Das Studium Generale wird wiederentdeckt! In Forschung & Lehre denkt Harro Müller-Michaels unter dem Titel „College sucht Campus“ laut darüber nach, welche Vorzüge in einer wissenschaftlichen Grundbildung liegen und beginnt seinen lesenswerten Text gleich mit einem College Beispiel: dem University College Roosevelt (UCR) in Middelburg (NL). Dieses Beispiel hat allerdings nur wenig mit dem Studium Generale zu tun, das man bei uns – meist ungeliebt – noch irgendwie zusätzlich in ohnehin schon zu volle Bachelor-Programme quetscht.
Schlagwort: Studium Generale
Frei denken
Es gibt ja schon einen Grund, warum ich zwei Jahre an der Zeppelin Universität war (2013 bis 2015): Das vierjährige Bachelorstudium, ein interdisziplinärer und vor allem forschender Studieneinstieg (und einjährige Masterprogramme) hatten mein Interesse geweckt; meine Hoffnung damals war, dass ich dort – quasi am Modell – lernen kann, wie sich Universitäten generell kreativer den jeweils neuen Herausforderungen in der Lehre stellen könnten. Jetzt macht André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, in einem Interview (siehe hier) genau diesen Vorschlag.
Große Taten und die Kraft des Experiments
Was ist ein College? Ich habe mir darüber bis 2013 ehrlich gesagt nie Gedanken gemacht. Dann kam die Zeppelin Universität (ZU) – eine private, sehr kleine Universität, die, was mir ausgesprochen sympathisch war, anders sein wollte als die großen Tanker in der deutschen Universitätslandschaft. An der ZU gab es unter anderem ein „Bachelor College“ und ein „Zeppelin Jahr“ und darin wiederum Ideen zum Inhalt und zur Art des Lehrens und Lernens, die in hohem Maße meinen Vorstellungen von einer akademischen Bildung an Universitäten entsprochen haben. Ich habe dann natürlich bald gelernt, dass es da eine weitere kleine, aber doch schon größere, Universität im Norden gab, die ganz ähnliche Leitlinien bei der Gestaltung ihrer Bachelor-Studiengänge heranzog: die Leuphana Universität und ihr Leuphana College.