Und schon ist es September; es wird Zeit, den Blog wieder zu beleben. Ich starte das mit einer kurzen Nachricht: Noch vor der Blogpause hatte ich einen neuen Impact Free-Artikel hier hochgeladen. Der Titel: Mathematik-Vorlesungen neu denken: Vom didaktischen Design zu Design-Based Research. Die Autoren sind Martin Schmidt, Professor für Mathematik an der Universität Trier, und Frank Vohle. Der kurze Beitrag zeigt, wie Fachwissenschaftler und Didaktiker bei der Entwicklung neuer Lehrkonzepte zusammenarbeiten können und daraus auch Forschung in Form von Design-Based Research erwachsen kann.
Blogpause 2021
Es sah jetzt wohl schon nach Sommerpause aus hier, aber an sich beginnt sie jetzt erst. Ein seltsames Jahr liegt zurück seit der letzten Blogpause. Produktiver dank wegfallender Reisen und Präsenztreffen fühle ich mich leider nicht. Wo genau die infolge dieser Einschränkungen gewonnene Zeit geblieben ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Vielleicht komme ich in den nächsten vier Wochen drauf – dann geht es hier im Blog weiter – ganz unabhängig von der pandemischen Situation 😉
Das Schwierigste liegt vor uns
Das Thema Hybridlehre bewegt. Dabei geht es akut wohl weniger um freudige Erwartung auf einen erweiterten didaktischen Handlungsspielraum (der sich durchaus auftut), sondern um die bange Frage, wie das (vor allem logistisch) im Wintersemester eigentlich alles gehen soll … (siehe auch hier). Und so verwundert es nicht, dass die Hybridlehre auch ein Thema für die Vizepräsidentinnen für Studium und Lehre der Universtäten in Baden-Württemberg ist, die im Hochschuldidaktik Zentrum (HDZ) kooperieren. Am vergangenen Freitag war ich zu deren „Lehrdialog“ eingeladen, um über Hybridlehre zu sprechen. Auch wenn aktuelle Beiträge dazu als Video (hier) und Text (hier) schon verfügbar sind, war noch einmal ein synchroner Vortrag gewünscht mit anschließender Diskussion.
Drei unscheinbare Fußnoten
Es ist eine ganz kurze Nachricht auf der Web-Seite von Forschung & Lehre (hier): „Kein Impact Factor mehr in ERC-Anträgen. In Anträgen an den Europäischen Forschungsrat darf kein Impact Factor mehr gelistet werden. Erlaubt sind andere Messwerte für Publikationen“. Im dazugehörigen Dokument findet man den Hinweis allerdings nur in drei unscheinbaren Fußnoten
Ohne größeren Zeitverzug
Hybrid Lehren – das Thema bewegt derzeit viele angesichts der wenig vorhersehbaren Pandemie-Lage im kommenden Herbst und Winter (siehe hier). Aus diesem Grund hatte ich meine letzten Beiträge dazu (siehe hier und hier) als Impact Free-Artikel ohne größeren Zeitverzug veröffentlicht, weil sich Fragen dazu, welcher didaktischer Spielraum und welche Anforderungen sich auftun, natürlich JETZT stellen und nicht erst in einigen (oder vielen) Monaten. So ähnlich sehen das offenbar auch Dorina Gumm von der TH Lübeck sowie Steffi Hobuß von der Leuphana Universität. Sehr gerne komme ich dem Anliegen der beiden Autorinnen nach, ihren Text zur Hybrid-Lehre unter Impact Free zu publizieren. In diesem steht das Bemühen im Fokus, die Verständigung zum Thema Hybrid-Lehre zu befördern, was dringend notwendig erscheint, sind die Vorstellungen dazu doch immer noch oft zu einfach. Hier geht´s zum neuen Impact Free-Artikel 38.
Besonders unsichere Bedingungen
Wie wir wohl das kommende Wintersemester werden gestalten können? Während die einen fest damit rechnen, endlich wieder „normal lehren“ zu können (sodass auch Studierende wieder ähnlich wie in vorpandemischen Zeiten studieren können), bleiben andere skeptisch angesichts des unberechenbaren Pandemiegeschehens. Wird das Wintersemester 2021/22 also endlich wieder ein Präsenzsemester sein oder wird es hybrid oder am Ende doch wieder weitgehend online stattfinden (müssen)? Da niemand die Antwort genau weiß (immerhin sind es noch einige Monate hin bis zum Beginn der Veranstaltungen), könnte es am Ende auch auf ein Semester hinauslaufen, das uns besonders viel Ambiguitätstoleranz abverlangt. Oder anders formuliert: Es könnte ziemlich herausfordernd werden, zumal da ein flexibler Wechsel der Modi (präsent, hybrid, online) eben nicht so einfach möglich ist – auch wenn diese Ansicht bisweilen aufscheint, vor allem von nicht-didaktischer Seite.
Falls es jemanden interessiert
Für eine Veranstaltung zum Thema „Forschendes Lernen – auch unter digitalen Bedingungen?“ habe ich einen kleinen Impulsvortrag eingesprochen. In diesem Beitrag habe ich nichts Neues produziert, sondern nur ein paar Gedanken zusammengestellt, die in diversen Texten und Vorträgen schon dokumentiert sind (zum Thema Hybrid- und Präsenzlehre sowie zum Thema forschendes Lernen). Aber falls es jemanden interessiert: Der Impuls ist hier online zugänglich.
Irgendwie hybrid
Das Thema hybride Lehre dürfte mit Beginn des Wintersemesters wohl weiter an Fahrt aufnehmen. Die Pandemie scheint abzuflauen, doch vor neuen Wellen wird gewarnt, und letztlich weiß niemand, was das für die Hochschullehre ab Oktober 2021 bedeuten wird. Besser also online UND in Präsenz – also „irgendwie hybrid“ – planen?
Euphorie und Tränen
Inzwischen ist der Erfahrungsschatz groß, was digitale Konferenzen bzw. Tagungen infolge der COVID-19-Pandemie betrifft: In Forschung & Lehre findet sich hier eine interessante Zusammenstellung kurzer Erfahrungsberichte einiger Professorinnen. Was beim Lesen auffällt: Kaum jemand findet digitale Konferenzen grundsätzlich schlecht. Gelobt werden die Reichweite, die möglich wird, und die neuen Formate, die entstanden sind. Hervorgehoben werden die potenzielle Effizienz, notwendige Fokussierung und größere Flexibilität. Auch der Austausch muss nicht zwingend schwächer ausfallen. Fast alle, die hier zu Wort kommen, vermissen dennoch den direkten Kontakt, den kreativitätsanregenden analogen Raum, die unmittelbaren Reaktionen der anderen auf den eigenen Beitrag, den gemeinsamen Kaffee und das gesellige Essen. Auch die Kosten müssen bei digitalen Konferenzen stimmen und fair sein, sonst entsteht Unmut. Kurz: Die Erfahrungen sind – wie es einer der Befragten bildreich formuliert – begleitet von von Freude und Euphorie wie auch von Stoßseufzern und Tränen.
Nicht nur Wortklauberei
Typ, Format, Form oder Szenario? Es ist keine neue Frage, welcher dieser Begriffe sich genau unter welchen Bedingungen für was eignet, wenn man hochschuldidaktische Kategorien kreieren und zum Beispiel Ordnungssysteme erarbeiten will. Das ist auch beim Thema Prüfen der Fall. Manch einem mag das als Wortklauberei vorkommen. Ich denke aber doch, das man in wissenschaftlichen Kontexten ein angemessenes Maß an Genauigkeit braucht.