Denkanstöße für die Hochschuldidaktik

Etwas länger hat es gedauert, aber schließlich hatte es irgendwann ein Ende ;-): Unser Herausgeberband (Hrsg.: Tobias Jenert, Gabi Reinmann & Tobias Schmohl) mit dem Titel „Hochschulbildungsforschung: Theoretische, methodologische und methodische Denkanstöße für die Hochschuldidaktik“ ist Ende August erschienen. Hier geht es zum Klappentext und zum Inhaltsverzeichnis. Das Buch erscheint als Print und E-Book, das Bibliotheken an Hochschulen in der Regel zugänglich machen. Wir hoffen damit auf die Möglichkeit, dass viele Interessierte (weil meist an Hochschulen arbeitend) leicht darauf Zugriff haben, es lesen und für sich nutzen können.

Kaskade von Entwurfsübungen

Wie integriert man Lehre, Forschung und Entwurfspraxis in entwerfenden Disziplinen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Text (Titel „Entwerfen lernen“) von Susanne Wollin-Giering und Jochen Gläser (online zugänglich hier). Im Kern vergleichen die Autoren exemplarisch die Entwurfsprozesse der Architektur und der Nachrichtentechnik als zwei wissenschaftliche Disziplinen und erörtern die Folgen für Integrationsbemühungen von Forschung, Lehre und (Entwurfs-)Praxis. Ich finde in diesem Text drei interessante Anker bzw. Impulse für meine eigene Arbeit, die ich mal als Fragen formuliere: (a) Welchen Einfluss hat die Art der Forschung auf verschiedene Ausprägungen von „forschendem Lernen“ als didaktisches Konzept? (b) Inwiefern ist die Didaktik – und damit auch die Hochschuldidaktik – eine entwerfende Disziplin? (c) Wie verhält sich der Entwurfsprozess im Design-Based Research in Bildungskontexten (wie der Hochschule) zu den im Text vorgestellten Entwurfsprozessen?

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Rhetorische Macht eines Begriffs

Nun bin ich tatsächlich im Verzug mit Infos über die zurückliegenden Veranstaltungen zur hochschuldidaktischen Forschung, in die ich involviert war. Die vergangenen beiden Tage standen im Zeichen der Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre im Cluster Lehr-Lernformen (siehe hier). Und am Donnerstag und Freitag letzter Woche hatten wir am HUL eine Forschungstagung (siehe hier) mit rund 40 aktiv Beitragenden aus verschiedenen Forschungsrichtungen. Ich bleibe besser im chronologischen Modus und beginne mit letzter Woche.

Ziel der Forschungstagung war es, diejenigen zusammenzubringen und zu vernetzen, die nicht nur aktuell aufgrund laufender Projekte, sondern langfristig an einer hochschuldidaktischen Forschung interessiert sind und daran arbeiten, die Hochschuldidaktik (oftmals auch umschrieben als Lehren und Lernen an der Hochschule) als eigene wissenschaftliche Disziplin voranzubringen. Es gab einen Call zur Veranstaltung und das Interesse daran war gerade so passend, dass wir die anvisierte Zahl von acht Symposien (jeweils zwei davon parallel) an zwei halben Tagen zusammenstellen konnten – mit viel Zeit zum Austausch dazwischen. Bereits die Abstracts im Vorfeld der Veranstaltung hatten deutlich gemacht, dass – wie erhofft – ganz verschiedene Zugänge zu Fragen des Lehrens und Lernens an Hochschulen vertreten sein werden.

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So richtig – mit Forschung?

Ist Hochschuldidaktik eine wissenschaftliche Disziplin: also so richtig – mit Forschung? Es sind nicht eben wenige, die das verneinen würden, aber es mehren sich die Stimmen, die auf diese Frage ein klares Ja antworten. Im Oktober 2015 habe ich (hier) bereits auf ein erstes Positionspapier aufmerksam gemacht, das von Bildungswissenschaftlern verfasst wurde, die sich um die Hochschuldidaktik als eine wissenschaftliche Disziplin bemühen. Aber:

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Hochschuldidaktik als verlängerter Arm des Managements?

„Professionalisierung der Lehre“ – so lautet der Titel eines neuen Buchs zur Hochschuldidaktik, das über Weihnachten auf meinem Lesestapel lag (der nur unmerklich kleiner geworden ist). Johannes Wildt hat in diesem Buch einen Überblicksartikel zur Hochschuldidaktik geschrieben [vollständige Angabe: Wildt, J. (2013). Entwicklung und Potenzial der Hochschuldidaktik. In M. Heiner & J. Wildt (Hrsg.), Professionalisierung der Lehre. Perspektiven formeller und informeller Entwicklung von Lehrkompetenz im Kontext der Hochschulbildung (27-57). Bielefeld: Bertelsmann.)]. In diesem zeichnet er aus der eigenen Perspektive, wie er mehrfach betont, die wechselhafte Geschichte der Hochschuldidaktik nach und setzt sich mit den Folgerungen für die Zukunft des Faches auseinander – ein lesenswerter Beitrag, den ich zum Anlass für ein paar Kommentare nehme.

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