Keine oberflächliche Polemik

Ich weiß nicht, wie oft ich nun schon das Wissenschaftsratspapier zu den Strategien für die Hochschullehre gelesen habe – viele Male jedenfalls, denn: Mein Ziel ist keine an der Oberfläche bleibende Polemik, sondern eine tiefe Auseinandersetzung mit den Inhalten des Textes. In der Vorbereitung auf das Streitgespräch mit Manfred Prenzel auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik habe ich versucht, meine bisherigen Kommentare, die Einsichten aus etlichen Gesprächen und Überlegungen auf Basis der mehrfachen Re-Lektüre des Positionspapiers zu einem kohärenten Text zusammenzufassen. Unabhängig davon also, wie das Streitgespräch ausgefallen sein wird (ich schreibe dies kurz davor), möchte ich schon mal auf den dazu entstandenen Impact Free Artikel verweisen (Impact Free 15).

Redlich versucht

Im Juli 2017 hatte ich (hier) schon mal angedeutet, dass es gegebenenfalls Zeit wird, mich aus meinem digitalen Rückzugsgebiet zumindest stellenweise wieder herauszubewegen. Ich denke, ich habe das redlich versucht 😉 etwa mit meiner Beteiligung an der Veranstaltung „Universität 4.0“ (im November 2017 – siehe hier), mit meiner Zusage eines Vortrags in Mainz im März 2018 (Programm siehe hier) und immerhin mit einigen Blog-Posts (wenn auch eher kritisch-rezipierend). Nun aber dürfen wir uns am HUL auch über ein neues Projekt freuen – klein und kurz, aber immerhin:

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Wissenschaftlich sein und praktisch werden

Langsam gewöhne ich mich an die Blocklehre. Mit Beginn meiner Lehrtätigkeit an der Uni Hamburg im Masterstudiengang Higher Education (MHE), der sich an Personen richtet, die schon eine akademische Bildung und in der Regel auch Berufserfahrung haben (weitere Infos hier), sieht meine Lehrtätigkeit doch sehr viel anders aus als früher:

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Lohnende Review-Arbeit

Dass gestaltungs- bzw. entwicklungsorientierte Bildungsforschung ein Feld ist, an dem auch die Wirtschaftspädagogik besonderes Interesse hat, dürfte jedem bekannt sein, der mit dieser Disziplin ein wenig vertraut ist, gegebenenfalls die Historie etwa der Modellversuchsforschung kennt und vielleicht auch das Herausgeberteam der Zeitschrift Educational Design Research (EDeR) ;-), an dem zwei Wirtschaftspädagogen beteiligt sind (siehe hier). Nun gibt es ein Themenheft zur entwicklungsorientierten (Praxis-)Forschung in der Online-Zeitschrift Berufs- und Wirtschaftspädagogik.

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Von augenscheinlichem Respekt und versteckter Ironie

Das Verhältnis der Hochschuldidaktik zu den Fächern stand gestern (wie schon im Rahmen des Vortrags von Wolfgang Nieke im November) im Mittelpunkt unserer gestrigen HUL-Ringvorlesung (Video inzwischen hier). Ingrid Schaurlau von der Universität Paderborn skizzierte ihre Auffassung von fachsensibler Hochschuldidaktik, die zwischen den Fachdidaktiken und einer Allgemeinen Hochschuldidaktik changiert. Man kann das Konzept auch in einem Text von Ingrid Scharlau und Gesche Keding (2016)* nachlesen. Dort heißt es: „Unter einer fachsensiblen Hochschuldidaktik verstehen wir einen hochschuldidaktischen Ansatz, der darauf abzielt, dass die Fächer oder Fachvertreter/-innen miteinander in Kontakt gebracht werden und – wichtiger noch – Elemente ihres akademischen und Lehrhandelns gemeinsam wahrnehmen und systematisch reflektieren und so dazu angeregt werden, die eigene Lehre als eine besondere Form wissenschaftlicher Praxis wahrzunehmen, zu explizieren und auf den Prüfstand zu stellen. Durch den Kontrast zu jeweils anderen Fächern können Annahmen und Vorgehensweisen bewusst werden, die in der eigenen Praxis so selbstverständlich, automatisiert oder verleiblicht sind, dass sie kaum noch wahrgenommen werden. Diese Bewusstwerdung ist sowohl für die Lehre als auch für die Forschung hilfreich.“

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Von A nach B kommen

Ein Universitätsstudium ist mehr als eine Berufsqualifikation, Bildung durch Wissenschaft daher ein Muss und ein reflexiver Habitus im mehrfachen Sinne erforderlich, wenn es darum geht, Studiengänge so zu gestalten, dass sie auch die gesetzlich vorgegebenen Aufgaben erfüllen können. Es mag vermessen sein, die Botschaften von Wolfgang Nieke aus seinem Vortrag im Rahmen der HUL-Ringvorlesung (siehe hier) in dieser sehr knappen Form zusammenzufassen. Aber um auf den Punkt zu bringen, um was es am gestrigen Nachmittag vorrangig ging, taugt es ja vielleicht. Zentral war für uns am HUL und unser Interesse am Austausch mit Wolfgang Nieke der Begriff der Wissenschaftsdidaktik: 2014 hat er zusammen mit Konstantin von Freytag-Loringhoven eine Skizze zur universitären Wissenschaftsdidaktik veröffentlicht. Hieran schloss auch der Vortrag und die anschließende Diskussion an.

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Is there anybody out there …

to discuss articles about design-based research? Zwei neue Artikel haben wir in der Zeitschrift EDeR (Journal of Educational Design Research), die unterschiedlicher nicht sein könnten und daher schön die Spannbreite von EDeR aufzeigen: einer deutsch, der andere englisch – einer theoretisch, der andere empirisch – einer bezogen auf die Hochschule, der andere in die Schule hineinreichend usw. Was sie eint: Sie warten auf Diskutanten, also auf Leser, die gerne ausführlicher kommentieren, zustimmen, widersprechen, ergänzen, weiterdenken und auf diesem Wege selbst zu Autoren von „discussion articles“ auf EDeR werden wollen.

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Legitime Ignoranz?

So, das war sie also, die Fachtagung „Universität 4.0“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE). Meinen Vorab-Beitrag zum Streitgespräch mit Roland Reuß habe ich bereits hier gepostet. Dass ich schon mal in einer Podiumsdiskussion mit Roland Reuß das Vergnügen hatte (der Blog wird nicht 100 Jahre halten, aber für sieben Jahre reicht es allemal und so kann man das hier nachlesen), habe ich tatsächlich verdrängt. Das liegt aber vermutlich daran, dass ich Podiumsdiskussionen generell ganz gern verdränge, weil sie in der Regel wenig ergiebig sind (und ich mir auch geschworen habe, an diesen nicht mehr teilzunehmen). Anders ein Streitgespräch, das durchaus fruchtbar werden kann. Allerdings hat das konkrete Streitgespräch zur Universität 4.0 einige Zuhörer eher nicht so überzeugt (so jedenfalls kann man es den Twitter-Beiträgen entnehmen), aber in der Summe hat es sicher ein paar Anregungen gegeben – mir zumindest ;-).

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Bauernhof 4.0

„Universität 4.0“ – seit gestern beschäftigen sich rund 150 Wissenschaftler auf einer Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Universität hat. Und wirklich: Nach dem Bauernhof 4.0 ist es wirklich mal Zeit für die Universität 4.0 … Heute Abend durfte ich ein Streitgespräch mit Roland Reuß führen. Ein Kurzbericht dazu und eine abschließende Einschätzung der Veranstaltung folgt nächste Woche. Einstweilen aber möchte ich auf einen neuen Impact Free Artikel (Nr. 12) hinweisen, in welchem ich vor dem Streitgespräch meine Überlegungen zu den Fragen festgehalten habe, die Rudolf Tippelt (Moderator) vorab zur Verfügung gestellt hatte.

Tiefgang oder Hochglanz

Gestern hatten wir Markus Deimann zu Gast im HUL-Forschungskolloquium – gewissermaßen im „flipped“-Modus, denn statt eines Vortrags gab es vorab einen Link zum videografierten Referat oder Text (siehe hier). Das Thema war groß und umfassend: Digitalität – Bildung – Hochschule, so könnte man es umreißen (siehe dazu auch hier und hier). Die – mit Markus – insgesamt elf Teilnehmenden hatten verschiedene disziplinäre und berufliche Hintergründe ebenso wie unterschiedliche Fragen und Erwartungen an den wissenschaftlichen Diskurs mitgebracht. Da wir vereinbart haben, dass sich mehrere aus der Gruppe zum Kolloquium noch via Blogs äußern werden oder dort kommentieren, beschränke ich mich tatsächlich auf die Inhalte und Impulse, die für mich persönlich besonders wichtig waren.

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