Man kommt derzeit gar nicht so recht hinterher: Die verschiedenen Organisationen der Wissenschaft – vor allem Wissenschaftsrat (WR) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) –veröffentlichen in zunehmender Geschwindigkeit ihrer Positionen zur Lehre. Kaum hat der Wissenschaftsrat sein Positionspapier zu Strategien für die Hochschullehre veröffentlicht (siehe dazu hier meine Einschätzung), schon erteilt die HRK dem Vorschlag einer „institutionellen Programmförderung der Lehre“ (hier die Pressemitteilung) eine Absage. Der Journalist Wiarda sieht darin eine falsche reflexartige Ablehnung. Ich kann das Argument des HRK-Präsidenten Horst Hippler durchaus nachvollziehen: „Eine dauerhaft wettbewerbliche Förderung von Lehre wäre ein zweifelhaftes Unterfangen. Zum einen wäre es das politisch völlig falsche Signal, jetzt in großem Umfang eine institutionell verwaltete Programmförderung anzukündigen, während es den Hochschulen seit langem an einer Grundsicherung ihrer Lehrkapazitäten fehlt. Zum anderen sind dem wettbewerblichen Vergleich von Lehre und Lehrprojekten Grenzen gesetzt.“ Spontane Reaktionen (meinetwegen auch Reflexe) sind nicht immer schlecht, zumal wenn man auch Gründe spontan benennen kann, die überzeugen.