Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Drei unscheinbare Fußnoten

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Es ist eine ganz kurze Nachricht auf der Web-Seite von Forschung & Lehre (hier): „Kein Impact Factor mehr in ERC-Anträgen. In Anträgen an den Europäischen Forschungsrat darf kein Impact Factor mehr gelistet werden. Erlaubt sind andere Messwerte für Publikationen“. Im dazugehörigen Dokument findet man den Hinweis allerdings nur in drei unscheinbaren Fußnoten

Forschung & Lehre erklärt: „Der Impact Factor basiert auf der durchschnittlichen Anzahl von Zitationen, die Artikel in der entsprechenden Zeitschrift erreichen, ohne Angabe der Spannbreite. Die Kennziffer gibt damit den Einfluss des gesamten Fachmagazins wieder. Über einzelne Publikationen sagt er wenig aus, kritisieren Forschende seit Jahren“.

Also, ich denke, dieser (verhaltene) Vorstoß ist auf jeden Fall gut. Und schön ist auch, dass Forschung & Lehre direkt darauf hinweisen, denn sonst bekämen das wohl viele gar nicht mit. Die Bewertung von wissenschaftlichen Leistungen auf Schriftenbasis grundsätzlich ein wirklich großes Problem: Da immer mehr publiziert, immer mehr begutachtet und bewertet wird, sinkt natürlich die Zeiteinheit, die involvierte Personen für solche wichtigen Prozesse zur Verfügung haben. Und wenn kaum noch jemand genau liest, was andere schreiben, um sich auf dieser Basis ein Urteil zu bilden, dann sucht man eben nach Abkürzungen – wie es u.a. der Impact Factor ist; und wenn diese wegfällt, werden vermutlich neue Indikatoren entstehen, die das Lesen ersetzen sollen … Eine Idee, wie man da je wieder rauskommen soll, habe ich leider auch nicht.

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