Prüfungen an der Universität sind eine alltägliche Aufgabe und selbstverständlich für jeden Hochschullehrenden. Daneben gibt es viele, auch fachkulturelle, Traditionen zum Prüfen, die nicht selten implizit bleiben. Diskussionen zum Thema Prüfen beschränken sich oft auf prüfungsrechtliche Fragen. Neue Herausforderungen wie das Prüfen ohne physische Präsenz, wie wir sie im Zuge der Pandemie bewältigen müssen, schärfen neben aller Geschäftigkeit zur Lösung von Adhoc-Problemen nun aber das Bewusstsein auch für grundsätzliche Fragen zum Prüfen: Was tun wir eigentlich genau, wenn wir prüfen? Wie gut erfassen wir Leistungen und woran messen wir sie? Welche Typen und Arten des Prüfens lassen sich unterscheiden? Welche Gestaltungsräume tun sich innerhalb eines Prüfungstypus auf? Erweitert oder begrenzt die Digitalisierung diesen Spielraum? Inwieweit können und wollen wir langfristig unsere Prüfungskultur ändern? Geben uns die Erfahrungen aus der Pandemie für einen Wandel auch beim Prüfen neue Impulse?
Auf der Suche nach passenden Übersetzungen
Wie übersetzt man Didaktik, Hochschuldidaktik, Wissenschaft, Wissenschaftsdidaktik, fachgebundene Didaktik oder Fachdidaktik ins Englische? Diese Frage stellt sich bestimmt vielen immer wieder. Wenn gar eigene Konzepte gemeint sind, verwurzelt im deutschen Sprachraum, kann man auch schon mal einen deutschen Begriff stehen lassen, so wie wir ja in deutschen Texten in der Regel auch „Scholarshipf of Teaching and Learning“ nicht übersetzen. Trotzdem wäre natürlich eine flächendeckend konsensfähige Übersetzung oder zumindest Umschreibung hilfreich, auch um Konzepte mit verschiedenen Entstehungsgeschichten zu teilen und die Chance auf Weiterentwicklungen zu erhöhen.
Design-Wissen – von Designern lernen
Design-Based Research (DBR) heißt so, weil hier Forschung auf der Basis von Design-Tätigkeiten erfolgt, Design also ein Modus des Erkennens ist. Der Design-Begriff ist daher zentral und man teilt ihn mindestens mit der „Design-Theorie“ oder „Design-Forschung“, und zwar ohne, dass es sich hier um das Gleiche handelt. Für mich ist mit dem gemeinsamen Begriff des Designs dennoch eine gewisse Verpflichtung verbunden, auch Autorinnen und Autoren aus diesem – den Bildungswissenschaften eher unbekannten und fernen – Gebiet zu Rate zu ziehen, wenn es um Design-Tätigkeiten in DBR geht (siehe dazu auch hier). Ein relativ aktueller Text von Kolarić, Beck und Stolterman mit dem Titel „On the hierarchical levels of design knowledge“ ist ein solcher Beitrag, der auch für DBR eine gewisse Relevanz haben kann. Der Text ist online hier zugänglich.
Prüfungen auf dem Prüfstand
Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat schon länger ein Dossier zu „Prüfungen im Digitalen“. Es ist infolge der weitgehend kompletten Umstellung auch der Prüfungspraxis auf Online-Formate seit dem Sommersemester 2020 klar, dass das ein großes Thema ist, und mitunter als Brennglas für Herausforderungen fungiert, vor denen wir im Prinzip schon lange stehen.
Was sind Viele beim forschenden Lernen?
Forschendes Lernen mit Vielen – unter diesem Motto stand unser gestriges Forschungskolloquium, das wir zusammen mit dem Team von Sandra Hofhues an der FernUniversität Hagen (online natürlich) veranstaltet haben. Wir waren fast 30 Personen (auch Studierende aus der FernUni waren dabei) und haben uns drei Stunden lang in Kleingruppen und im Plenum mit möglichen Herausforderungen und Hindernissen für forschendes Lernen in (sehr) großen Gruppen und möglichen Lösungen dafür beschäftigt.
Schönheit und Verständlichkeit
Es ist ein Minenfeld – das Gendern in Texten. Seit einigen Jahren bin ich dazu übergangen, in meinen Texten männliche und weibliche Formen abzuwechseln; selten verwende ich auch mal nur weibliche Formen, bei anderen Begriffen vermeide ich die weibliche Form (z.B. bei „Akteur“ – aus dem Französischen übernommen, sodass es weiblich an sich „Actrice“ heißen müsste). Meine Vorgehensweise wir nicht immer gern gesehen. Und so habe ich mich natürlich gefreut, als ich in der letzten Ausgabe der ZEIT vom 15. April 2021 gelesen habe, dass man dort nun eine ganz ähnliche Regelung getroffen hat.
Es lohnt sich
Zum zweiten Mal seit der dauerhaften Umstellung auf einen Online-Studiengang hatten wir am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) nun über 30 Bewerbungen zu unserem Masterstudiengang Higher Education – also für das Wintersemester 2020/21 und das Sommersemester 2021 (wir starten jedes Semester). Das freut uns ausgesprochen.
Jenseits von Rezepten und Modetrends
Das Buch „Reflective Teaching in Higher Education“ von Paul Ashwin et al., im Jahr 2020 in der zweiten Auflage erschienen, steht schon einige Monate in meinem Regal. Endlich bin ich dazu gekommen, mir einen Überblick über das Buch zu verschaffen und die meisten Kapitel zu lesen. Mein (erstes) Fazit:
Goodbye, Best Practices
Josh DeSantis und Stacey Dammann stellen in The National Teaching & Learning Forum (hier) eine provokative These auf, wenn sie behaupten, dass die Zeit für die Suche nach und der Arbeit mit sogenannten Best Practices in der Hochschullehre vorbei sei. Ihre Argumentation:
Ein guter Anlass für Teaching as Design
Präsenz-, Online- oder Hybrid-Lehre? Unter diesem Titel habe ich heute am Department Soziale Arbeit der Fakultät Wirtschaft und Soziales an der HAW Hamburg einen Online-Vortrag gehalten. Vorab habe ich den Beitrag auch schon mal als Video aufgenommen, sodass ich ihn nun auch asynchron zur Verfügung stellen kann: Es ist hier online abrufbar.