Bildungsphilosophie und empirische Bildungsforschung?

Von Bildungsphilosophie habe ich als Psychologin keine Ahnung. Wohl aber frage ich mich des Öfteren, ob die heute dominierende empirische Bildungsforschung wirklich so ausschließlich empirisch ist und dem angestrebten naturwissenschaftlichen Ideal so nahe kommt, wie sie es selbst gerne hatte.

Ewald Terhart hat unter dem Titel „Bildungsphilosophie und empirische Bildungsforschung – (k)ein Missverhältnis?“ diese Frage (zusammen mit einigen anderen) in den Mittelpunkt einer interessanten Analyse des Wechselverhältnisses von philosophischen und empirischen Strömungen in den Bildungswissenschaften (wie man heute ja schon lieber sagt als Erziehungswissenschaft) gesetzt. Der Beitrag findet sich in einem Band von Pongratz, Wimmer und Nieke, der erfreulicherweise online zugänglich ist – nämlich auf der Homepage von Rudolf Tippelt .

Terhart zeigt unter anderem, dass die durch die empirische Bildungsforschung forcierten und legitimierten Bildungsstandards auch philosophische Anteile enthalten – ein Beispiel, das ich sehr gut nachvollziehen kann und das aus meiner Sicht zeigt, dass gerade Fragen zu Zielen und Standards in verschiedenen Bildungskontexten (nicht nur in der Schule, sondern auch in der Hochschule – man denke nur an Bologna) ein Feld abstecken, auf dem Empirie und (philosophische) Reflexion Hand in Hand gehen sollten.

Notebook-Studie: Abschlussbericht endlich online

Wenn man Untersuchungen macht, die auch für das Ministerium eines Bundeslandes interessant sind, kann es schon mal länger dauern, bis man Ergenisse öffentlich machen kann. Nun aber ist es soweit: Wir können unseren Abschlussbericht zur Notebook-Studie an einer bayerischen Hauptschule online stellen: Hier kann er abgerufen werden.

Wir (Eva Häuptle, Susie Brown und ich) bedanken uns an der Stelle noch einmal bei der Stiftung Bildungspakt Bayern: Die Kooperation war sehr gut, wir konnten unsere Studie ohne jede Einschränkung „von oben“ durchführen und die Ergebnisse kommunizieren. Unser Dank gilt natürlich auch und ganz besonders der untersuchten Hauptschule, ihren Schülern, Lehrern und dem Schulleiter.

Wir hoffen, dass die Studie einen Impuls für mehr Mut, Experimentierfreude und Kreativität beim Einsatz neuer Medien in der Schule anregt und allen Interessierten zeigt, wo die Chancen, aber auch die Grenzen und Bedingungen eines erfolgreichen Medieneinsatzes jenseits von dumpfen „Computer-machen-dumm“-Sprüchen liegen.

Inzwischen haben wir eine kleine Folgeuntersuchung beendet, in der ehemalige Notebook-Schüler, die nun in weiterführenden Schulen oder in der Ausbildung sind, noch einmal befragt haben. Wir hoffe, dass auch dieser Bericht bald zugänglich sein wird.

EARLI-Konferenz 2007

Vor einige Tagen erhielt ich eine Anfrage von Dr. Guus Wijngaargs, Professor für E-Learning wegen eines gemeinsamen Symposiums auf der EARLI-Konferenz 2007. Der erste E-Mail-Austausch zum eher weiten Thema Blended Learning hat zumindest gezeigt, dass es da mehrere Anknüpfungspunkte zwischen uns gibt und ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sich da etwas daraus „stricken“ lässt. Mehr dazu ein andermal, wenn das Ganze mehr Substanz hat und die Zielrichtung klarer ist.

Zeitschrift für E-Learning

Ein Herausgebertreffen der neuen Zeitschrift für E-Learning in München war zum einen eine schöne Gelegenheit, Andrea Back, Peter Baumgartner und Rolf Schulmeister wieder zu treffen. Die erste Heftrunde ist ein Lernprozess für uns alle: Das Review-Verfahren ist immerhin eine komplexe Angelegenheit und die ersten Erfahrungen haben ns bereits gezeigt, an welchen Stellen wir das Verfahren optimieren müssen, bevor wir externen Herausgebern diese Aufgabe zumuten. Der nächste wichtige Schritt ist eine vorzeigbare Internet-Präsenz: Aber gut Ding will halt auch ein bisschen Weile haben.

Rufablehnung

Das Ereignis, das mich persönlich natürlich am meisten berührt hat, war die Ablehnung einer Berufung a die Universität Ulm (W 3 für Medienpädagogik und Mediendidaktik am Seminar Institut für Pädagogik). Details haben freilich in einem öffentlichen Weblog nichts zu suchen. Nur so viel: Was ich von der Fakultät für Informatik, in der dieses Institut eingebettet ist, persönlich mitbekommen, habe, war alles erfreulich: Es hätte ein interessantes Aufgabefeld werden können; auch meiner Arbeit stand man in der Fakultät sehr interessiert gegenüber. Aber nun ja: Die neue W-Besoldung und neue Rechte und Verfahren haben es in meinem Fall dann doch so kommen lassen, dass nichts daraus geworden ist. Mehr Infos aber gibt’s an dieser Stelle leider nicht. 😉 Ich bleibe also erst mal in Augsburg und werde versuchen, dort meine Arbeit und meine Ziele weiter zu verfolgen.

Ereignisstau

Es ist viel passiert die letzte Zeit (Rufablehnung, Herausgebertreffen Zeitschrift für E-Learning, Intel-Symposium, EARLI-Konferenz, Medidaprix) – und deshalb bin ich auch leider nicht mehr dazu gekommen, die Dinge im Weblog festzuhalten. Zudem hatte ich in den letzten beiden Wochen im rahmen meiner beiden Blended Learning-Veranstaltungen einen erheblichen Korrekturaufwand: Feedback zu geben, ist ein wichtiger Aspekt im Lehr-Lernprozess (das Thema werde ich bei Zeiten noch mal generell aufgreifen), den ich sehr ernst nehme, der aber auch aufwändig ist und sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich werde also jetzt – trotz blauem Himmel und Sonnenschein – versuchen, alles der Reihe nach knapp darzustellen und meine persönlichen Schlüsse zu ziehen

Comenius-EduMedia-Siegel

Es steht zwar schon auf unserer Homepage, aber na ja, ich sags jetzt hier nochmal: Zusammen mit Frank und dem beta Institut haben wir ein E-Learning-Modul zur Patientenvorsorge entwickelt, das nun ein Comenius-EduMedia-Siegel erhalten hat. Der Pressesprecher der Uni Augsburg, Klaus Prem, hat für uns gleich eine schöne idw-Pressemitteilung kreiert (dort kann man alle wichtigen Details nachlesen); ihm sei an der Stelle gleich mal herzlich gedankt. 🙂

Erfolgreiche Akquise von Abstracts

Die Deadline für die Einreichung von Abstracts zum Themenheft „E-Learning und Wissensmanagement“ ist abgelaufen. Ich habe 37 Abstracts erhalten – eine durchaus beachtliche Zahl. Nach meiner ersten Bearbeitung kommen wohl nur fünf grundsätzlich nicht in Frage, weil der thematische Bezug nicht eindeutig ist. Ob wir nun von allen 32 verbleibenden Abstracts voll umfängliche Beiträge anfordern (die dann auch alle von zwei Gutachtern bewertet werden müssen), muss noch im Team diskutiert und beschlossen werden. Jedenfalls an der Stelle schon mal herzlichen Dank an alle, die geholfen haben, den Call zu verbreiten und vor allem an diejenigen, die einen Beitrag eingereicht haben.

Es sind viele spannende Titel dabei. Auffällig ist, dass Fall- und Projektbeschreibungen erheblich in der Überzahl sind: Das zeigt mir, dass das Thema nach wie vor in der Entwicklungsphase ist, dass viel ausprobiert und initiiert wird, dass es aber nach wie vor schwer zu sein scheint, empirische Forschung über Fallbeispiele hinaus zu betreiben. Auch rein theoretische Beiträge sind eher wenig vertreten. Bis Ende des Monats gehen unsere Benachrichtungen an die Autoren/innen heraus.

LMSNews auf dem Marktplatz der GMW

Ruben Schulze-Fröhlich und Basti Gründwald haben das Medienpädagogik-Projekt LMSNews bei der GMW für den Marktplatz eingereicht. Es hat geklappt: Nun ist also neben unserem Beirag zum Online-Barometer bei den Präsentationen auch auf dem Marktplatz die Uni Augsburg vertreten sein. Wir freuen uns drüber. Hier eine Kurzbeschriebung (LMSNews_Beschreibung.pdf) und noch mal zu Erinnerung die URL.