Trias aus Vernunft, Freiheit und Verantwortung

Der Deutsche Ethikrat hat eine Stellungnahme mit dem Titel „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ verfasst. Das seit dem 20. März 2023 online verfügbare Dokument wird noch als „Vorabfassung“ bezeichnet. Das Werk ist fast 300 Seiten lang – allein die „Zusammenfassung“ erstreckt sich über 50 Seiten. Leider sind Wissenschaft und Hochschulbildung in der Stellungnahme nicht berücksichtigt. Doch selbst dann, wenn man beim Thema KI nach Orientierung oder Antworten speziell für den Bereich der Hochschulbildung bzw. Hochschuldidaktik sucht (was hier ausgespart ist), lohnt es sich, mindestens einzelne Kapitel, so meine Einschätzung, in der Gänze zu lesen.

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Heiß gelaufen

25 Jahre Forschung & Lehre – ein sicher viel gelesenes Magazin (vom Hochschulverband herausgegeben), in dem sich immer wieder interessante, auch kritische Beiträge finden, freilich mitunter tendenziös und man kommt auch nicht mit jedem Thema und jeder Meinung hinein. Die erste Ausgabe in 2019 ist eine Art Jubiläumsausgabe und entsprechend dicker mit zahlreichen Essays und Interviews.

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Angriff auf die Freiheit

Prägnant und aus meiner Sicht auch sehr treffend zieht Josef Joffe, Herausgeber der ZEIT, in einer aktuelle Kolumne mit dem Titel „Tyrannei des Guten“ ein Resümee der gegenwärtigen Reaktionen auf den Amoklauf in Winnenden: Wie bereits gewohnt, also quasi auf Knopfdruck, werden Verbote und Präventionsmaßnahmen ins Volk geworfen, unabhängig von bereits bestehenden Gesetzen, die Wahnsinnstaten niemals werden verhindern können. „In den Gesetzentwürfen gerinnt das magische Denken zu Paragrafen“, so Joffe, was aus meiner Sicht genau richtig formuliert ist: Magisches Denken, der Glaube an formale Vorgaben, Standards und Kontrollsysteme, der ist ja so viel stärker als der Glaube daran, dass Menschen ihren Verstand gebrauchen könnten, wenn sie nur wollten und wenn man ihnen von Kind an die Chance gäbe, Verstand und Vernunft auszubilden und zu nutzen. Waffenverbote und Internetsperren sind nun mal so viel leichter zu implementieren als gute Schulen, soziale Netzwerke und eine auf Solidarität statt immer nur auf Wettbewerb bauende Kultur. Ganz nebenbei – unbemerkt von der Bevölkerung – lassen sich mit den immer umfassenderen Verbots- und Zensurversuchen kleine, aber sich ausbreitende Angriffe auf die Freiheit ausdehnen. Eine kurze, aber lesenswerte Kolumne!