learning und Wissensmanagement wie kollaboratives Arbeiten und Lernen, Micro Learning, Rapid E-Learning, Mobile Learning u. a.)
- Empirische Studien zu Chancen und Grenzen der Integration von E-Learning und Wissensmanagement z.B. in Bezug auf lernpsychologische, pädagogische, didaktische und technische Aspekte
- Entwürfe zur praktischen Verknüpfung von Wissens- und Lernprozessen auf der Basis neuer Technologien in verschiedenen Kontexten (Schule, Hochschule, Industrie, Non Profit-Organisationen).
Weitere Infos zum Thema und zu den Deadlines finden sich hier: Call for Paper E-Learning und Wissensmanagement.
Panel auf der GMW 06
Panels sind leider oft langweilig. Deshalb wurde im November letzten Jahres zu den Vorbereitungen der GMW 2006 in Zürich diskutiert, diese ganz abzuschaffen. Ich habe widersprochen – deshalb, weil wir damals gerade eine Streitrunde zum Thema „Wirtschaft und Schule“ organisiert haben – und im Dezember stellte ich heraus, dass die Rechnung aufgegangen war: Die Streitrunde war – didaktisch aufbereitet – spannend und alles andere als langweilig; das war auch das Urteil der Besucher. Derzeit sitzen wir noch an einer CD, auf der die Streitrunde, angereichtert mit Info-Material, zu sehen sein wird. Der Pabst Verlag wird sie herusgeben.
Logisch ist, dass man, wenn man so etwa erzählt, Gefahr läuft, Arbeit anzuziehen, und so war es dann auch. 😉 Ich habe mich also auf Anfragen bereit erklärt, ein Panel „der anderen Art“ zu organisieren. Ich mache das zusammen mit dem Verein Ökonomie und Bildung, mit dem wir schon die erste oben genannte Veranstaltung ausgerichtet haben. Die Teilnehmer stehen bereits, auch das Grobkonzept: Erste Infos finden sich bereits auf der Web-Seite der GMW 06. Wir werden mit Videoankern arbeiten, die die Diskussion ankurbeln und hoffentlich auch zu einem kontroversen Austausch anregen wird. Ich denke, die Zusammensetzung der Runde verspricht interessante Inhalte und Aussagen. Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun. Ich bin gespannt, wie es laufen wird.
Das Panel findet am Donnerstag, den 21.09.2006 von 13.30-15.00 Uhr an der ETH Zürich statt. Der Titel: „E-Learning: Glanz und Elend an der Hochschule“.
Web 2.0 – ein Phantom?
Peter Baumgartner schreibt vom Web 2.0, Michael Kerres auch; im Weiterbildungsblog wird darauf verwiesen – es schein also wichtig zu sein. Oder doch nicht? Wenn ich ehrlich bin, fällt mir, wenn ich über neuer Konstrukte wie Bildungspsychologie nachdenke, mehr ein als bei der Reflexion über Begriffe, die , mal wieder – ähnlich wie Social Software – eine neue Kiste für ein ganze Reihe technologisch getriebener Phänomene suchen. Das gilt besonders dann, wenn sie weitgehend inhaltsleer sind wie „Web 2.0“.
Es gibt nicht „das Web 2.0“ – ist es also ein Phantom? Oder eine begriffliche Stütze? Oder ein Weg zur Konstruktion von etwas tatsächlich Neuem?
Der Markt an Tools ist unglaublich schnelllebig geworden; meiner Beobachtung zufolge halten haben wir in der Forschung kaum eine Chance, da mit theoretischen Überlegungen oder gar empirischen Arbeiten auch nur in einigermaßen tolerablen Zeitabständen hinterher zu kommen – jedenfalls nicht, wenn man die gängigen wissenschaftlichen Standards angelegt. Zugegeben: Ein ganze Reihe Weblogs von klugen Menschen sowie meine studentischen und wissenschaftliche (jungen) Mitarbeiter helfen mir, zumindest begrifflich soweit auf der Höhe zu bleiben, dass ich weiß, wovon im Moment die Rede ist. Das ist für Psychologen und Pädagogen, die mit ihrer Arbeit neben den wissenschaftlichen Leistungen auch einen gesellschaftlichen Beitrag liefern wollen, ein echtes Problem. Ich meine, wenn man schon erleichtert oder gar erfreut ist, zu wissen, wovon die Rede ist: Was ist das für ein Erfolgskriterium? Andererseits könnte es auch wieder gut sein, nicht sofort in jeden neue technologische Errungenschaft zu versinken, sondern etwas distanzierter nachzuhaken, ob wir darin nicht doch etwas alt Bekanntes entdecken oder eine Variation des schon mal Dagewesenen. Aber gut: Ich versuche, am Ball zu bleiben – mit vereinten Kräften wird es schon gehen 😉
Bildungspsychologie
Im Heft 4 der Psychologischen Rundschau aus dem vergangenen Jahr (2005) findet sich ein Vorschlag zur Konzeptionierung einer eigenen Bildungspsychologie von Christiane Spiel und Ralph Reimann. Sieben kurze Kommentare setzen sich (im selben Heft) teils stark befürwortend, teils zurückhaltend, teils skeptisch mit diesem Vorschlag auseinander. Leider ist das nicht online zu haben; da muss man sich in die Bibliothek begeben – wer Interesse hat, für den lohnt es sich aber.
Knapp zusammengefasst soll sich die Bildungspsychologie mit Bildungsprozessen (sowie mit den Bedingungen und Maßnahmen, die Bildungsprozesse beeinflussen können), beschäftigen. Der Bildungsbegriff selbst wird recht formal definiert. Die Bedingungen von und Maßnahmen für Bildung sind eher breit zu verstehen und werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Erstens sollen mehrere alterspezifische Bildungsphasen eines Individuums unterschieden werden (beginnend vom Kindergartenalter und Familienkontext über Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schule, Aus- und Weiterbildung bis zum hohen Alter). Zweitens sollen abgrenzbare Aufgabenbereiche unterschieden werden (Forschung, Beratung, Prävention, Intervention, Controlling). Drittens soll zwischen verschiedenen Abstraktions- und Handlungsebenen unterschieden werden (Mikro-, Meso-, Makroebene).
Meine Meinung? Grundsätzlich gut finde ich, dass sich die Psychologie mit Fragen der Bildung beschäftigen will – auch wenn das natürlich die Pädagogische Psychologie ebenfalls (ansatzweise) tut. Da Bildung in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird, kann es nicht schaden, dass sich neben den genuin pädagogischen Disziplinen und Fächern sowie der Pädagogischen Psychologie ein weiterer Zweig auftut, der eventuell andere Akzente setzt und traditionelle Bereiche auf diese Weise ergänzt. Skeptisch bin ich, wie die seit je her am naturwissenschaftlichen Ideal ausgerichtete Psychologie den Spagat zwischen ihrem doch eher engen Wissenschaftsbegriff und Wertefragen hinbekommen wird, die sich aus der Beschäftigung mit Bildung aus meiner Sicht zwangsläufig ergeben.
Nun ist ein Lehrbuch zur Bildungspsychologie geplant; es richtet sich an Lehrende und Studierende der Psychologie und verwandter Studienrichtungen, an Lehramtsstudierende aller Richtungen sowie an interessierte Personen, die in Bildungseinrichtungen arbeiten oder sich allgemein mit psychologischen Aspekten des Bildungsgeschehens auseinandersetzen wollen. Ich bin um einen Beitrag gebeten worden: Ich werde mich gerne beteiligen – schon allein, weil ich neugierig bin, ob und inwieweit dieser Vorstoß sozusagen „das Geschäft“ in den „Bildungswissenschaften“ im weitesten Sinne belebt, also in allen Disziplinen und Fachrichtungen, die sich mit Aspekten der Bildung beschäftigen.
E-Learning und Wissensmanagement
Die Verbindung zwischen E-Learning und Wissensmanagement wird mich in diesem Jahr gleich dreimal beschäftigen: Im Juni diesen Jahres werde ich den Call for Paper für die Zeitschrift für E-Learning – Lernkultur und Bildungstechnologie bekannt machen, die ab Mitte dieses Jahres erstmals erscheint. Ich werde dieses Themenheft herausgeben. Ich in gespannt, welche Ideen bzw. Beiträge eingehen werden. Leider aber kann ich das nicht abwarten für zwei eigene Artikel, die Ende Mai bzw. Ende Juni anstehen: Da ist zum einen ein Beitrag für das Jahrbuch Medienpädagogik 2006 (hier der Link zum Jahrbuch Medienpädagogik 2005), und zum anderen ein Beitrag für ein Beiheft der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (herausgegeben von Dieter Euler und Sebastian Walzik) zum kooperativen Lernen.
Was verbindet E-Learning und Wissensmanagement? Neben technischen Gemeinsamkeiten, die – das mögen mir jetzt die Informatiker verzeihen – wahrscheinlich am einfachsten auch praktisch umzusetzen sind, sehe ich Verbindungen, die sich auch auf theoretischer Ebene herstellen lassen. Eine solche theoretische Fundierung wäre aus meiner Sicht wichtig, um die beiden wissenschaftlich und praktisch eher getrennten Lager einander näher zu bringen.
Nun: Das steht also demnächst auf meiner Agenda – viel Zeit bleibt nicht, denn am 24.04.06 beginnt das neue Semester und damit auch wieder der Zeitraum, in dem ich schlichtweg die meisten Tage auf mündliche Prüfungen, Korrekturen, Lehrveranstaltungen und Betreuung von Studierenden aufwende (obschon man – würde man rein karriereorientiert denken – all das einfach auf ein Minimum runterfahren und lieber forschen und publizieren müsste – auch während des Semesters! Aber keine Sorge: Ich verstehe mich auch als Hochschullehrerin und werde das nicht tun :-)).