Tagungshopping Nummer 1

„Die Fachtagung des MINT-Kollegs Baden-Württemberg am 20. und 21. März 2018 setzt sich mit vielfältigen Aspekten der Konzeption und Gestaltung der Studieneingangsphase an Hochschulen auseinander“ – so heißt es auf der Web-Seite zur Veranstaltung. Ich war für einen Vortrag zur Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase eingeladen (hier das gesamte Programm). Ich habe es gestern sogar pünktlich zu den einleitenden Vorträgen geschafft, die sich alle alle direkt um die Genese und das Wirken des MINT-Kollegs drehten. Danach allerdings stand ein Gespräch mit einem Team von „Humboldt Reloaded“ der Uni Hohenheim an. Nun bin ich bereits auf dem Weg zur nächsten Tagung. Üblicherweise versuche ich, genau so ein Tagungshopping (gibt es das Wort?) zu vermeiden, aber jetzt ist es halt doch mal passiert. Ich kann daher im Moment nur das Vortragsmanuskript online verfügbar machen.

Vortrag_Stuttgart_Maerz_2018 (1)

 

Aus Überzeugung

Forschendes Lernen gibt es in vielen Spielarten. Eine davon rückt die Kooperation (hier von Sozialwissenschaften) mit externen Partnern ins Zentrum – und zwar keineswegs nur aus der Wirtschaft, sondern auch aus Sport, Kultur, Bildung usw. Das „Projektbüro Angewandte Sozialforschung“ (kurz Projektbüro) unterstützt seit 2010 an der Universität Hamburg angewandte Forschungsprojekte von Studierenden im Rahmen der Lehre. En aktueller Beitrag von Kai-Uwe Schnapp in der Zeitschrift für Politikwissenschaft (hier das Abstract) fasst nun das Vorgehen, die bisherigen Erfahrungen und die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten kompakt zusammen (leider gibt es den Artikel nicht online, aber über Bibliotheken kommt man an eine digitale Fassung).

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Kaskade von Entwurfsübungen

Wie integriert man Lehre, Forschung und Entwurfspraxis in entwerfenden Disziplinen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Text (Titel „Entwerfen lernen“) von Susanne Wollin-Giering und Jochen Gläser (online zugänglich hier). Im Kern vergleichen die Autoren exemplarisch die Entwurfsprozesse der Architektur und der Nachrichtentechnik als zwei wissenschaftliche Disziplinen und erörtern die Folgen für Integrationsbemühungen von Forschung, Lehre und (Entwurfs-)Praxis. Ich finde in diesem Text drei interessante Anker bzw. Impulse für meine eigene Arbeit, die ich mal als Fragen formuliere: (a) Welchen Einfluss hat die Art der Forschung auf verschiedene Ausprägungen von „forschendem Lernen“ als didaktisches Konzept? (b) Inwiefern ist die Didaktik – und damit auch die Hochschuldidaktik – eine entwerfende Disziplin? (c) Wie verhält sich der Entwurfsprozess im Design-Based Research in Bildungskontexten (wie der Hochschule) zu den im Text vorgestellten Entwurfsprozessen?

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Interessenkreuzung

Warum die Tagung zum forschenden Lernen in Münster „The Wider View“ hieß, dürfte jedem klar geworden sein, der da war: Die Bandbreite vor allem an Interessierten und Vortragenden aus Schule, Weiterbildung, Fachhochschule und Universität war groß und gab einen schönen Einblick in die vielfältigen Vorstellungen, Ansichten, Umsetzungen und – ja wohl auch – Hoffnungen, die mit forschendem Lernen in verschiedenen Kontexten verbunden sind. Neben Ludwig Huber, Nils Neuber und Klaus Langer durfte ich einen der vier Keynotes halten. Mein Fokus war diesmal die Forschung im forschenden Lernen – ein Thema, das mich sicher noch (viel) länger beschäftigen wird, denn: Hier kreuzen sich meine thematischen und methodologischen Interessen ganz besonders. Anbei die Schriftfassung (als Preprint) zum Vortrag.

Preprint-Forschung

Thematische Nähe in weiter Ferne

Sehr weit weg, im fernen Dunedin in Neuseeland, beschäftigt sich Tony Harland an der University of Otago mit Themen und Fragen, die auch für uns am HUL von höchstem Interesse sind. Nur durch Zufall bin ich auf ihn gestoßen. Eine seiner aktuellen Publikationen dreht sich um das Konstrukt Authentizität in der Lehre, speziell in der forschungsorientierten Lehre (teaching through research).

Unter dem Titel „A framework for authenticity in designing a research-based curriculum“ beschreibt er zusammen mit Navé Wald die Entwicklung eines Rahmenkonzepts für die Gestaltung forschungsorientierter Lehre unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte von Authentizität. Der Text gibt einen guten Überblick über verschiedene Auffassungen und Deutungen von Authentizität im Kontext der Hochschulbildung.

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Sind wir schon so weit?

Mit unserem Begleitforschungsprojekt „Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase“ (FideS) waren wir – zusammen mit vier weiteren Projekten aus dieser Programmlinie mit den schönen Kürzeln KoopL, wirQung, StufHe und ForschenLernen– die letzten beiden Tage in Berlin zu einem „Auswertungsworkshop“, der von der Koordinierungsstelle der Begleitforschung (KoBF) organisiert worden war. Jedes Forschungsprojekt hatte zwei Stunden zur Verfügung, die zusammen mit zwei externen Experten gestaltet werden sollten. Wir hatten für FideS Peter Tremp und Niels Pinkwart für diese „Externen-Rolle“ gewinnen können.

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Dazu komme ich nicht mehr

Gleich zwei Herausgeberbände zur Hochschuldidaktik sind aktuell erschienen und liefern eine große Vielfalt an Themen und Diskussionen zum akademischen Lehren und Lernen:

Webler, W.-D. & Jung-Paarmann, H.  Hrsg.), Zwischen Wissenschaftsforschung, Wissenschaftspropädeutik und Hochschulpolitik. Hochschuldidaktik als lebendige Werkstatt. Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler.

Mieg, H.A. & Lehmann, J. (Hrsg.) (2017). Forschendes Lernen. Wie die Lehre in Universität und Fachhochschule erneuert werden kann. Frankfurt: Campus.

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Ahnungslos bleiben

„Eine gute Pädagogik macht sich unsichtbar. Sie lässt Ernsthaftigkeit und Leidenschaft an einer Sache in den Vordergrund treten.“ Das steht auf der Einstiegsseite von lehr-lernforschung.org von Ines Langemeyer am KIT (ich habe hier bereits vom KIT berichtet). Ich habe jetzt erst entdeckt, dass auf dieser Seite – unter dem Reiter ENTDECKENderLEHRE – auch die Antrittsvorlesung nachzulesen ist.

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Kein antiquierter Spleen

Am Donnerstag und Freitag war Angela Brew bei uns am HUL zu Gast. Wir haben die Zeit genutzt für den gegenseitigen Austausch (am Freitag auch mit Vertreterinnen der Hochschuldidaktik an der Universität Hamburg Harburg) und einen Vortrag am Donnerstag Abend. Eileen und Anna hatten Angela Brew auf einer Tagung kennengelernt, was deswegen sehr gut für uns war, weil wir ihr „Rad-Modell“ zum forschenden Lernen im FideS-Projekt verwenden. Weitere Infos dazu und zu den Eckdaten ihres Vortrags hier.

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Empirisch und analytisch

Wie unterscheiden sich Disziplinen in der Konsensfähigkeit ihres Wissenskanons (für die Lehre)? Wie wird in den Disziplinen geforscht? Welcher Art sind die Ergebnisse verschiedener Formen von Forschung? In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft und Forschung? Was hat Forschung in verschiedenen Disziplinen mit Praxis, mit Diskurs, mit Ausprobieren und Konstruieren sowie mit Professionalisierung zu tun? Und was bedeutet all das für Forschungsorientierung in der Lehre und mit welchen besonderen Auswirkungen für Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase? An anderer Stelle (hier) hatte ich bereits darüber berichtet, dass diese und weitere Fragen den Ausgangspunkt eines Expertenworkshops im März 2016 (im Rahmen unseres BMBF-Projekts FideS) bildeten. Tragend für diesen Workshop waren unsere beiden Referenten Marco Schmitt und Rüdiger Rhein.

An der Stelle möchte ich nun auf die Videoaufzeichnungen der beiden Vorträge hinweisen, die man sich hier ansehen kann. Diese sind schon länger online, weshalb ich darauf längst hätte aufmerksam machen können ;-). Die beiden Zugänge zum Thema – eher empirischer und eher analytischer Art – sind höchst verschieden und auch im Nachhinein denke ich, dass genau die Verschiedenheit bei diesem Thema notwendig ist.