Forschungsorientiert, forschungsbasiert, forschungsbezogen, forschungsnah – oder einfach nur forschend – und alles dasselbe? Eben nicht! Aber ist es am Ende nicht egal, wie man das nennt – also die Verbindung der Lehre mit der Forschung? Eben nicht!
Monat: November 2018
Sternstunden
Mal so zwischenrein …
Im Wettbewerb auf der gleichen Rennbahn
„Ich spreche durchaus dafür, dass es auch Auszeichnungen von Hochschulen für ´Exzellenz in der Lehre´ gibt, die in dafür qualifizierten Jurys nach von ihnen jeweils gesetzten und transparenten Kriterien auf der Grundlage eingereichter ´Portfolios´ vergeben werden. […] Ich spreche jedoch dagegen, dass gerasterte und/oder skalierte Ausschreibungen mit detaillierten Listen zu erfüllender Merkmale ausgegeben werden, an denen sich Hochschulen orientieren müssen, um sich im Wettbewerb auf der gleichen Rennbahn vor ihre Mitbewerber schieben zu können. […] Das ´Schielen´ nach solcher Exzellenz würde vom aufmerksamen Bemühen um gute Lehre nur ablenken!“ – so das Resümee von Ludwig Huber (2018, S. 113) in einem aktuellen Artikel in der Zeitschrift „Das Hochschulwesen“ (3+4, 2018, S. 105-113).
Didaktische Überforderung
Was wirkt am Studienanfang? Welche „Formate“ eignen sich für diejenigen, die mit ihrem Studium beginnen bzw. wie sind Lehrangebote in dieser Phase zu „gestalten“? Das waren einige aus einer ganzen Reihe von Fragen, die im Rahmen einer hrk-nexus-Veranstaltung zur „Studieneingangsphase im Umbruch“ behandelt wurden. Das Motto der Veranstaltung lautete: „Von der Vielfalt an Angeboten zu einem Modell?“ Rückblickend würde ich sagen, dass das Gros der Beteiligten froh gewesen sein dürfte über die gewählte Formulierung als Frage – und dann sei mal dahingestellt, welche Antwortrichtung erwartet oder ersehnt worden war. Jedenfalls kann man wohl ganz klar sagen, dass der Suche nach dem einen Modell aus vielen Gründen eine klare Absage erteilen werden muss(te).
Entdeckendes Lernen: Zombie oder Phönix?
Darbieten und erklären oder selber entdecken lassen? Es gibt kaum ein didaktisches Thema, das so lange, so intensiv und in immer wieder neuen Schattierungen, am Ende aber um denselben Kern kreisend, im Zusammenhang mit formalen Bildungskontexten diskutiert wird. Als Ursprungskontrahenten werden gerne David Ausubel (für das darbietende bzw. erklärende Lehren) und Jerome Bruner (für das entdecken lassende Lehren bzw. entdeckende Lernen) genannt: Schon vor bald 60 Jahren haben sie zwei verschiedene didaktische Ansätze vertreten, die (meistens) nach wie vor als Dichotomie dargestellt werden. Ich hatte immer schon meine Schwierigkeiten mit der angeblichen Unvereinbarkeit dieser Denkweisen – und damit bin ich nicht alleine. Die Lektüre eines aktuellen Beitrags von Arthur Bakker mit dem Titel „Discovery learning: zombie, phoenix, or elephant“ hat mir genau das wieder in Erinnerung gerufen.