Jochen Robes beklagt, dass die Zeitschrift für E-Learning nicht online ist, sondern in Papierform zum Anfassen vorliegt. Leider konnte ich – aus welchen Gründen auch immer – den Beitrag nicht direkt kommentieren – dann mach ich es halt auf diesem Umweg. Also: Es ist ganz einfach: Wir wollen ein wissenschaftlich anerkanntes Journal etablieren, das mit einem ordentlichen Review-Verfahren arbeitet und auch die deutschsprachige Community mal mit einem sorgfältig gemachten Heft versorgt, das eben nicht nur schnelle News enthält (so wertvoll diese auch sind), sondern intensiv durchdachte und wissenschaftlich fundierte Texte, die dem Urteil von zwei Gutachtern mit Erfahrung zum jeweiligen Thema standhalten können. Wir wollen ein Heft, das möglichst keine Rechtschreibfehler enthält, das optisch ordentlich gemacht ist und das man – deswegen Themenhefte – auch noch nach ein, zwei Jahren gerne in die hand nimmt und anschaut. Wir vier machen das ja nicht für Geld – wir bekommen für unsere Arbeit gar nichts. Aber der Verlag bietet uns einen Lektor und ein etabliertes System, das genau die eben genannten Dinge sicherstellt (also alles was neben inhaltlichen Fragen für ein gutes Heft notwendig ist), die wir ja selbst nicht finanzieren könnten. Würde eine Stiftung auf uns zukommen und sagen: Wir bieten euch das auch alles, aber macht es online und kostenlos – aber klar würden wir das sofort machen. Jetzt verständlicher?
Kategorie: geschehen
Notebook-Folgestudie
Nein, ich war nicht all die Wochen im Urlaub, in denen hier in diesem Blog nichts passiert ist. Ich kam nur einfach nicht dazu – aber ich will die Leser dieses Blogs jetzt von der Liste abgearbeiteter und noch abzuarbeitender Dinge verschonen und lieber auf den Bericht zu unserer Notebook-Folgestudie verweisen. Diese Studie ist vom Umfang und Aufwand her wesentlich kleiner als die Notebook-Studie selbst (Bericht). Trotzdem hat sie uns Erkenntnisse gebracht, die für das Gesamtprojekt durchaus wichtig sind. Der Link zur Studie findet sich hier: Bericht-Folgestudie.
Online-Pause
Die kommenden drei Wochen mache ich eine Online-Pause – muss auch mal sein. Vielleicht komme ich ja unter anderem (!) mal wieder etwas mehr zum Lesen nach reinem Interesse – leider bleibt das oft auf der Strecke. Zwar interessiert mich das, womit ich mich täglich beschäftige, durchaus. Aber ich ertappe mich oft dabei, nur nach bestimmten Aussagen, Befunden u. ä. zu suchen, die ich aktuell benötige. Das ist nun doch eine Art des Lesens als die, die man sich für seine Freizeitbeschäftigung vorstellt.
In dem Sinne – bis September!
Bildungsphilosophie und empirische Bildungsforschung?
Von Bildungsphilosophie habe ich als Psychologin keine Ahnung. Wohl aber frage ich mich des Öfteren, ob die heute dominierende empirische Bildungsforschung wirklich so ausschließlich empirisch ist und dem angestrebten naturwissenschaftlichen Ideal so nahe kommt, wie sie es selbst gerne hatte.
Ewald Terhart hat unter dem Titel „Bildungsphilosophie und empirische Bildungsforschung – (k)ein Missverhältnis?“ diese Frage (zusammen mit einigen anderen) in den Mittelpunkt einer interessanten Analyse des Wechselverhältnisses von philosophischen und empirischen Strömungen in den Bildungswissenschaften (wie man heute ja schon lieber sagt als Erziehungswissenschaft) gesetzt. Der Beitrag findet sich in einem Band von Pongratz, Wimmer und Nieke, der erfreulicherweise online zugänglich ist – nämlich auf der Homepage von Rudolf Tippelt .
Terhart zeigt unter anderem, dass die durch die empirische Bildungsforschung forcierten und legitimierten Bildungsstandards auch philosophische Anteile enthalten – ein Beispiel, das ich sehr gut nachvollziehen kann und das aus meiner Sicht zeigt, dass gerade Fragen zu Zielen und Standards in verschiedenen Bildungskontexten (nicht nur in der Schule, sondern auch in der Hochschule – man denke nur an Bologna) ein Feld abstecken, auf dem Empirie und (philosophische) Reflexion Hand in Hand gehen sollten.
Notebook-Studie: Abschlussbericht endlich online
Wenn man Untersuchungen macht, die auch für das Ministerium eines Bundeslandes interessant sind, kann es schon mal länger dauern, bis man Ergenisse öffentlich machen kann. Nun aber ist es soweit: Wir können unseren Abschlussbericht zur Notebook-Studie an einer bayerischen Hauptschule online stellen: Hier kann er abgerufen werden.
Wir (Eva Häuptle, Susie Brown und ich) bedanken uns an der Stelle noch einmal bei der Stiftung Bildungspakt Bayern: Die Kooperation war sehr gut, wir konnten unsere Studie ohne jede Einschränkung „von oben“ durchführen und die Ergebnisse kommunizieren. Unser Dank gilt natürlich auch und ganz besonders der untersuchten Hauptschule, ihren Schülern, Lehrern und dem Schulleiter.
Wir hoffen, dass die Studie einen Impuls für mehr Mut, Experimentierfreude und Kreativität beim Einsatz neuer Medien in der Schule anregt und allen Interessierten zeigt, wo die Chancen, aber auch die Grenzen und Bedingungen eines erfolgreichen Medieneinsatzes jenseits von dumpfen „Computer-machen-dumm“-Sprüchen liegen.
Inzwischen haben wir eine kleine Folgeuntersuchung beendet, in der ehemalige Notebook-Schüler, die nun in weiterführenden Schulen oder in der Ausbildung sind, noch einmal befragt haben. Wir hoffe, dass auch dieser Bericht bald zugänglich sein wird.
EARLI-Konferenz 2007
Vor einige Tagen erhielt ich eine Anfrage von Dr. Guus Wijngaargs, Professor für E-Learning wegen eines gemeinsamen Symposiums auf der EARLI-Konferenz 2007. Der erste E-Mail-Austausch zum eher weiten Thema Blended Learning hat zumindest gezeigt, dass es da mehrere Anknüpfungspunkte zwischen uns gibt und ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sich da etwas daraus „stricken“ lässt. Mehr dazu ein andermal, wenn das Ganze mehr Substanz hat und die Zielrichtung klarer ist.
Intel-Symposium
Ende Juni fand das zweite Intel-Symposium statt, auf dem wir aktiv waren. Da aber Alex hierzu einen recht ausführlichen Bericht geliefert hat und auf einige URLs verweist, spare ich mir das hier. Wer Interesse hat, kann es hier nachlesen.
Zeitschrift für E-Learning
Ein Herausgebertreffen der neuen Zeitschrift für E-Learning in München war zum einen eine schöne Gelegenheit, Andrea Back, Peter Baumgartner und Rolf Schulmeister wieder zu treffen. Die erste Heftrunde ist ein Lernprozess für uns alle: Das Review-Verfahren ist immerhin eine komplexe Angelegenheit und die ersten Erfahrungen haben ns bereits gezeigt, an welchen Stellen wir das Verfahren optimieren müssen, bevor wir externen Herausgebern diese Aufgabe zumuten. Der nächste wichtige Schritt ist eine vorzeigbare Internet-Präsenz: Aber gut Ding will halt auch ein bisschen Weile haben.
Rufablehnung
Das Ereignis, das mich persönlich natürlich am meisten berührt hat, war die Ablehnung einer Berufung a die Universität Ulm (W 3 für Medienpädagogik und Mediendidaktik am Seminar Institut für Pädagogik). Details haben freilich in einem öffentlichen Weblog nichts zu suchen. Nur so viel: Was ich von der Fakultät für Informatik, in der dieses Institut eingebettet ist, persönlich mitbekommen, habe, war alles erfreulich: Es hätte ein interessantes Aufgabefeld werden können; auch meiner Arbeit stand man in der Fakultät sehr interessiert gegenüber. Aber nun ja: Die neue W-Besoldung und neue Rechte und Verfahren haben es in meinem Fall dann doch so kommen lassen, dass nichts daraus geworden ist. Mehr Infos aber gibt’s an dieser Stelle leider nicht. Ich bleibe also erst mal in Augsburg und werde versuchen, dort meine Arbeit und meine Ziele weiter zu verfolgen.
Ereignisstau
Es ist viel passiert die letzte Zeit (Rufablehnung, Herausgebertreffen Zeitschrift für E-Learning, Intel-Symposium, EARLI-Konferenz, Medidaprix) – und deshalb bin ich auch leider nicht mehr dazu gekommen, die Dinge im Weblog festzuhalten. Zudem hatte ich in den letzten beiden Wochen im rahmen meiner beiden Blended Learning-Veranstaltungen einen erheblichen Korrekturaufwand: Feedback zu geben, ist ein wichtiger Aspekt im Lehr-Lernprozess (das Thema werde ich bei Zeiten noch mal generell aufgreifen), den ich sehr ernst nehme, der aber auch aufwändig ist und sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich werde also jetzt – trotz blauem Himmel und Sonnenschein – versuchen, alles der Reihe nach knapp darzustellen und meine persönlichen Schlüsse zu ziehen