Ein Lob auf wissenschaftliche ad hoc-Vorhaben

„Wenn Künstliche Intelligenz (KI) Texte generieren kann, was sagt das darüber, was ein Text ist? Worin unterscheiden sich von Menschen geschriebene und mittels KI generierte Texte? Welche Erwartungen, Befürchtungen und Hoffnungen hegen Wissenschaften, wenn in ihren Diskursen KI-generierte Texte rezipiert werden und Anerkennung finden, deren Urheberschaft und Originalität nicht mehr eindeutig definierbar sind? Wie verändert sich die Arbeit mit Quellen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Kriterien wissenschaftlicher Textarbeit und das Verständnis von Wissenschaft insgesamt?“ Mit diesen und weiteren Fragen leiten Lukas Ohly und Gerhard Schreiber ihren aktuellen Sammelband mit dem Titel „KI:Text. Diskurse über KI-Textgeneratoren“ ein, der gerade im Open Access hier erschienen ist.

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Lehrentwürfe mit generativer KI – (k)eine gute Idee?

Im Kontext der Hochschullehre diskutiert man generative Künstliche Intelligenz (KI) meist im Zusammenhang mit studentischem Lernen und neuen Herausforderungen beim Prüfen. Vereinzelt aber werden auch Vorschläge gemacht, wie Lehrpersonen an Hochschulen generative KI einsetzen können, um sich bei der Planung und Konzeption von Lehre unterstützen zu lassen. Denkbar wäre also beispielsweise folgender Fall: Eine Lehrperson soll ein neues Lehrangebot machen und setzt einen Chatbot wie ChatGPT ein, um sich über gezieltes Prompting einen passenden Lehrentwurf generieren zu lassen. Das spart vor allem Zeit, die man besser nutzen könnte, also in der Lehre für Tätigkeiten, die keine Routine sind (z.B. Interaktion mit Studierenden) – so eine gängige Argumentation. Das mag zunächst plausibel klingen. Aber: Ist der Entwurf einer Lehrveranstaltung tatsächlich eine Routinetätigkeit, die man an KI delegieren kann oder sollte?

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Was generative KI mit uns macht

Die Nutzung von ChatGPT untergräbt menschliche Reflexivität und wissenschaftliche Verantwortung – so der Titel und die Kernbotschaft von Dirk Lindebaum und Peter Fleming, beide in der Management-Forschung tätig. Der Beitrag „ChatGPT undermines human reflexivity. Scientific responsibility and responsible management research“ ist im British Journal of Management erschienen (online kann man hier darauf zugreifen).

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