ictgymnet

Gestern war ich in Zürich zu Gast bei ictgymnet – einem Schweizer Netzwerk für Lehrpersonen, die digitale Medien im Unterricht einsetzen oder einsetzen wollen (eine Beschreibung des Netzwerkes findet man hier). Ich habe einen Vortrag auf der Jahrestagung gehalten (Programm siehe hier) und habe dabei auf Wunsch der Veranstalter noch einmal auf meine Analogie zur Entwicklung von Adventure Games zurückgegriffen (siehe Arbeitsbericht Nr. 11). Da Folien letztlich meist nichtssagend sind, habe ich mich nun doch entschlossen, mein Manuskript online zu stellen (vortrag_zuerich_maerz_08.pdf), obschon ich da sonst grundsätzlich eher zurückhaltend bin (es gilt – wie immer – das gesprochene Wort ;-)).

Ich bin dann noch den ganzen Nachmittag geblieben, habe in zwei Workshops reingehört und konnte am Ende noch ein paar schöne Unterrichtsbeispiele als Anregung mit nach Hause nehmen: ein Podcast-Projekt im Deutschunterricht (zum Thema Gedichte, was bei Schülern ansonsten nicht gerade Begeisterungsstürme hervorruft) sowie der Einsatz von Video in Physik sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Leider sind weitere Unterlagen nur den Mitgliedern des Netzwerks zugänglich. In jedem Fall stimmt es mich immer wieder optimistisch, wenn ich sehe, dass es neben vielen Zweifeln, Spekspis bis hin zu Ablehnung immer auch eine ganze menge Lehrergibt, die Spaß daran haben, für ihre Schüler und einen guten Unterricht Neues ausprobieren, kreativ sind und sich durch nicht immer optimale Rahmenbedingungen wie auch Fehlschläge nicht entmutigen lassen.

Die besten Lehrkräfte?

„Die besten Lehrkräfte für Deutschlands Schulen der Zukunft“ – so lautet (ein wenig pathetisch) der Slogan einer neuen D21-Initiative, die über die „PP:Die Bildungsagentur GmbH“ koordiniert und inhaltlich im Wesentlichengestaltet wird. Obschon es einen mächtigen Beirat bei D 21 gibt, hat man sich entschlossen, für dieses Projket einen eigenen Beirat einzurichten, und deswegen war ich gestern in Frankfurt:

Das Projekt wurde (nachdem es auch schon Telefonate und Mailaustausch gab) noch einmal im Detail vorgestellt, diskutiert und konkretisiert: Einen Flyer zum Projekt mit ersten (aber wirklich nur ersten und eher rudimentären) Infos gibt es hier. Die Agentur selbst berichtet knapp hier über das Projekt, und auf der D21-Web-Seite findet man ebenfalls eine kurze Übersicht, nämlich hier: Nach der durchaus ergiebigen Sitzung gestern wird es – so nehme ich an – bald mehr und genauere Informationen für die Öffentlichkeit geben.

Die Grundidee im Überblick: Zielgruppe sind Referendare, aber erst mal nicht möglichst viele (ein Denken in der Breite), sondern ausgewählte, besonders engagierte Referendare mit neuen Ideen, die „Roadmaps“ zu bestimmten Themen (rund um das übergeordnete Thema „digitale Kompetenz“) für Schulen ausarbeiten und diese dann auch mit Partnerschulen umsetzen sollen. Dabei werden sie über „Camps“ (ein Begriff, der Dank der in Hessen angeheizten Diskussion über „Erziehungs-Camps“ möglicherweise nicht ganz so glücklich gewählt ist) und Intensivtage wissenschaftlich und praktisch unterstützt (unter anderem auch vom Beirat – ist also keine bequeme „Ich-steh-auch-auf-der-Liste“-Beirats-Tätigkeit). Von daher versteht sich das Ganze als „Exzellenz-Initiative“ – auch so ein Begriff, der uns ja nach all den Exzellenz-Initiativen an den Unis allen schon geläufig ist – was immer man davon halten mag, aber das will ich jetzt hier nicht (im Moment nicht) diskutieren.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das entwickeln wird und hoffe, dass ich an geeigneten Stellen sinnvoll etwas beitragen kann – der erste Schritt dazu wurde gestern getan.

Zu Gast bei BIBER

Am Montag war ich im Medienzentrum München ganztägig auf einer leinen Klausurtagung: Zusammen mit Vertreter von Schulen ans Netz, dem JFF sowie Frau Theunert und Frau Speck-Hamdan wurde über das Projekt BIBER (Bildung-Beratung-Erziehung) und die dabei angestrebte Qualifizierung von Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen diskutiert.

Ich war eingeladen, um ein wenig Input zum Thema Blended Learning zu geben. Das Projekt BIBER wird vom JFF wissenschaftlich begleitet. Was habe ich mit diesem Kontect zu tun? Nun ja, nicht allzu viel, aber ein bisschen dann, zumindest über unser Projekt TechPi und MaliBu, auf das ich in diesem Blog bereits hingewiesen habe (hier). Auch dieses Projekt werden wir bald wissenschaftlich etwas systematischer begleiten können. Insofern war der Kontext für mich ganz interessant, denn auf jeden Fall sind Vorschule und Grundschule sowie die dort tätigen Pädagogen eine ganz eigene Zielgruppe! Interessant war, dass sich di beiden Zielruppen der Erzieherinnen und der Grundschullehrerinnen mit Kooperationen eher schwer tun, dass aber genau diese sehr wichtig sind – so wichtig, wie Kooperationen ja generell an den verschiedensten Übergängen sind – so auch zwischen Schule und Hochschule. Dass auch hier die Kooperation schwierig ist, vor allem aber politisch offenbar nicht immer ganz gesehen wird, habe ich ja auch schon (vor fast einem Jahr – mein Gott, wie die Zeit vergeht) in Bezug auf unseren Projektversuch WissBeGierig berichtet (hier).

Learntec: verspäteter Rückblick

Im Moment haben mich mikropolitische Prozesse an der Uni, ein wachsendendes bürokratisches Aufkommen und das nahende Semesterende fest im Griff, daher erst jetzt ein kurzer Rückblick auf die Learntec:

An sich kann ich vor allem einigen Bloggern zustimmen: Auch ich finde es seltsam, dass man keinen Internet-Zugang auf einer Messe und Tagung wie der Learntec hat (siehe z.B. hier); auch mir ist aufgefallen, dass es sich mit den Besuchern doch eher in Grenzen hielt (siehe z.B. hier); und wirklich neue Ideen und Überlegungen sind halt bei einer jährlichen Messe einfach schwer (siehe z.B. hier). Ob es Themaverfehlungen (siehe hier) bei Podiumsdiskussionen gab, kann ich nicht beurteilen, weil ich die nicht gehört habe, aber bereits im letzten Jahr ist mir augefallen, dass Prof. Maurer zu etwas theatralischen Ausführungen neigt. Über den Workshop, an dem auf Einladung von Jochen Robes selbst beteiligt war, hat der Workshopleiter schon berichtet (nämlich hier): Ich hoffe ja nicht (wie im Weiterbildungsblog angedeutet), dass mein Vortrag einem das Herz schwer macht beim Bloggen – das war denn nun eigentlich nicht meine Botschaft ;-). Wer es nachlesen und sich selbst ein Urteil bilden will, kann das hier tun: Zusammen mit Tamara Bianco habe ich zum Vortrag einen Arbeitsbericht verfasst.