Ich weiß es nicht

Bedeutet die Generative KI einen epochalen Wandel für unsere Gesellschaft? Vielleicht, so könnte man die Antwort von Elena Esposito aus ihrem aktuellen Essay „Kommunikation mit unverständlichen Maschinen“ (2024) zusammenfassen. Natürlich aber ist nicht diese uneindeutige Antwort, sondern der dahinterliegende Argumentationsgang das Interessante an dem 95 Seiten umfassenden Buch, erschienen beim Residenz Verlag.

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Ein aufmerksamer, mitdenkender, nachbohrender und kritisch konfrontierender Zuhörer

„Sehen Sie, ich bin ja mein akademisches Leben lang nur ein kleiner C2-Professor gewesen, ohne besondere Ausstattung, ohne eigene Assistenten, aber mit einem enormen Zulauf von Studenten, […]. Und es gab auch einen Kollegen, der auf eine schmunzelnde Weise hat durchblicken lassen, dass er das, was ich da tat, nicht wirklich für Wissenschaft hielt.“ (S. 46 f.). Das ist eine Selbstbeschreibung des Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun in einem Buch, das bereits letztes Jahr erschienen ist.

Pörksen, B. & Schulz von Thun, F. (2014). Kommunikation als Lebenskunst. Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens. Heidelberg: Carl-Auer.

Schulz von Thun – wer kennt den Kommunikationspsychologen nicht. Mindestens sein „Vier-Ohren-Modell“ ist ja so bekannt wie das Es-Ich-Überich von Freud. Nun hat Schulz von Thun aber keinen neuen Beststeller geschrieben. Vielmehr ist Bernhard Pörksen auf die Idee gekommen, ein – ich nenne es mal – Dialogbuch über ihn und sein Werk zu verfassen. Das Buch ist das Kondensat vieler Gespräche (Pörksen beziffert die Mitschriften auf 600 Seiten) über große und kleinere Fragen. Die rahmende Idee lässt sich vielleicht am besten mit dem Satz umreißen, von dem Pörksen glaubt, dass er das Werk von Friedemann Schulz von Thun auf den Punkt bringt: „Die Qualität der Kommunikation bestimmt die Qualität unseres Lebens“.

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Gut, dass wir dazu mal was gemacht haben

Auf der Seite UniGestalten, auf der man die Ergebnisse des gleichnamigen Wettbewerbs vom Herbst/Winter 2011 ansehen kann, sind inzwischen auch einige „E-Papers“ verfügbar. Eines davon dreht sich um das Thema „Kommunikation und Medien“. Vor einigen Monaten war ich gebeten worden, dafür ein paar Zeilen zu schreiben (S. 39-40). Ich freue mich natürlich sehr, dass zwei Projekte unter den Gewinnern aus der Uni Augsburg kommen – also aus meiner früheren „Wirkungsstätte“, wie man so schön sagt. Interessant wäre zu wissen, was nun mit all diesen interessanten Projekten weiter passiert. Immerhin gibt es auf der Seite auch ein E-Paper zur Nachhaltigkeit. Nur leider ist da von der Nachhaltigkeit der Projekte nicht die Rede.

Das ist ja auch ein bekanntes Problem des „Projektgeschäfts“: Es wird da in der Tat viel bewegt, aber eben meistens nur zeitlich begrenzt – nach dem Motto: „Gut, dass wir dazu mal was gemacht haben“. Ehrlich gesagt hilft da auch nicht viel, wenn man bei Anträgen zur Forschungs- und Entwicklungsförderung inzwischen darlegen muss, wie man die Nachhaltigkeit sichert. Es mag manchmal gelingen, Ressourcen-neutral eine Veränderung zu bewirken, die Bestand hat – das will ich nicht bestreiten. Oftmals aber geht genau das nicht. Und dann frage ich mich: Welche Förderinstitution erwartet denn ernsthaft, das sich die Ressourcen von allein vermehren?