Medidaprix: Gutachter-Workshop

Vergangenen Donnerstag und Freitag war ich in Tübingen auf dem zweitägigen Gutachter-Workshop zum diesjährigen Medidaprix. Eines vorweg: Gerechtigkeit bei Preisverleihungen gibt es wohl nie. Man kann aber dem Medidaprix einen Vorwurf sicher NICHT machen: Dass man es sich leicht macht mit dem Verfahren. Im Gegenteil: Ich bin angetan und beeindruckt von der diskursiven und mehrstufigen Form der Auswahl, die viel Zeit and Anstrengung aller Beteiligten in Anspruch nimmt, aber dazu führt, dass keine leichtfertige Zusammenstellung der Finalisten zustande kommt. Wir (hier die Gutachterliste) haben über manche Punkte durchaus gestritten, es gab kontroverse Meinungen und es gab auch Fälle von Meinungsänderungen während der beiden Tage, WEIL Dialog und Diskussion stattfanden und man sich nicht auf einfache Punktesummierungen verlassen hat (was sicher schneller gehen würde).

Schön wäre es, wenn solche Verfahren öfter Anwendung finden würden – etwa auch im Falle der Forschungsförderung, bei der ich ja schon bisweilen den Eindruck habe, dass es da so etwas wie Kartelle gibt.

Ein Problem für mich ist, dass sich beim Medidaprix etablierte Projekte mit guter Ausstattung und bereits gewonnenen Preisen mit Low-Budget-Projekten messen lassen müssen und dass es genau da schwer wird, eindeutige Entscheidungen zu treffen. Wie wäre es mit einem Preis speziell für Low-Budget-Projekte, um vor allem jungen Einreichern (aber nicht nur diesen) mit kreativen Ideen noch mehr Chancen zu geben? Ich werde auf jeden Fall mal versuchen, diese Idee weiterzugeben und sie mit einigen Leuten zu besprechen, die da vielleicht ein wenig Gestaltungsmacht haben.

Fazit aus meiner ersten Medidaprix-Erfahrung als Gutachterin: Eine runde Sache (sicher auch mit Verbesserungspotenzial, aber das gibt es ja immer), bei der man gerade in der Gutachterposition eine ganze Menge lernen kann.

Hier gibt es ein paar Bilder.

EARLI-Konferenz 2007

Vor einige Tagen erhielt ich eine Anfrage von Dr. Guus Wijngaargs, Professor für E-Learning wegen eines gemeinsamen Symposiums auf der EARLI-Konferenz 2007. Der erste E-Mail-Austausch zum eher weiten Thema Blended Learning hat zumindest gezeigt, dass es da mehrere Anknüpfungspunkte zwischen uns gibt und ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sich da etwas daraus „stricken“ lässt. Mehr dazu ein andermal, wenn das Ganze mehr Substanz hat und die Zielrichtung klarer ist.

Zeitschrift für E-Learning

Ein Herausgebertreffen der neuen Zeitschrift für E-Learning in München war zum einen eine schöne Gelegenheit, Andrea Back, Peter Baumgartner und Rolf Schulmeister wieder zu treffen. Die erste Heftrunde ist ein Lernprozess für uns alle: Das Review-Verfahren ist immerhin eine komplexe Angelegenheit und die ersten Erfahrungen haben ns bereits gezeigt, an welchen Stellen wir das Verfahren optimieren müssen, bevor wir externen Herausgebern diese Aufgabe zumuten. Der nächste wichtige Schritt ist eine vorzeigbare Internet-Präsenz: Aber gut Ding will halt auch ein bisschen Weile haben.

Rufablehnung

Das Ereignis, das mich persönlich natürlich am meisten berührt hat, war die Ablehnung einer Berufung a die Universität Ulm (W 3 für Medienpädagogik und Mediendidaktik am Seminar Institut für Pädagogik). Details haben freilich in einem öffentlichen Weblog nichts zu suchen. Nur so viel: Was ich von der Fakultät für Informatik, in der dieses Institut eingebettet ist, persönlich mitbekommen, habe, war alles erfreulich: Es hätte ein interessantes Aufgabefeld werden können; auch meiner Arbeit stand man in der Fakultät sehr interessiert gegenüber. Aber nun ja: Die neue W-Besoldung und neue Rechte und Verfahren haben es in meinem Fall dann doch so kommen lassen, dass nichts daraus geworden ist. Mehr Infos aber gibt’s an dieser Stelle leider nicht. 😉 Ich bleibe also erst mal in Augsburg und werde versuchen, dort meine Arbeit und meine Ziele weiter zu verfolgen.

Ereignisstau

Es ist viel passiert die letzte Zeit (Rufablehnung, Herausgebertreffen Zeitschrift für E-Learning, Intel-Symposium, EARLI-Konferenz, Medidaprix) – und deshalb bin ich auch leider nicht mehr dazu gekommen, die Dinge im Weblog festzuhalten. Zudem hatte ich in den letzten beiden Wochen im rahmen meiner beiden Blended Learning-Veranstaltungen einen erheblichen Korrekturaufwand: Feedback zu geben, ist ein wichtiger Aspekt im Lehr-Lernprozess (das Thema werde ich bei Zeiten noch mal generell aufgreifen), den ich sehr ernst nehme, der aber auch aufwändig ist und sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich werde also jetzt – trotz blauem Himmel und Sonnenschein – versuchen, alles der Reihe nach knapp darzustellen und meine persönlichen Schlüsse zu ziehen

Comenius-EduMedia-Siegel

Es steht zwar schon auf unserer Homepage, aber na ja, ich sags jetzt hier nochmal: Zusammen mit Frank und dem beta Institut haben wir ein E-Learning-Modul zur Patientenvorsorge entwickelt, das nun ein Comenius-EduMedia-Siegel erhalten hat. Der Pressesprecher der Uni Augsburg, Klaus Prem, hat für uns gleich eine schöne idw-Pressemitteilung kreiert (dort kann man alle wichtigen Details nachlesen); ihm sei an der Stelle gleich mal herzlich gedankt. 🙂

Der Jammer mit der Notengebung

Ob in Schule oder Hochschule: Noten sind eine schwierige, wissenschaftlich eigentlich gar nicht haltbare Angelegenheit (jedenfalls in Bezug auf die übliche Praxis) – aber sie gehören zum Alltag unserer Bldungsinstitutionen (was es bei Kindern anrichten kann, erlebe ich leider auch an meinem eigenen Sohn). Helge Städtler hat dazu einen interessanten Beitrag gepostet. Es hat sich eine kleine Diskussion zwischen uns entwicklet. Wen es interessiert: Hier kann mans nachlesen. Vielleicht mag sich ja noch jemand dazuschalten.

WM-Städte-Podcast jetzt vollständig

Das WM-Stäfte-Podcast PODolski & Co aus unserem Seminar, das Ruben erfolgreich leitet, ist jetzt vollständig: Alle 13 Folgen kann man sich anhören unter dieser URL. In jeder Folge wird eine WM-Stadt vorgestellt. Ziel war es, dass die Studierenden schlichtweg lernen, wie man ein Pdcast macht; sie sollten eigene Erfahrungen sammeln, um sich jetzt, im verbleibenden Teil des Semesters, Gedanken darüber zu machen, wie man Podcasting im Bildungskontext nutzen kann.

Doch ich finde, es ist mehr als eine Aufwärmübung für dieses Ziel. Ich meine, es ist fast schon ein didaktischer Vorschlag.

  • Nehmen wir einfach mal die Schule: Es ist in jedem Fall didaktisch sinnvoll, aktuelle, aufmerksamkeitserregende Ereignisse aufzugreifen und für den Unterricht zu nutzen: Wäre das nicht ein wunderbares Erdkunde-Projekt gewesen? Gleichzeitig werden Kompetenzen im Umgang mit den neuen Medien gefördert – was sicher mehr bringt als dumpfe Handy-Verbote.
  • Nehmen wir die Hochschule: Viel ist im Moment von E-Portfolios u. ä. die Rede (einige Einträge dazu finden sich bei Peter Meurer, z. B. hier), also davon, Ergebnisse auch sichtbar zu machen. Podcasting ist eine Möglichkeit des produktorientierten Lernens und Arbeitens, bei dem man sich einer kritischen Öffentlichkeit stellt – und nicht nur dem Dozenten.

Freilich, das sind noch nicht viele und auch keine spektakulären Gedanken, aber ein Anfang, dem möglichts rasch Taten folgen sollten, um die Ideen mit Erfahrungen zu unterfüttern.

Mehr Gedanken zu dem Thema von anderen finden sich z.B. hier.

Erfolgreiche Akquise von Abstracts

Die Deadline für die Einreichung von Abstracts zum Themenheft „E-Learning und Wissensmanagement“ ist abgelaufen. Ich habe 37 Abstracts erhalten – eine durchaus beachtliche Zahl. Nach meiner ersten Bearbeitung kommen wohl nur fünf grundsätzlich nicht in Frage, weil der thematische Bezug nicht eindeutig ist. Ob wir nun von allen 32 verbleibenden Abstracts voll umfängliche Beiträge anfordern (die dann auch alle von zwei Gutachtern bewertet werden müssen), muss noch im Team diskutiert und beschlossen werden. Jedenfalls an der Stelle schon mal herzlichen Dank an alle, die geholfen haben, den Call zu verbreiten und vor allem an diejenigen, die einen Beitrag eingereicht haben.

Es sind viele spannende Titel dabei. Auffällig ist, dass Fall- und Projektbeschreibungen erheblich in der Überzahl sind: Das zeigt mir, dass das Thema nach wie vor in der Entwicklungsphase ist, dass viel ausprobiert und initiiert wird, dass es aber nach wie vor schwer zu sein scheint, empirische Forschung über Fallbeispiele hinaus zu betreiben. Auch rein theoretische Beiträge sind eher wenig vertreten. Bis Ende des Monats gehen unsere Benachrichtungen an die Autoren/innen heraus.