Jochen Robes hat (hier) auf eine Broschüre zum Open Access aufmerksam gemacht, die einen knappen und informativen Überblick über die aktuellen Bestrebungen wie auch deren Genese gibt, wissenschaftliche Informationen allgemein zugänglich zu machen. Schön an dieser Broschüre ist die Prägnanz, denn zig Seiten mit vor allem juristischen Argumenten erschlagen mich immer geradezu – mehr als ein paar Seiten schaffe ich dann meistens nicht.
Was ich mich frage ist, warum es eigentlich nur vergleichsweise wenige Initiativen seitens der Hochschulen selbst gibt, sich z.B. regional zusammenzuschließen und gemeinsam einen Verlag zu gründen oder einen solchen zum Partner zu nehmen, um wissenschaftliche Publikationen sowohl klassisch als auch im Open Access herauszugeben. Mir ist es nämlich auch lieber, wenn Profis das Layout machen, wenn es ein Lektorat gibt und in der Folge auch sprachlich (nicht nur inhaltlich) eine hohe Qualität resultiert. Dazu braucht man Fachleute und die müssen natürlich finanziert werden. Auf der Frankfurter Buchmesse bin ich an einem Stand vorbeigekommen, auf dem auch ein paar Infos zur „Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage“ zu haben waren. Das geht ja schon mal in die Richtung, die ich meine.
Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und meine Ansichten dazu sind folglich laienhaft und die eines Nutzers. Trotzdem wundere ich mich, dass es offenbar so schwer ist, hier Geschäftsmodelle zu generieren, die die verschiedenen Interessen bündeln. Warum haben staatliche Bibliotheken nicht längst Modellrechnungen angestellt, wo sie durch Open Access sparen und dieses Geld in einer vernünftige Partnerschaft (auch mit Verlagen) re-investieren könnten. Publizieren gehört zum Forschen, sodass ich schon meine, dass es auch Aufgabe der Universitäten (mit ihren Bibliotheken) selbst ist, sich hier Gedanken zu machen. Möchte sich da nicht mal eine Wirtschaftsfakultät erbarmen und hier die betriebs- und volkswirtschaftlichen Grundlagen erarbeiten? Das wären doch die Experten für solche Fragen, oder? Kurzum: Ich kapier es nicht, dass wir hier nicht schon weiter sind und immer noch rumeiern als ginge es darum, den Mars zu besiedeln.