Integriert oder separat?

Sind Digitalisierung und (generative) Künstliche Intelligenz (gKI) in der Lehre „eigene“ Themen oder sollten sie in das Themengebiet der Lehrgestaltung möglichst nahtlos integriert werden? Grundsätzlich bin ich für letzteres. In unseren Bemühungen am HUL, Lehrpersonen neben interaktiven Angeboten (hier ein Überblick) auch mit verschiedenen Varianten von Selbstlernmaterial zu versorgen, gehen wir weitgehend diesen Weg.

Bis letztes Jahr galt das für die verschiedenen Digitalisierungsthemen, wie sie während der Pandemie nachgefragt waren (etwa das damals große Thema „hybride Lehre“). Aus meiner Sicht gelingt das auch gut und ermöglicht bzw. unterstützt es, den Einsatz digitaler Technologien tatsächlich didaktisch zu begründen. Und wie ist das im Zusammenhang mit gKI? Auf der einen Seite würde ich sagen: genauso. Auf der anderen Seite entstehen mit KI Fragen und potenzielle Veränderungen, die immer noch tendenziell wenig durchdacht und erforscht sind, sodass etwa Empfehlungen schwieriger sind (als bei „alten“ Digitalisierungsthemen) und entsprechend auch nicht so ohne Weiteres integriert werden können, also wohl immer noch mehr Zurückhaltung erfordern. Dazu kommt jetzt aber noch: Neue Themen wie KI wecken Aufmerksamkeit, initiieren Suchbewegungen, sind eine Chance, sich mit Lehre auseinanderzusetzen. Das spricht dafür, solche Themen explizit als „Anlaufstelle“ sichtbar zu machen, denn: Nur dann können diejenigen, die ansonsten nicht nach didaktischen Impulsen suchen würden, die dazugehörigen Informationen auch finden.

Am HUL versuchen wir daher, beide Wege zu gehen: Inzwischen haben wir z.B. das Thema gKI (ansatzweise) in unseren Kurzbeschreibungen zu Lehrformaten integriert. Das Action Design Pattern zum forschenden Lernen haben wir ergänzt durch ein Pattern zu forschendem Lernen unter KI-Bedingungen. Parallel dazu haben wir aber auch eine gKI-Themenseite eingerichtet, auf der wir alle Materialien bündeln, die dabei helfen sollen, das Thema KI in der Hochschullehre zu berücksichtigen und verantwortungsvoll aufzugreifen.

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