Lehrentwürfe mit generativer KI – (k)eine gute Idee?

Im Kontext der Hochschullehre diskutiert man generative Künstliche Intelligenz (KI) meist im Zusammenhang mit studentischem Lernen und neuen Herausforderungen beim Prüfen. Vereinzelt aber werden auch Vorschläge gemacht, wie Lehrpersonen an Hochschulen generative KI einsetzen können, um sich bei der Planung und Konzeption von Lehre unterstützen zu lassen. Denkbar wäre also beispielsweise folgender Fall: Eine Lehrperson soll ein neues Lehrangebot machen und setzt einen Chatbot wie ChatGPT ein, um sich über gezieltes Prompting einen passenden Lehrentwurf generieren zu lassen. Das spart vor allem Zeit, die man besser nutzen könnte, also in der Lehre für Tätigkeiten, die keine Routine sind (z.B. Interaktion mit Studierenden) – so eine gängige Argumentation. Das mag zunächst plausibel klingen. Aber: Ist der Entwurf einer Lehrveranstaltung tatsächlich eine Routinetätigkeit, die man an KI delegieren kann oder sollte?

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Evidenz für „teaching as design”

Auch in der Hochschuldidaktik ist der Ruf groß, „evidenzbasiert“ bei der Gestaltung von Lehre vorzugehen. Was das genau heißt, darüber wird ebenso gestritten (siehe dazu zum Beispiel hier) wie über die Frage, welche Arten des Lehrens und Lernens denn nun „wirkungsvoll(er)“ sind. Erfahrene Lehrpersonen, so meine Einschätzung, kennen die Antwort: Es kommt darauf an. Was so lapidar klingt, wird (mit anderen Worten) in Studien, Meta-Analysen und Literatur-Reviews durchaus bestätigt: Es kommt darauf an, wer lehrt, wer lernt, was gelehrt und gelernt wird, unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel.

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Kein Projekt

E-Teaching.org hat uns (David Ziegenhagen und mich) zu unserem Lehrpfad interviewt, der eine wichtige Orientierung für die Selbstlernmaterialien am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen bildet. Das Interview ist hier zugänglich. Wir erläutern unter anderem den Begriff und die Funktion des Lehrpfads und wie man diesen als Lehrperson nutzen kann. Aufgefallen ist uns, das quasi automatisch angenommen wurde, es handele sich bei diesem Angebot um ein Projekt – also ein zeitlich befristetes Vorhaben. Dem ist glücklicherweise nicht so: Die Arbeit an den Selbstlernmaterialien mit dem Lehrpfad als Herzstück ist eine Daueraufgabe am HUL, also personell entsprechend verankert – mit gutem Grund: Es gibt immer wieder neue Themen, das Vorhandende muss gepflegt bzw. aktualisiert werden etc. Dass man heute offenbar gar nicht mehr anders denken kann als in Projektförmigkeit, ist auffällig und aus meiner Sicht ein Problem, denn: Es hilft auch nicht, wenn man in Anträgen irgendeine Form von „Nachhaltigkeit“ verspricht, wenn die Ressourcen mit Projektende schlichtweg weg sind.