Taucht man in die Welt des Lehrens an einer Medizinischen Fakultät ein, lässt sich immer wieder deutlich erkennen, vor welch großen Herausforderungen die Gestaltung professionsorientierter Studiengänge steht, in denen, wie in der Medizin, die Lehr-Lerninhalte einen riesigen Umfang und gleichzeitig eine beruflich hohe Relevanz haben. Didaktische Gestaltungsspielräume sind auch hier vorhanden; sie unterscheiden sich aber doch von denen, wie sie etwa in geistes- oder sozialwissenschaftlichen Studiengängen vorhanden sind. Einen Einblick in den Kosmos der Gestaltung von Studiengängen in der Medizin eröffnet der Prodekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg, Professor Andreas Guse: In unserer siebten HUL-Profcast-Folge (hier) hat er mit mir über „Lehre für einen exzellenten ärztlichen Nachwuchs“ gesprochen.
Wer sich das wissenschaftsdidaktische Gespräch anhört, wird vor allem etwas über den integrierten Modellstudiengang Medizin Hamburg (iMED) erfahren, über Besonderheiten wie das Mentoring und studentische Forschung im Medizinstudium sowie über die Entwicklung von Curricula generell. Eine für mich stets interessante Frage in diesen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen ist, ob und wie sich Erfahrungen, Konzepte, gut funktionierende Routinen etc. aus der eigenen fachwissenschaftlichen Lehre in andere Disziplinen bzw. Fächer und deren Studiengänge übertragen lassen oder zumindest als Anregungen dienen können. Auch darüber haben Andreas Guse und ich kurz gesprochen, und ich habe von ihm gelernt: Dann, wenn sich etwas etabliert hat (und gegebenenfalls für den Transfer eignet), ist es schon wieder Zeit für ein Redesign.