Schönes Wetter hätten wir gehabt in Hamburg – zur Eröffnung der 15. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung am 26.03.2020. Aber alles Klagen hilft jetzt freilich gar nichts und ich freue mich wirklich sehr, dass wir es unter dem großen Einsatz ganz vieler Menschen hinbekommen haben, eine asynchrone Online-Konferenz zu einem Thema anbieten zu können, das ja in Zeiten einer Pandemie keineswegs obsolet ist – im Gegenteil: Hochschullehre im Spannungsfeld zwischen institutioneller und individueller Verantwortung. Das Ergebnis könnte man vielleicht ein Online Video Conference Book nennen (zur Genese siehe auch hier).
Schlagwort: Online-Konferenz
Nicht vorbereitet
Die Hochschullandschaft steht – theoretisch – angesichts der aktuellen Pandemie vor einer „Digitalisierungswelle“. Praktisch entwickeln sich nun Probleme, die man auch aus anderen Kontexten kennt – z.B. bei der Bahn: Modernste Hochgeschwindigkeitszüge sind vorhanden, aber Schienennetz und Stellwerke veraltet, und an Personal fehlt es auch, weil alles „auf Kante genäht“ ist. Ähnlich wirkt das bei der Digitalisierung von Hochschullehre: Durchdachte, im Kleinen auch erprobte, Konzepte, gute Werkzeuge und – wenn auch zu wenig – Erfahrung und Kompetenz sind (nicht erst seit gestern) vorhanden, aber siehe da: Schon brechen die ersten Dienste weg, weil natürlich niemand darauf vorbereitet ist, dass jetzt tatsächlich mal flächendeckend „digitalisiert“ wird; die wenigen dafür ansprechbaren Personen werden überschüttet mit Anfragen. Noch bevor der Lehrbetrieb im Sommersemester 2020 beginnt und diese Probleme spätestens dann alle betreffen werden, erleben wir das gerade beim Versuch der „Digitalisierung einer Konferenz“ (siehe hier). Ob die Hochschulen daraus lernen werden?